Zoolander 2 (Filmkritik)

Nachdem mehrere Popstars getötet wurden und ihre letzte Aufnahme Derek Zoolanders (Ben Stiller) Look „Blue Steel“ entspricht, wird dieser von Interpol Agentin Valentina Valencia (Penélope Cruz), gemeinsam mit seinem alten Kumpel Hansel McDonald (Owen Wilson), in die Welt der Mode zurückgeholt. Während es gilt eine Verschwörung aufzudecken, sucht Derek nach einem Weg seinen Sohn zurückzubekommen.

Zoolander 2

Als „Zoolander“ 2001 in die Kinos kam, war ihm der große Erfolg nicht vergönnt. Der Film hatte jedoch seine Fans und so entstanden, allen Umständen zum Trotz, irgendwann Pläne für eine Fortsetzung. Die sollte jedoch einige Zeit auf sich warten lassen. War ursprünglich von 2014 die Rede, sollte es dann doch 2016 werden. Dort traf das bekannteste männliche Model dann auf seinen schlimmsten Alptraum.

Als er seinen zweiten Auftritt auf der großen Leinwand hatte, traf „Zoolander 2“ ausgerechnet auf die romantische Komödie, die später der erfolgreichste Film im X-Men Universum sein sollte: „Deadpool“. Während der Superheld mit der großen Klappe unzählige Rekorde brach, wenn es um das Einspielergebnis geht, interessierte sich für Team Derek kaum jemand.

Könnte das möglicherweise mit dem Film selbst zu tun haben? Für das Drehbuch zeigt sich Justin Theroux verantwortlich, der bereits die Geschichten zu „Tropic Thunder“ und „Iron Man 2“ verfasst hat. Ben Stiller (Das erstaunliche Leben des Walter Mitty) hat, was das Drehbuch betrifft, ebenfalls seine Finger im Spiel, übernimmt die Regie und spielt, wie sollte es auch anders sein, die Hauptrolle.

Wer keine Ahnung von Zoolander hat kann an dieser Stelle beruhigt sein. Auch wenn es vorteilhaft sein dürfte den ersten Teil gesehen zu haben, ist dies prinzipiell nicht notwendig. Nachdem man zu sehen bekommt wie Justin Bieber ins Gras beißt, gibt es eine kurze Rückblende, um den Zuschauer auf den neusten Stand zu bringen.

So erfährt man unter anderem, dass Dereks Zentrum eingestürzt ist, da man mit dem falschen Material gebaut hat. Bei dieser Aktion wurde nicht nur seine Frau getötet, sondern auch sein Kumpel Hansel furchtbar „entstellt“. Als er dann auch noch, auf Grund seiner Dummheit, seinen Sohn verliert, beschließt er sich in die Wildnis zurückzuziehen.

Dort hätte er dann auch bleiben sollen. Während der Trailer noch den Eindruck eines lustigen Films vermitteln konnte, hat das Ergebnis leider vergleichsweise viel mit „Dumm und Dümmehr“ gemeinsam. Damit sei eine Fortsetzung gemeint, die nicht nur viel zu spät kommt, sondern auch (leider) ganz und gar nicht witzig ist.

Man scheint hier keine Ahnung gehabt zu haben, warum Teil eins so gut funktioniert hat. Während Derek im Vorgänger Probleme hatte, seinen Platz in der Welt zu finden, versucht er hier in erster Linie seinen Sohn zurückzubekommen. Dieses Konzept funktioniert gar nicht und generell hat man das Gefühl, Zoolander wäre in den letzten zehn Jahren zu oft gegen die Wand gelaufen.

Leider ist nicht nur das grundlegende Konzept unbrauchbar. Das selbe gilt für zirka neunzig Prozent der Momente, die eigentlich witzig sein sollen, aber nur in Ausnahmefällen punkten können. Ähnlich wie bei „Dumm und Dümmehr“ stellt sich mir die Frage, warum es, in den letzten zehn Jahren, nicht möglich war, sich eine bessere Geschichte auszudenken.

Wie auch beim ersten Teil, konnte Ben Stiller eine Menge Stars für kurze Auftritte gewinnen. Besonders herausstechen kann dabei Benedict Cumberbatch (The Imitation Game) in seiner kurzen Rolle als Supermodel All, der wieder einmal beweist, dass er alles spielen kann. Ebenfalls toll ist Will Ferrell (The Lego Movie), der in seiner Paraderolle, als Mugatu, Böses im Schilde führt.

Alles in allem ist „Zoolander 2“ eine enttäuschende Fortsetzung, die die Welt so nicht gebraucht hätte. Die Geschichte ist, wie die meisten Pointen auch, nicht amüsant, was unglaublich schade ist. Daher kann sie auch Fans des Vorteiles nicht mit guten Gewissen empfohlen werden.

Der Film „Zoolander 2“ bekommt 3,5/10 witzlose, auf dem Laufsteg ausrutschende, Empfehlungspunkte. Wie heißt es bereits im Trailer: Don´t do it!

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