Schattenkrieger – The Shadow Cabal (Filmkritik)

Als Nemyt Akaia (Danielle Chuchran), eine elfische Kopfgeldjägerin, den Drachen des flüchtigen Ork Fangtor Bloodmoon, abschießt und ihn im Zweikampf besiegt, überträgt ihr dieser das „Schattenzeichen“, was dazu führt, dass sie – als sie das Kopfgeld einlösen will – verhaftet wird.

Zeitgleich versucht Keltus (Richard McWilliams), die dunklen Pläne eines Geheimbundes aufzudecken und braucht dazu die Hilfe von Nemyt, denn diese weiß, wo sich der Kult aufhält. Auf dem Weg treffen sie den von seinem Stamm verratenen Ork Kulimon (Paul D. Hunt), der sich ihnen anschließt.

Das ungleiche Trio macht sich auf den Weg, jeder aus einer eigenen Motivation heraus, um den Kult zu finden und das Erwachen des Totengottes zu verhindern …

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Alle Achtung vor dem, was John Lyde mit seinem Team hier auf die Beine gestellt hat. Das Team von MainStay Productions (unter anderem John Lyde, Danielle Chuchran, Paul D. Hunt und andere) haben mit wenig Budget wirklich einen verdammt großartigen Fantasy-Streifen gedreht. Hier ist alles erste Güte: Die Kostüme sind einem Blockbuster zum großen Teil ebenbürtig, die Kampf-Choreographien sind super ausgearbeitet und man merkt allen Beteiligten (allen voran Danielle Chuchran) an, dass sie wirklich vor dem Drehbeginn geübt haben um die Kämpfe flüssig aussehen zu lassen.

Die SchauspielerInnen machen ihre Sache zu einem großen Teil sehr gut, eben die erwähnte Hauptrolle, genauso wie Paul D. Hunt, der viel Spaß bei seiner Rolle als Kulimon gehabt zu haben scheint. Einzig der Mensch in der Truppe geht ein bisschen unter – der Charakter ist einfach ein klassischer Paladin und seine Rechtschaffenheit ist halt einfach … üblich und wenig überraschend. Die Figur der Nemyt ist dafür schön zwiespältig angelegt. Klarerweise ist sie eine „chaotisch gute“ Schurkin, die aber nicht immer alle Regeln einhält und eine Vorliebe für Spucken zu haben scheint – außerdem faucht sie immer wieder gerne mal. Passt aber irgendwie.

Die Geschichte ist nicht neu und bietet auch keine wirklich neuen Ideen oder sogar so etwas wie Innovation, aber der Aufwand mit welcher sie von den Leuten inszeniert wurde ist für eine Low-Budget Produktion einfach großartig.

Alleine der Eröffnungskampf ist super anzusehen und die erste Begegnung mit Keltus und einem Zwerg zeigt, wie viel Liebe und Arbeit in die Kostüme gesteckt wurde. Da stimmt teilweise jedes noch so kleine Detail. Einzig bei den „großen“ Schlachten beziehungsweise am Mangel an großen und epischen Aufnahmen merkt man, dass man es mit einem kleinen Produktionsteam zu tun hat. Auch die Computereffekte (die sehr, sehr selten und eigentlich erst zum Schluss zum Einsatz kommen) sehen gut aus – erneut: für so ein kleines Team! Auch wenn man (wie bei so vielen Filmen) merkt, dass die Interaktion mit einem Greenscreen für „Anfänger“ gar nicht so einfach ist.

John Lyde hat auch bereits bei mehreren Filmen Regie geführt (bei vielen davon mit Danielle Chuchran gemeinsam gearbeitet, so zB bei einem Fanfilm zu „Hunger Games“ mit dem Titel „Hunger Games: Katniss & Rue“, der 2010 entstanden ist) und der Mann arbeitet auch als Cutter, als Produzent und als Kameramann. Untätigkeit kann man dem guten Herren also nicht vorwerfen. Übrigens ist dieser Mann auch für den Action-Trasher „Osombie“ verantwortlich. Der soll angeblich überraschend witzig und gut sein (für einen Trashfilm).

Das Drehbuch haben Jason Faller und Kynan Griffin verfasst, die auch für „Orc Wars“ oder die beiden Fantasy-Streifen „Mythica“ verantwortlich zeichnen (der dritte Teil wird gerade fertiggestellt).

Danielle Chuchran ist neben John Schneider in dem unsäglich schlechten „Snowbeast“ zu sehen – der hatte zwar mehr Budget als „Schattenkrieger“, ist aber in allen Belangen schlechter und das obwohl er ein „echter“ Studiofilm ist. An „The Shadow Cabal“ kann man also ganz gut sehen, wie gut ein Film werden kann, wenn alle Beteiligten sich einfach ins Zeug werfen.

Die gleiche Truppe hat übrigens den Film „Sternenkrieger“ gedreht, der mit einer ähnlichen Optik und einer ebenso gelungenen Machart aufwarten kann. Witziges Detail: Kevin Sorbo („Julia X„, „Poolboy„) spielt darin eine kleine Rolle – find ich super!

„Schattenkrieger – The Shadow Cabal“ bekommt 7,5 von 10 möglichen, für einen Indie-Film aus dem Fantasy-Setting extrem viel herausholende, Punkte.

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