Bad Teacher (Filmkritik)

Eigentlich sollte ihr Job an einer High School nur dem Zweck dienen, sie über Wasser zu halten bis sie ihr Ziel erreicht, und sich einen reichen Mann geangelt hat. Leider merkt ihr Verlobter was für ein Mensch Elizabeth (Cameron Diaz) wirklich ist und macht mit ihr Schluss. Aus Mangel an Alternativen tut sie daher das, was sie am Besten kann und macht daher wieder ihre alte Schule unsicher. Dort lernt sie dann auch ihren neuen Kollegen (Justin Timberlake) kennen und versucht ihm dem Kopf zu verdrehen.

Bad-Teacher

Beinahe jeder hat im Zuge einer Ausbildung schon einmal schlechte Erfahrungen mit einer Lehrkraft gemacht. Natürlich ist alles relativ harmlos im Vergleich zu dem in diesem Film gezeigten Extrembeispiel. Denn wenn der Lehrer mehr Alkohol und Gras konsumiert als ein durchschnittlicher Rock-Star, ist die Zeit gekommen sich ernsthafte Gedanken zu machen, inwieweit es sinnvoll wäre die Schule zu wechseln.

Die Rolle von Cameron Diaz (The Green Hornet) ist so schrill und maßlos überzeichnet, dass der Verdacht nahe liegt, es könnte sich vielleicht um die Verfilmung eines Comics handeln. Der Film selbst lebt von bewusstseinserweiternden Substanzen und der Tatsache, dass es eben ein Lehrer ist der sie konsumiert. Dabei zuzusehen wie diese Person im Unterricht ihren Kater ausschläft ist ungefähr so lustig, wie die bereits aus dem Trailer bekannten Methoden zur Motivation (ich sage nur Ball ins Gesicht werfen).

Der Humor ist, bis auf ein paar schwarze Momente, wenn überhaupt wenig vorhanden. Was daran lustig sein soll wenn ein Lehrer, den sein Job offensichtlich kein bisschen interessiert, seine Schüler quält, hat sich mir beim Schauen des Filmes jedenfalls nicht erschlossen. Das einzige was mich am Einschlafen gehindert hat, war der Zwist zwischen Elisabeth (Cameron Diaz) und ihrer Kollegin Amy (Lucy Punch), bei dem es fast spannend war zu sehen, wer denn wirklich zum Schluss den Kürzeren zieht – ansonsten ist der Film eher langweilig und sorgt bei einer Länge von nicht einmal 90 Minuten nur für ein müdes Gähnen.

Zwischendurch versucht man zu schockieren, in dem man den amerikanischen Schönheitswahn, das Bildungssystem und alles rund herum durch die Wurst dreht, was aber nicht wirklich funktioniert. Das einzige was wirklich tadellos klappt, ist die Inszenierung von Cameron Diaz als One-Woman-Show. Wenn man an ihre ersten Filme zurück denkt, war sie einmal ein wirklich heißer Feger. Inzwischen sieht sie eher verbraucht aus, was an ihrem Alter, einer Abneigung von Schönheitsoperationen, einem unvorteilhaften Styling oder einem ausschweifendem Lebensstil liegen kann (oder einer Kombination von allen eben genannten Dingen). Nichts desto trotz liegt ihr die Rolle der etwas anderen Lehrerin.

Lucy Punch (Dinner für Spinner) als Amy wirkt im Film geradezu psychotisch, was aber auch an der Tatsache liegen kann, dass sie als einzige eine Ahnung von Elisabeths dunkler Seite hat. Justin Timberlake (Friends with Benefits) schafft es, sich im Film perfekt selbst lächerlich zu machen. Auch wenn sein Charakter im Drehbuch so angelegt worden ist stellt sich mir die Frage, in wie weit man eine so hohle Nuss spielen kann, ohne selbst eine zu sein. Jason Segel (How I Met Your Mother) würde äußerst sympathisch wirken, nur leider ist seine Rolle zu klein um zum Tragen zu kommen.

Wer nach „Knight and Day“ fälschlicherweise glaubt, Diaz sei genug um eine Komödie zu füllen, sei eines Besseren belehrt und wer es in Erwägung zieht sich den Film anzusehen, dem würde ich davon abraten.

Bad Teacher bekommt gerade einmal so von mir nur 5/10 Empfehlungspunkte (einen davon für das Waschen meines Autos).


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