Clary Fray (Lily Collins) ist ein scheinbar komplett normaler Teenie, doch als sie erfährt, dass sie einer langen Blutlinie von sogenannten „Schattenjägern“ entstammt, ändert sich ihr ganzes Leben. Schon ihre Mutter Jocelyn (Lena Headey) war eine solche Kriegerin, entschied sich aber, diesen Aspekt ihres Lebens vor ihren Tochter geheim zu halten. Als Clary während einer Party den geheimnisvollen Jace Wayland (Jamie Campbell Bower) trifft, entdeckt sie mit seiner Hilfe welche Kräfte tief in ihr schlummern.
Diese Kräfte braucht sie auch dringend, denn ihre Mutter wurde von Dämonen entführt. Mit Jace‘ Hilfe fügt sich Clary in ihre Rolle als Schattenjäger und macht sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach ihrer Mutter. Dabei stellt sich ihnen Valentine Morgenstern (Jonathan Rhys Meyers) in den Weg, der ganz eigene Vorstellungen von der Zukunft der Rasse der Schattenjäger hat…
Und die Suche nach der nächsten goldenen Gans geht weiter. Hollywood sucht fieberhaft nach einem Nachfolger für „Twilight“ und Co. und man hat so das Gefühl, dass inzwischen so ziemlich jede erfolgreiche Young Adult-Buchserie ins Visier der Filmemacher gerät.
Constantin Film bewies sehr viel Vertrauen in ihr Filmprojekt, was so weit ging, dass man mit den Dreharbeiten für den zweiten Teil schon begann, bevor „City of Bones“ überhaupt ins Kino kam. Ein riskanter Schachzug, der sich im Nachhinein gesehen nicht unbedingt bezahlt gemacht hat, denn „City of Bones“ machte bei einem Budget von 60 Millionen Dollar nur 20 Millionen Gewinn. Nicht unbedingt eine berauschende Bilanz, aber immerhin können sich Fans darüber freuen, dass die Geschichte fortgesetzt wird und sie nicht in der Luft hängen gelassen werden, wie etwa bei „Eragon“ oder „Der goldene Kompass“.
„City of Bones“ ist übrigens das erste Buch aus einer Romanreihe der Autorin Cassandra Clare. Die Gute scheint Fan von so ziemlich jeder je dagewesenen Mythologie zu sein, denn es tummeln sich Engel, Vampire, Warlocks, Dämonen und Werwölfe auf der Leinwand. Trotz des eher „mageren“ Budgets wirken die diversen Special-Effects durchaus gut gemacht. Was mir allerdings stellenweise wirklich die Stimmung vermieste, war der Soundtrack, der gern mal zwischen schwülstig und Nerv tötend schwankte.
Nachdem die Geschichte während der ersten 10 Minuten noch in gemäßigtem Erzähltempo beginnt, gibt man danach gehörig Gas und stopft den Film so mit Handlung und Charakteren voll, dass man kaum eine Minute zu haben scheint, in der nicht eine neue Person oder eine neue Rasse vorgestellt wird, oder gar ein Plot-Twist die Geschichte voran treibt. Schon im Buch (ja, ich lese gerne mal YA-Romane > my guilty pleasure) wirkt die Handlung sehr schwungvoll und dicht, aber im Film wird da noch eins drauf gelegt, um die ganze Mythologie in 130 Minuten Film unterzubringen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das im zweiten Teil ändert, aber immerhin wurde in „City of Bones“ schon das Handlungs-Grundgerüst, das die Buchreihe ausmacht, ausreichend etabliert.
Lily Collins (Priest) spielt Clary Fray, eine junge Frau, deren Leben an ihrem 16. Geburtstag auf den Kopf gestellt wird. Es stellt sich heraus, dass sie eine Schattenjägerin ist und dass ihre Mutter ihr ihr wahres Schicksal vorenthalten hat. Womit ich hier wieder einmal ein Problem hatte, ist, dass wie schon in „Twilight“, der weibliche Hauptcharakter diverse Offenbarungen, die mich schreiend davon laufen lassen würden, mit einem resignierten Schulterzucken hin nimmt. Werwölfe und Co gibt es wirklich? Okay, und was gibts zum Frühstück? Was man Collins/Clary kaum abnimmt, ist ihre tiefe Liebe zu Jayce. Man hat das Gefühl, dass sich die beiden erst einen Tag kennen, aber dennoch schon genau wissen, dass sie füreinander bestimmt sind.
Jamie Campell Bower (Anonymus), der eine kleine Rolle in „Twilight“ spielte, ist der Love-Interest für Clary und der zweite Teil des obligatorischen Liebesdreiecks, das anscheinend für alle YA-Filme Pflicht geworden ist. Er hat eigentlich null Leinwand-Chemie mit Collins, was wohl dazu beiträgt, dass man den beiden ihre tiefe Zuneigung zueinander nicht abkauft. Den von seiner Vergangenheit geplagten jungen Mann spielt er nicht so übel, dass muss ich ihm zugestehen, aber nur wegen diesem Aspekt sieht man sich als Zuseher nicht diesen Film an.
Robert Sheehan (Der letzte Tempelritter), bekannt aus der kultigen britischen Serie „Misfits, ist der dritte Teil des Liebesdreiecks und ebenso wie bei Bower hat er keinerlei romantische Chemie mit Collins. Hier verstehe ich es allerdings, da Clary in Simon nur einen guten Freund sieht. Er wird im Laufe des Films von Vampiren entführt, als er befreit wird, sieht Clary auch Bissspuren, aber dieser Handlungsfaden führt – zumindest in diesem Film – ins Leere. Wobei man sich als Zuseher, wenn man nur ein bisschen sein Hirn einschaltet, eh „vorhersagen“ kann, was wohl mit dem Guten passieren wird.
Jonathan Rhys Meyer (Match Point) als Valentine Morgenstern lieferte eine Performance ab, die ganz knapp am Lächerlichen vorbei schrammte. Ich finde es toll, wenn Schauspieler voll in ihren Rollen aufgehen, aber Meyer wirkt, als ob er keine Ahnung davon hat, wie man den Zusehern zeigt, dass ein Charakter vollkommen verrückt aber gleichzeitig auch genial ist. Bei ihm ist Morgenstern nur irre und erinnert ein wenig an seine Performance als König Henry in „The Tudors“. Man könnte aber auch vermuten, dass er sich der Lächerlichkeit seiner Rolle bewusst war und deshalb mit einer „Scheiß drauf“- Attitude an die Sache heran gegangen ist.
Fazit: „The Mortal Instruments: City of Bones“ spielt in einer Liga mit dem „Twilight“-Filmen, etwas, dass keineswegs als Kompliment gemeint ist. Man wird durchaus unterhalten, aber nichts desto trotz ist der Film randvoll mit teils unnötiger Handlung und das obligatorische Liebesdreieck (wenn man kurze schmachtende Blicke als Liebe werten kann) ist eigentlich keines.
Dieser Film bekommt von mir 4/10 knochigen Punkten.
Vom Regisseur vom Karate Kid Remake mit Jade Smith…und ich hatte so große und vor allem berechtigte Hoffnungen, dass Mortal Instruments richtig gut wird 😉
Naja, man muss sich immer ansehen für welche Zielgruppe diese Art von Filmen eigentlich gemacht werden. Da darf man sich dann nicht wundern, wenn man auf Content eher weniger Wert legt und sich mehr auf den Liebesaspekt und Schauwerte (Special-Effects, CGI) konzentriert. Wer sich die Filme dann trotzdem ansieht, der muss schon viel Glück haben, um positiv überrascht zu werden. Oder Masochist sein wie ich und sie wider besseres Wissen trotzdem zu schauen.