Jason Bourne (Filmkritik)

Die ehemalige CIA-Analystin Nicky Parsons (Julia Stiles) ist gerade dabei, schmutzige Geheimnisse der Agentur aufzudecken und bringt damit einige CIA-Agenten auf ihre Spur. In Griechenland trifft sie Jason Bourne (Matt Damon), der ihr bei ihren Absichten behilflich sein will, denn sie hat Informationen die seinen Vater und seine Rekrutierung betreffen…

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„Jason Bourne“ ist der fünfte Film der Bourne-Reihe und der vierte Film mit Matt Damon in der Hauptrolle. Jason Bourne bildete damals einen scharfen Kontrast zu Agenten-Filmen à la James Bond. Bourne ist eine Killermaschine. Doch die Zeiten haben sich verändert, seit wir Jason Bourne das letzte Mal gesehen haben. Bourne scheint das Leben aufgegeben zu haben – schlägt sich als Boxer durch, leidet unter PTBS (Posttraumatischer Belastungsstörung) und wird im Schlaf von Alpträumen heimgesucht.

Regie führte wie bei „The Bourne Supremacy“ und „The Bourne Ultimatum“ Paul Greengrass, wodurch sich „Jason Bourne“ stilistisch nahtlos in die Reihe einfügte. Mit dabei war die für diese Filmreihe typische Wackelkamera, da sehr viel mit handheld-Kameras gefilmt wurde, was aber nicht immer ein angenehmes Filmerlebnis garantiert und an manchen Stellen auch schon mal vom Geschehen ablenkte und es schwierig machte, der Handlung zu folgen.

Einige Handlungsstränge wirken sehr vertraut. So wird das Thema der Privatsphäre im Internet, bzw die Illusion eben jener behandelt. Edward Snowdens Name fällt einige Male. Das „Deep-Dream-Network“ erinnert stark an Facebook. Auch die Technologie ist in der „Jetztzeit“ angekommen. Warum die Anführungszeichen? Denn es wirkt zumindest in meinen Augen kaum so, als ob all diese Aktionen in irgendeiner Weise realistisch sind. So werden komplett verschwommene Fotos durch Magie gestochen scharf, via WLAN/Handy werden Notebooks bzw USB-Sticks gelöscht.

Matt Damon (The Martian) ist erneut Agent Jason Bourne. Bourne wirkt ausgebrannt, rastlos und lebt das Leben eines Vagabunden. Sobald der Agent seine Fäuste sprechen lässt, scheint er aufzuleben. Nun hat es den Anschein, als sei er langsam geworden. So muss ihm jemand den Tipp geben, ein Haus zu verlassen, in dem es bald von Verfolgern nur so wimmeln würde. Bourne würde so wohl noch immer dort stehen. Damon machte wieder einen großen Teil seiner Stunts selbst und daher sehen die Hand-to-Hand-Combat Szenen erwartungsgemäß gut aus.

Tommy Lee Jones (Captain America: The First Avenger) als CIA-Chef war herrlich verabscheuungswürdig und man nahm ihm den machthungrigen Robert Dewey durchaus ab. Dewey hat kein Problem damit, Leute ans Messer zu liefern damit seine dunklen Geheimnisse nicht ans Tageslicht kommen und es ist ihm herzlich egal, wenn Zivilisten bei seiner Jagd nach Bourne sterben.

Heather Lee, gespielt von Alicia Vikander (Ex Machina), war der wohl bekannteste Neuzugang in diesem Teil. Die Schwedin spielt eine Agentin, der Robert Dewy übel mitspielt und die deshalb ein weiches Herz für Bourne hat. Vikander wirkt als ob sie die meiste Zeit über schmollen würde und allgemein nicht bester Laune wäre.

Julia Stiles (Silver Linings Playbook) ist wieder in ihrer Rolle als Nikki Parsons zu sehen, hat aber nur einen eher kurzen Auftritt. Als quasi Marc Zuckerberg war Riz Ahmed (Nightcrawler) zu sehen, der Aaron Kallur spielte – den Gründer von „Deep-Dream“, der sich mit der CIA anlegt. Der Franzose Vincent Cassel übernahm die Rolle eines Auftragskiller-Spions, der über 8 Jahre lang wegen Bourne gefoltert wurde.

Fazit: „Jason Bourne“ fügt sich nahtlos in die Filmreihe ein und kann durch gut gemachte Action überzeugen.

Dieser Film bekommt von mir 7/10 spionierten Punkten.


One thought on “Jason Bourne (Filmkritik)

  1. In meinen Augen klar der schwächste Teil der Reihe bei dem Matt Damon inkludiert war. Highlight bleibt der dritte Teil.

    Was ich bei „Jason Bourne“ schade fand, war die Ansammlung von Action am Ende (hätte man ja auch besser auf den Film verteilen können) und die „Lähmung“ von Jason Bourne. Wie in der Kritik erwähnt … der Mann aus den ersten drei Filmen braucht keine SMS, um ihn vor einem Killertrupp zu warnen. Der weiß bereits, dass die kommen bevor sie noch wissen wo er ist – und er ist darauf vorbereitet. Fand ich schade. So wurde die ikonische Figur für mich entmystifiziert. Am Ende zeigt er zwar, dass er es immer noch drauf hat, allerdings halt ein wenig spät. Da war ich den Film über ein wenig enttäuscht.

    Die Szene in Athen während des Auftstands allerdings – die war perfekt gemacht. Hat mich positiv an die London-Szene erinnert, wenn auch dunkler und mit mehr Feuer darin. Vincent Cassel fand ich perfekt gecastet, wenn auch seine Verbindung(en) mit Bourne übertrieben wurden. Eine Sache (Folter) hätte mir gereicht, da hätte keine weitere Ebene (ich spoilere nicht) dazu kommen müssen.

    Auch das Ende von Dewey fand ich reichlich einfallslos und schlecht gemacht. Das wäre dem Bourne aus Teil 1 bis 3 nicht passiert.

    Die Story und ihre Ansätze und die Aussagen und Vergehensweisen des CIA sind wie ich finde extrem realistisch, auch die ganzen Gimmicks – nennt mich paranoid, aber ich kann mir solches Equipment und dessen Nutzung ziemlich genau wie im Film gut vorstellen. Vor allem das Gespräch mit Kalloor und Dewey fand ich perfekt („You are not helping to make this country safer. So you are a traitor.“). Ja, ich glaube, genau so läuft es.

    Alles in allem fand ich die erste Stunde (bzw. 1 1/2 Stunden) ziemlich gut (mit Bournes Schwächen halt), aber in die letzte halbe Stunde haben sie meiner Ansicht zu viel (belanglose) Action reingepackt.

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