Selbst ist die Braut – The Proposal (Filmkritik)

Margaret Tate (Sandra Bullock) steht in ihrer Firma unter dem Ruf Satan’s Hexe zu sein und als ihr die Ausweisung aus den USA in ihre Heimat Kanada droht, zwingt sie ihren Assistenten Andrew Paxton (Ryan Reynolds) eine Verlobung vorzutäuschen. Um den Schein zu wahren und den Regierungsbeamten zu täuschen, der für die Aufdeckung von Scheinehen zuständig ist, ist Margaret gezwungen ein Wochenende mit Andrews Familie in Alaska zu verbringen. Da ist Chaos im Anmarsch…

Selbst ist die Braut

Endlich wieder einmal ein guter lustiger Film. Schon lange nicht mehr so herzlich gelacht.

Sandra Bullock (The Blind Side) spielt eine Rolle, die wirkt, als ob sie ihr auf dem Leib geschneidert worden wäre. Ich mag sie als Schauspielerin und da sie in ihrer Jugend einmal in Österreich wohnte, hat sie sowieso einen Sympathiebonus. Tough, aber mit einem harten Kern spielt sie die ambitionierte, zielstrebige Margaret Tate – eine echte Hexe, die von ihren gesamten Angestellten vielleicht nicht gehasst, aber doch gefürchtet wird. Als ihre schlimmste Befürchtung wahr wird und sie wegen ihres ungültigen Visums ausgewiesen werden soll, zwingt sie ihren verdatterten Assistenten Andrew sie zu heiraten. Und alles nur für eine Green-Card.

Ryan Reynolds sieht man in letzter Zeit vermehrt in großen Filmen wie etwa in „Safe House“, wobei sich vor allem „Green Lantern“ und „R.I.P.D.“ als ziemliche Flops erwiesen. Als Andrew Paxton ist er ein wirklich lieber Kerl. Tag für Tag rackert er sich für seine nervtötende Chefin ab, versäumt dafür Familienfeste und hat kein Privatleben. Doch er zieht die Sache durch, denn er will unbedingt eine Beförderung zum Lektor. Als Margaret ihn zur Hochzeit zwingt, erwacht der Tiger in ihm und er erpresst sie nun seinerseits (von wegen Beförderung und Gehaltserhöhung) und auf der Reise nach Alaska (um seine Eltern kennen zu lernen und so ein Alibi für die Hochzeit zu schaffen) trizt er sie und lässt sie für ihr bisheriges Verhalten ordentlich büßen.

Für die Regie ist Anne Fletcher verantwortlich, die bei dem Tanzfilm „Step Up“ choreografierte und gleichzeitig auch Regie führte. Ich mochte den ersten Film der Step up-Reihe sehr, denn er macht einfach gute Laune und hat auch sympathische Jungschauspieler (unter anderem Jenna Dewan und Channing Tatum) die zu Ohrwürmern tanzen. Sie holte aus ihren Schauspielern und dem mäßig innovativen Drehbuch das Beste heraus. Und das machte ordentlich Spaß. Da folgte eine sarkastische Äußerung auf die andere, böse Blicke schossen von einem zu anderen und man konnte es ordentlich knistern hören. Das die Hauptdarsteller vom Alter her 12 Jahre auseinander liegen, fiel nicht wirklich auf, denn die Chemie zwischen Reynolds und Bullock passte.

Genial war die Großmutter von Andrew, die vom ehemaligen „Golden Girl“ Bettie White dargestellt wurde. Seinen Vater spielte Craig T. Nelson, den man eventuell aus „The District“ kennt. Seine Mutter wurde von Mary Steenburgen gespielt, die einem am ehesten aus „4 Christmases“ und diversen Nebenrollen kennt.

Hier noch ein kleines Zitat, das einen kleinen Einblick in den Charakter des Filmes gibt. In dieser Szene sprechen sich die beiden Hauptcharaktere ab, wie sie dem Mann aus dem Green-Card Büro beweisen wollen, dass sie wirklich verlobt und verliebt sind.

Margaret Tate: What am I allergic to?
Andrew Paxton: Pine nuts, and the full spectrum of human emotion.

Fazit: „Selbst ist die Braut“ ist wohl eine der lustigeren Rom-Coms die ich in letzter Zeit gesehen habe, was zum einen an einem peppigen Drehbuch liegt, das den Stars gutes Material gab. Zum anderen hatten die Schauspieler sichtlich Spaß an ihrem Job, etwas, das auf die Zuseher abfärbt und so für gute Laune sorgt.

„Selbst ist die Braut“ bekommt von mir 7/10 gegen das Spektrum der menschlichen Emotionen allergische Punkte.


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