Anklage Mord: Im Namen der Wahrheit – The Trials of Cate McCall (Filmkritik)

Cate McCall (Kate Beckinsale) war eine erfolgreiche Staranwältin, bis sie den Alkohol mehr als ihre Karriere liebte, ihr Mann sich von ihr scheiden ließ und sie das Sorgerecht für ihre Tochter verlor. Nun versucht sie, ihr Leben wieder auf die richtige Bahn zu bringen und ihrer Tochter wieder näher zu kommen, indem sie sich ehrenamtlich der jungen Lacey (Anna Anissimova) annimmt, die fälschlicherweise eines Mordes verurteilt wurde. Der neu aufgerollte Gerichtsprozess ist für Cate nicht nur ein Kampf um die Freiheit ihrer Mandantin, sondern auch eine Bewährungsprobe für sie selbst.

The Trials of Cate McCall

Auweh. Ein Satz mit X – das war wohl nix, beschreibt das „Gesamtkunstwerk“ eigentlich schon fast ausreichend.

„The Trials of Cate McCall“ hatte ja mal einige, sagen wir Startschwierigkeiten. Nachdem der Film in Ungarn nur um die 1000 Dollar eingespielt hatte, probierte man erst gar nicht den Film in Amerika oder Großbritannien an den Start zu bringen, sondern ließ ihn ohne über Los zu gehen nicht einmal auf DVD pressen, sondern gleich im Fernsehen laufen und zwar auf dem Reality-Trash-Sender „Lifetime“.

Regie führte Karen Moncrieff, die auch das Drehbuch für den Film schrieb. Ich muss leider sagen, dass ich selten eine so einfallslos wirkende aneinander Reihung von bewegten Bildern gesehen habe. Andauernd Schauspieler in Großaufnahme zu zeigen ist langweilig und auch die Schauspieler wirkten so, als ob sie schon beim Drehen das künftige Schicksal des Filmes erahnt hatten und sich dementsprechend möglichst wenig ins Zeug gelegt.

Zur Ehrenrettung von Kate Beckinsale (Total Recall) muss gesagt werden, dass ihre Performance noch so ziemlich das Beste am ganzen Film ist. Nichts desto trotz wirkt Cate McCall als Figur substanzlos und ich konnte als Zuseher nicht wirklich mit der ehemals taffen Anwältin mitfühlen. Selbst wenn sie es zum wiederholten Male mit ihrer kleinen Tochter vergeigt, denkt man nicht „oh die Arme“, sondern rollt in einer Tour mit den Augen, weil alles einfach nur fake und hohl wirkt.

Nick Nolte (Der Pfad des friedvollen Kriegers) spielt Kates Sponsor bei den anonymen Alkoholikern, kennt sich aber auch in Rechtsangelegenheiten aus, warum weiß ich nicht mehr ganz genau, bin wohl kurz mal weg gepennt. Jedes Mal wenn er zu sehen war, dachte ich mir nur wie abgefuckt der ehemalige Star nun aussieht und wie lieblos er seine Performance hier hin klatschte.

Anna Anissimova (The Whistleblower) spielte Lacey, eine Mordangeklagte, die es schaffte, Kate um den kleinen Finger zu wickeln und von ihrer Unschuld zu überzeugen. Die meiste Zeit saß die Schauspielerin mit leeren Augen da und wirkte als würde sie im Unterbewusstsein gerade ihren Lohnsteuerausgleich machen. Ich könnte aber auch von ihren aufgespritzten Lippen abgelenkt worden sein.

Ansonsten gabs noch kleine Auftritte von Mark Pellegrino (quasi ein Serientäter – war zu sehen in „Being Human“, „Supernatural“ und aktuell in „The Tomorrow People“) und David Lyons (Revolution), wobei die beiden nicht wirklich gefordert wurden, wenn es um die Darstellung ihrer Charaktere ging, denn gerade Pellegrino kann ein Schlitzohr spielen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Fazit: „The Trials of Cate McCall“ ist eigentlich eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Sie mutet mehr an wie eine verlängerte Folge der Serie „The Good Wife“, wobei das schon fast eine Beleidigung für die hochklassige Fernsehserie ist.

Dieser Film bekommt von mir 3/10 einspruchslose Punkte.


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