XXX (2002 Filmkritik)

Die NSA versucht etwas über Anarchy 99, eine Gruppe ehemaliger russischer Soldaten, in Erfahrung zu bringen, doch ihr Agent wird getötet. NSA Agent Augustus Gibbons (Samuel L. Jackson) rekrutiert daraufhin ein paar Männer von außerhalb – unter ihnen den Extremsportler Xander Cage (Vin Diesel) alias Tripple X. Cage, dessen Stunts ihm zu einem beachtlichen Strafregister verholfen haben, lässt sich zu dem Auftrag, Anarchy 99 zu infiltrieren, überreden und im Gegenzug wird ihm Straffreiheit versprochen. Cage hat mit seinen recht eigenwilligen Methoden Erfolg, muss aber bald feststellen, dass Anarchy 99 nicht weniger als das Ende der Welt plant.

Agentenfilme haben es vergleichsweise schwer, wenn es nicht gerade um einen britischen Agenten mit der Lizenz zu töten geht. Der Film „XXX“ beantwortet dann die Frage, wie ein Bond-Film möglicherweise aussehen würde, wenn es sich beim Protagonisten um einen amerikanischen Extremsportler handelt. Was wie eine dümmliche Idee klingt, funktioniert dann aber erstaunlich gut.

Der Film beginnt damit, dass ein amerikanischer Agent bei einem Rammstein-Konzert getötet wird. Cool, aber man schafft es irgendwie es nicht zu übertreiben. Gibbons schlägt daraufhin vor einen Kriminellen zu rekrutieren. Cage, der kurz zuvor das Auto eines Politikers über die Brüstung einer Brücke hat segeln lassen, ist unter den Kandidaten.

Er muss, wie seine Kollegen auch, ein paar Tests über sich ergehen lassen und beweist nicht nur, dass er etwas auf dem Kasten hat, sondern auch, dass er die coolste Sau überhaupt ist. Speziell der zweite Test, in dem Cage und Co von einer Plantage in Kolumbien entkommen müssen, ist eine der besten Actionsequenzen überhaupt.

Etwa wenn der Stuntfahrer (auf dem Vin Diesels Gesicht halbherzig retuschiert wurde) über ein Gebäude fährt, dass unter ihm explodiert oder durch einen Stacheldrahtzaun springt, sieht das verdammt cool aus. Dieser Tatsache war sich anscheinend auch Regisseur Rob Cohen (Alex Cross) bewusst und zeigt gewisse Szenen aus verschiedenen Perspektiven.

Generell ist das auch heute noch eine Stärke des Films: Man hat als Zuschauer das Gefühl jemand hätte diese waghalsigen Stunts wirklich gemacht und aus diesem Grund sehen sie gut fünfzehn Jahre später immer noch gut aus. Bevor Cage dann Anarchy 99 infiltrieren darf, bekommt er noch das passende Spielzeug für seine Mission.

Bei wem explodierende Pflaster noch keine Assoziation an 007 auslöst, sei daran erinnert, dass Cage zu einem späteren Zeitpunkt ein Upgrade für sein Auto bekommt, das am Ende unter anderem Raketen aus den Frontscheinwerfern schießt. Nachdem Cage sich mit Anarchy 99 angefreundet hat muss er feststellen, dass die Gruppe etwas Übles plant.

Schön ist, dass Cage im Laufe des Films mehrmals die Gelegenheit bekommt seine besonderen Fähigkeiten einzusetzen und das zum Teil auf sehr kreative Weise tut. Ein Paradebeispiel dafür ist die Tatsache, dass er eine Überwachungsstation und einige böse Jungs, mit einer selbst ausgelösten Lawine ausschaltet.

Ein vergleichsweise jung wirkender Vin Diesel (The Last Witch Hunter) spielt die Rolle sehr überzeugend, auch wenn hier und da sehr offensichtlich ist wo er (vom Stunt-Team) Hilfe hatte. Das einzige was er als Cage (lt. Mr. Spideragent) nicht kann, ist in den Kuss-Szenen nicht doch irgendwie doof auszusehen.

In der weiblichen Hauptrolle kann Asia Argento (Dario Argentos Dracula) überzeugen. Als Yelena sieht sie nicht nur gut aus, sondern hat auch eine starke Persönlichkeit und kann zum Teil sogar mit Cage selbst mithalten. Marton Csokas (The Equalizer) gibt als Yorgi einen Bösewicht zum Besten, der zwar nicht besonders kreativ ist, aber perfekt in die Geschichte passt.

Alles in allem ist „XXX“ auch heute noch ein unterhaltsamer Film, der von seinen perfekt inszenierten und atemberaubenden Actionszenen lebt.

Der Film „XXX“ bekommt 7,5/10 die Welt rettende und anschließend Urlaub in Bora Bora machende Empfehlungspunkte.

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