The Poker House – Nach einer wahren Geschichte (Filmkritik)

Agnes (Jennifer Lawrence) wächst zusammen mit ihren beiden jüngeren Schwestern Cammie (Chloe Grace Moretz) und Bee (Sophi Bairley) bei ihrer Mutter Sarah (Selma Blair), einer drogensüchtigen Prostituierten auf. Sie wohnen in einem heruntergekommenen Haus, welches von den Bewohnern des verarmten Stadtviertels nur das Poker House genannt wird. Dort wird gepokert und ihre Mutter empfängt dort Freier und Junkies. Agnes versucht das Elend so gut es geht von ihren Schwestern fernzuhalten, doch das wird immer schwerer…

Poker House

„Poker House“ ist ein wirklich seltsamer Film. Angesehen habe ich ihn mir nur wegen Jennifer Lawrence, die hier die Hauptrolle spielt und ich muss sagen, dass ich von dem Film nicht sonderlich begeistert war. Der Film erzählt die Geschichte der 14-jährigen Agnes, deren Mutter eine drogensüchtige Prostituierte ist und sich einen feuchten Furz um Agnes oder deren 2 Schwestern kümmert. Zu sehen bekommt man aber bloß eine Momentaufnahme, denn man begleitet Agnes nur 24 Stunden lang.

Was mich wirklich störte, war, dass der Film zwar eine tragische Geschichte erzählt, aber dabei wenig strukturiert wirkte. Viel wird dem Zuseher im Voice-Over erklärt und ich persönlich bin nicht so der Fan dieses Stilmittels, vor allem wenn es so großzügig verwendet wird wie hier. Stellenweise zerstört es auch die Stimmung, wenn es an einer unpassenden Stelle für nötig befunden wird, diese dem Zuseher zu erklären, denn dadurch verlieren solche Szenen an Schlagkraft.

Am Schluss erfährt der Zuseher, dass der Film auf wahren Begebenheiten basiert und den wohl schlimmsten Tag im Leben der Regisseurin dieses Filmes erzählt. Lori Petty (Orange is the New Black) schrieb auch selbst das Drehbuch. Was mir noch fehlte, war die konkrete Auflösung einiger Handlungsstränge, beziehungsweise wäre es interessant gewesen, wie die Leben der Beteiligten nach diesem einem Tag weiter verlaufen sind.

Jennifer Lawrence (The Hunger Games) als Agnes war wirklich beeindruckend. Sie trägt weite Teile des Films alleine und es ist faszinierend zu sehen, wie sie als Agnes ihr Leben so meistert. Man merkt einen deutlichen Unterschied wenn sie plötzlich Duval sieht und aus ihrer innerlichen Starre gerissen wird, denn der unerfahrene Teenie glaubt ihn zu lieben.

Duval, der Zuhälter von Sarah, wird großartig von Bokeem Woodbine (Total Recall) gespielt, der es verständlich macht, warum sich Agnes in ihn verlieben kann. Als Zuseher merkt man sofort, dass seine Absichten keineswegs koscher sind und ahnt schon von Anfang an, wie die Geschichte wohl enden wird.

Bee, gespielt von Sophia Bairley (Other People), war gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester der Comic-Relief dieses Films. Bee ist sich vollkommen der verkorksten Situation bewusst in der sie aufwächst und hat schon Schritte dagegen unternommen, denn sie zieht ein Leben im Waisenhaus einem Leben bei ihrer Mutter vor. Sie steht früh morgens auf um vor der Schule die Zeitung zu verteilen und sammelt Altglas um sich vom Pfand Süßigkeiten kaufen zu können.

Chloe Grace Moretz’s (The 5th Wave) Cammie schläft eher selten zu Hause und verbringt dann gern mal ihren Tag in einer Bar, in der ihr die Besitzerin Knabberzeug und etwas zu trinken schenkt.

Selma Blair (American Crime Story) als Sarah wirkt wie eine Karikatur und ich hatte es stellenweise ein wenig schwer sie ernst zu nehmen. Sarah ist eine wahre Rabenmutter und so richtig übel wurde mir, als sie Agnes klar zu verstehen gibt, dass sie demnächst auf den Strich zu gehen hat, denn auch sie soll ihren Teil zum Haushalt beitragen. Sie ist wirklich der letzte Dreck auf Erden und man kann gar nicht anders als sie zu hassen.

Fazit: Jennifer Lawrence macht einen guten Job, aber das Drehbuch macht es dem Zuseher schwer, eine wirkliche Verbindung zu den Charakteren herzustellen.

Dieser Film bekommt von mir 4,5/10 Punkten.

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