Pitch Perfect 2 (Filmkritik)

3 Jahre sind vergangen, seit die Barden Bellas das Finale der College-Meisterschaft gewonnen haben und nun sind Fat Amy (Rebel Wilson) und Beca (Anna Kendrick) in den letzten Zügen ihres Studiums an der Barden University und so ist allen klar, dass sie bald getrennte Wege gehen müssen. Doch bevor es soweit ist, müssen sich die Mädels bei der A-Capella Weltmeisterschaft in Kopenhagen beweisen (ja so etwas gibt es..), denn nach einer mehr als peinlichen Performance vor Barrak Obama, kann es bei einem nicht gewinnen sein, dass sie nie wieder als Bellas auftreten dürfen…

PP2

Nachdem sich „Pitch Perfect“ eigentlich unerwartet zu einem Überraschungserfolg anfangs ungeahnter Proportionen entwickelte, war es eigentlich zu erwarten, dass es einen zweiten Teil geben würde und es überraschte keinen, als es dann tatsächlich soweit war. Es scheint aber, als ob die Studio-Bosse hierfür nur das okay gaben, als sie sich sicher waren, dass auch wirklich kein origineller Gedanke zu finden war. Ist schon klar, dass der zweiten Teil irgendwie thematisch an den Vorgänger anschließen muss, aber hier wiederholt sich die Geschichte so dermaßen, dass es wie ein Remake des ersten Teils wirkt.

„Pitch Perfect 2“ hatte für mich einen gravierenden Mangel: Charakterverdummung. Da fallen der einen, wenn sie die Konkurrenz beleidigen will nur Komplimente ein, die andere ist 3 Mal absichtlich bei ihrem Abschlussexamen durchgefallen, um so lange wie möglich eine Bella zu sein und der Zauberer bringt seiner Angebeteten gegenüber keinen geraden Satz heraus.

Auch Vorurteile kommen nicht zu kurz und so darf Neuzugang Chrissie Fit als Mexikanerin Flo so ziemlich alle Klischees, die man jemals mit Immigranten in Verbindung gebracht hat, herunter beten (Schlepper, Tod durch diverse Krankheiten..). Die deutsche Konkurrenz der Barden Bellas mit ihrer militärischen Präzision, ihren dämlichen Beleidigungen und ihrem Akzent schmerzen ebenso wie die Tatsache, dass der Name „Das Soundmachine“ einfach nur dämlich ist und nahe legt, dass es den Machern des Film egal war, dass das kein korrektes Deutsch war.

Anna Kendrick (The Last 5 Years) ist eine sehr sympathisch wirkende Schauspielerin und spielt Beca mit Leichtigkeit. Man versuchte hier und schaffte es teilweise auch, Beca zumindest zu einer realeren Person werden zu lassen als die meisten anderen Bellas, die oft nur so kurz auftauchen, dass man sich fragt, warum sie für sowas unbedingt die Schauspielerinnen aus dem ersten Teil nehmen mussten. Beca will ihren Weg in der Musikindustrie gehen und hat Ambitionen – etwas, dass sie von den anderen Bellas komplett unterscheidet.

Brittany Snobs (Would You Rather) Chloe war schon im ersten Teil nicht sehr hell in ihrem Köpfchen, aber hier ist es um ihren Geisteszustand noch um einiges schlechter bestellt. Sie will die Schule nicht abschließen, weil sie sich nicht mit ihrer Zukunft beschäftigen will und als sie sich dann doch dieser Herausforderung (Yeah!?) stellt, ist ihr Ersatz-Plan Stripperin zu werden? WTF. Was soll denn das bitte?

Rebel Wilson als Fat Amy hat wieder eine ganz eigene Vorstellung von Humor, was zumindest mal erfrischend anders ist. Ein Highlight waren schon wie im ersten Teil die A-Capella-Kommentatoren Gail (Elizabeth Banks – The Hunger Games) und John (John Michael Higgins – Bad Teacher), die jedes Mal wenn sie den Mund aufmachen die wildesten Sachen von sich geben. So sind Johns frauenfeindliche Kommentare einfach nur zum todlachen. Warum Snoop-Dogg mitmachte kann ich mir ob seiner dämlichen Rolle nicht erklären.

Schön anzuhören waren die Songs natürlich die zumindest teilweise ein echter Ohrenschmaus war. Besonders hervorzuheben ist die finale Nummer der Bellas: ein Mash-Up aus Run the World (Girls)/Where Them Girls At/Lady Marmalade/We Belong/Timber/Flashlight.

Fazit: “Pitch Pefect 2” ist ein gute Laune Garant, aber zu sehr sollte man nicht über die Handlung nachdenken, die weder innovativ ist und auch dank dem obligatorischen Happy End kein bisschen überrascht.

Dieser Film bekommt von mir 5/10 dahin geträllerte Empfehlungspunkte.


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