Zehn Jahre nach den Geschehnissen von „Monsters“, haben sich die außerirdischen Wesen und damit die infizierten Zonen weltweit ausgebreitet. Im Nahen Osten kämpft das amerikanische Militär nicht nur gegen die extraterrestrischen Besucher, sondern auch gegen die ortsansässigen Rebellen. Dort wird ein Team junger Rekruten aus Detroit auf eine Mission geschickt, um gefangen genommene Soldaten zu retten.
Als „Monsters“ 2010 erschien, war er in mehrerlei Hinsicht eine Überraschung und das im positiven Sinn. Gareth Edwards erzählte eine Geschichte, in der die Monster aus dem Titel eine vernachlässigbare Rolle spielen. Die werden meistens nur angedeutet, während sich der Film auf seine beiden Charaktere verlässt und als Roadmovie funktionieren will.
Nachdem Gareth zuerst mit „Godzilla“ und später mit dem Star Wars Film namens „Rogue One“ ständig beschäftigt ist, produziert er bei dieser Fortsetzung nur und übergibt an seinen Kollegen Tom Green (nicht zu verwechseln mit dem Schauspieler), der mit diesem Film die Möglichkeit erhält, seinen ersten Spielfilm zu inszenieren.
Auch wenn „Dark Continent“ nicht viel mit dem ersten Teil gemeinsam hat außer die Monster im Titel, so scheint sich Green doch ein Stück weit an der Erfolgsformel seines Vorgängers orientiert zu haben. So spielen die außerirdischen Lebewesen wieder eine weitgehend untergeordnete Rolle und was am Ende bleibt, ist ein Kriegsfilm, der scheinbar zeigen will, dass die Menschen sehr gut darin sind, sich gegenseitig zu töten.
Zwar bekommt man die Monster hier deutlich öfter zu sehen (ein Umstand, der wohl dem höheren Budget geschuldet ist), dennoch sind sie für den weiteren Verlauf der Geschichte unwichtig und vermutlich könnte man sie mit wenig Aufwand komplett aus dem Film herausschneiden, ohne dass es sich auf die Handlung auswirken würde.
Der Film selbst hat einige Baustellen und die erste davon ist die Länge von knapp zwei Stunden. Man verbringt eine gefühlte Ewigkeit damit, die jeweiligen Charaktere als über alle Maßen coole Jungs darzustellen, um sie später natürlich auch ausbilden zu lassen. Wenn es dann wirklich los geht, ist eine knappe halbe Stunde vergangen.
Das wäre ja halb so schlimm, hätte man es nicht irgendwie geschafft, dass dem Zuschauer die Protagonisten im späteren Verlauf irgendwie egal sind. Zudem hat man es nicht geschafft, den jeweiligen Charakteren eine eigenständige Persönlichkeit zu verpassen. Wenn „Dark Continent“ dann versucht wenig subtil auf die Tränendrüse zu drücken, erntet er nur ein dezentes Schulterzucken.
Dabei wäre es unfair den Schauspielern die Schuld zu geben. Johnny Harris (Snow White and the Huntsman), Kyle Soller (Fury), Joe Dempsie (Blitz) und Co sind zwar nicht die Sorte Schauspieler, die unter realistischen Bedingungen den Oscar gewinnen würden, machen ihre Sache aber vergleichsweise gut und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die übertriebenen Charaktermomente vom Regisseur gewollt sind.
Alles in allem ist „Monsters 2: Dark Continent“ eine Fortsetzung, die dem Original leider in keinster Weise gerecht wird. Das Einzige was für den Film spricht, ist die meist gelungene optische Inszenierung, die auch hin und wieder atemberaubende Szenen einstreut.
Der Film „Monsters 2: Dark Continent“ bekommt 3,5/10 sich im Nahen Osten verlaufende Empfehlungspunkte.