Best Of Worst Case: Avengers Grimm (Filmkritik)

Rumpelstilzchen (Casper Van Dien) will die Macht im Königreich an sich reißen. Deshalb zwingt er Schneewittchen (Lauren Parkinson) dazu, den magischen Spiegel zu öffenen und ihn mitsamt seiner Armee zur Erde zu bringen um auch diese zu übernehmen. Aber etwas geht schief, die beiden kippen gemeinsam hinüber und der Spiegel bricht.

Durch einen weiteren Zwischenfall kommen auch Rotkäppchen, der Böse Wolf und ein paar weitere Prinzessinnen (so zB Rapunzel) zur Erde, nur um festzustellen, dass Jahre vergangen sind und Rumpelstilzchen bereits zum Bürgermeister der Stadt geworden ist. Alles was ihm noch fehlt, um die endgültige Macht zu erlangen ist ein Teil des Spiegels. Der in Rotkäppchens Oberschenkel steckt …

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Jeremy M. Inman arbeitet nach seinem „Super Hero Party Clown“ (der scheinbar gut und unterhaltsam war, bei uns aber leider nie rauskam), hat er das Drehbuch zu „Avengers Grimm“ verfasst und auch gleich die Regie übernommen. Die Idee des Films – ein paar Märchenprinzessinnen in die heutige Welt zu transportieren und sie gegen Rumpelstilzchen antreten zu lassen – ist ja recht okay und nett, vor allem auch sehr zeitgemäß, denn wir wissen ja mittlerweile, dass Frauen die besseren Männer sind.

In diesem Fall trifft das allerdings nur bedingt zu, denn schauspielerisches Talent ist in diesem Film klar Mangelware. Wenn ich jetzt einfach mal anmerke, dass Casper Van Dien („Sharktopus Vs Whalewolf„, „Starship Troopers: Marauder„) der mit Abstand beste Schauspieler im Film ist und hier bereits in den ersten 10 Minuten beweist, dass er eigentlich verdammt gut kann, wenn er denn will, so sagt das bereits viel aus. Auch Lou Ferrigno (am meisten bekannt als „Hulk“ aus der alten TV-Serie) spielt alle anderen locker an die Wand – und DAS ist wohl eine Aussage, die man so nicht oft treffen kann. Oder sollte. Oder beides.

Ein paar Pluspunkte kann der Film dennoch für sich verbuchen. Der Schnitt ist in vielen Fällen absolut okay und nicht weiter schlimmen, teilweise sogar wirklich gut gelungen. Die Kostüme und Co sind völlig egal (die Damen erkennt man nur aufgrund ihrer Waffen: Schneewittchen hat Eiszapfen, Rapunzel langes Haar mit einer Eisenkugel dran, etc) und die einzige, die wirklich hervorsticht – optisch als auch Action-Hero-mäßig – ist Rotkäppchen (Elizabeth Peterson). Durch ihr rotes, wallendes Cape hat sie in den Actionmomenten (welche Zeitlupen wirklich gut nutzt, um halbwegs ansehbare und doch tatsächlich (großteils) gut choreografierte Kämpfe einzubauen) wirklich sowas wie die Coolness auf ihrer Seite.

Ja, das Drehbuch ist peinlich, die Ausstattung mäßig, das Schauspiel peinlich, das Budget scheinbar sehr, sehr gering gewesen – aber dafür ist der Film erstaunlich unterhaltsam. Das ist umso überraschender als es sich um ein Produkt von „The Asylum“ handelt, die ja mal schlechtere („Atlantic Rim„, „3-Headed-Shark-Attack„) und mal bessere schlechte („2-Headed-Shark-Attack„) Filme machen.

Dieser hier gehört zu jenen, denen man ansieht, dass sie mit mehr Budget, besseren SchauspielerInnen und besseren Effekten wirklich ein halbwegs guter Film hätte werden können. Isses halt leider nicht.

Jeremy M. Inman hat bereits bei einigen „The Asylum“-Filmen die Kamera oder Effekte gemacht, wie den ersten beiden Sharknado-Filmen, „Mega Shark vs Mecha Shark“ und so weiter. Das wirkt sich positiv aus, denn der Mann weiß grundsätzlich wie man Dinge in Szene setzt.

Peinlichster Moment im Film (Drehbuch): „We are not heroes … we are Avengers!“ Tja. Wenn es nur so wäre.

„Avengers Grimm“ bekommt 4 von 10 möglichen, leider kein Budget um einen richtigen Film und durch „Rotkäppchen“ dennoch halbwegs Spaß machende, Punkte.

Best-of-Worst-Case-Urteil (Trash-Faktor: Budget. Ganz klar):
Da wäre wirklich mehr drin gewesen. Die Ursprungsidee ist nicht schlimmer, schlechter oder irrer als die anderer Filme, nur hat eben das Budget nicht gereicht, um hier wirklich einen Film zu machen, der sehenswert ist. Grundsätzlich aber ansehbarer als gedacht. Zumindest, wenn man über das tatsächlich wirklich, wirklich schlechte Schauspiel hinwegsehen kann.

Fazit: Lustig, wenn man keine Erwartungen hat und über peinliche Momente lachen kann.

PS: Die Trailermusik ist echt cool und stimmig.

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