Henry DeTamble (Eric Bana) hat eine Gabe, er kann zeitreisen. Aus dieser Gabe erschließt sich aber auch ein großes Problem. Denn er kann seine Zeitsprünge weder verhindern, noch wirklich beeinflussen. Eines Tage begegnet ihm bei einem dieser Zeitsprünge Clare Abshire (Rachel McAdams), die doch tatsächlich behauptet, Henry schon seit ihrer Kindheit zu kennen, da er sie immer wieder „besuchen“ gekommen wäre. Aus den beiden wird ein Liebespaar und schließlich heiraten sie sogar. Doch für ihre Beziehung sind Henrys Zeitsprünge weniger förderlich, bleibt er doch manchmal auch wochenlang verschollen. Und was hat es zu bedeuten, dass ein angeschossener und blutender Henry im Wohnzimmer erscheint, nur um gleich darauf wieder zu verschwinden?
Die Frau des Zeitreisenden (The Time Traveler’s Wife) ist ein 2003 erschienener Roman aus der Feder der Autorin Audrey Niffenegger, der in Amerika zu einem Bestseller wurde. Die Rechte an diesem Roman wurden noch vor Veröffentlichung desselben von dem damaligen (noch) Traumpaar Jennifer Aniston (Kill the Boss) und Brad Pitt (The Curious Case of Benjamin Button) gekauft und schaffte dadurch natürlich den Sprung in die großen Zeitungen und auf diverse Bestsellerlisten.
In seinem Veröffentlichungsjahr wurde es das „Buch des Jahres 2003“ auf Amazon. Da sind hohe Erwartungen schon fast vorprogrammiert. Doch da ich das Buch nicht kenne und vorher lediglich mal Google konsultiert habe, ging ich unvoreingenommen an diesen Film heran. Geholfen hat das nicht wirklich was, denn mir gefiel der Film nur mäßig.
Die Romanverfilmung des deutschen Regisseurs Robert Schwentke (R.E.D.) lässt die beiden Liebenden Eric Bana und Rachel McAdams wie im Buch ebenfalls gegen die Zeit ankämpfen und will auf biegen und brechen ein episch angelegtes Kinogleichnis über die Macht der Liebe auf Film bannen, leider mit wenig Erfolg. Trotz der durchaus spannenden Ausgangslage bleibt allzu oft nur Mainstream-Kitsch, um sich dann am Ende unbeschadet aus der Affäre ziehen zu können.
Henry ist ein wirklich armer Kerl. Seine Fähigkeit, eine wohl genetische Mutation, tritt zum ersten Mal an dem Tag auf, an dem seine Mutter bei einem Autounfall stirbt. Hilflos muss er mitansehen, wie sie stirbt. In der Jetztzeit ist Henry ein starker Trinker, der seinen Kummer mit seinem besten Freunden Jack (Daniels) und Jim (Beam) ersäuft. Doch da trifft er die lebenslustige Clare, die ihn schon ihr halbes Leben lang kennt und die beiden verlieben sich.
Clare kennt Henry schon aus Zeiten, in denen sie noch ein kleines Kind war. Zum ersten Mal kam er sie besuchen als sie 6 Jahre alt war. Von da an begann sie auf ihn zu warten, ja sogar Klamotten für ihn – der bei seinen Zeitsprüngen immer nackt war – zu hinterlegen. Aus ihrer Schwärmerei aus Mädchentagen wird eine echte Beziehung, als sie in der Jetztzeit auf Henry trifft. Doch ist er es wert, immer nur auf ihn zu warten?
Die Schauspieler dieser großen, ja episch sein wollenden Liebesgeschichte machten ihre Sache hier eher weniger gut, denn die Chemie stimmte nicht so wirklich. Ich denke, dass dies am meisten an Eric Bana (Star Trek) liegt, der mehr als nur ein bisschen hölzern daher kommt. Rachel McAdams (Sherlock Holmes) bewies schon „In wie ein einziger Tag“, dass sie in Schnulzen gut aufgehoben ist und spielte die bis zur Selbstaufgabe gehende Clare wirklich klasse, hatte aber eben mit ihrem Partner ein wenig Pech. Könnte aber auch an dem Altersunterschied von 10 Jahren liegen.
Mich persönlich verwirrte auch die ganze Logik hinter den Zeitreisen. Aber naja, wann war schon einmal die Erklärung hinter Zeitreisen logisch (ich lasse mich aber auch gerne aufklären)? Wenngleich eigentlich nicht die Zeitreisen im Vordergrund dieses Filmes stehen sollten, doch die Liebesgeschichte fesselte mich nicht genug um den analytischen Teil meines Gehirns komplett ab zu schalten.
Fazit: So richtig Stimmung wollte sowieso nicht bei mir aufkommen, denn der Film war weder sonderlich lustig, noch sonderlich tragisch. Vielmehr seicht und oberflächlich, aber eventuell wird er mit einem Gläschen Blubberwasser (who am I kidding – machen wir 4 draus) erträglicher.
Dieser Film bekommt von mir 5/10 eventuell in der Jetztzeit liegenden Punkten.
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Also ich fand den Film ehrlich gesagt ziemlich gut. Ganz ohne Blubberwasser gesehen und – wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht – sogar auf Blu-ray gekauft. Man muss halt wegstecken, dass der Film schon ziemlich patriarchale Züge zeigt. Ein solider romantischer Schinken und gut gespielt, das wäre so mein Urteil.