2 Guns (Filmkritik)

Die beiden Kleinkriminellen Robert Trench (Denzel Washington) und Michael Stigman (Mark Wahlberg) beschließen eine Bank zu überfallen, in der der Drogenbaron Papi Greco (Edward James Olmos) angeblich einen Teil seines Geldes gebunkert hat. In Wirklichkeit arbeitet Trench für die Drogenfahndung und Stigman für den Geheimdienst der Navy – blöd nur, dass keiner der beiden davon eine Ahnung hat, dass der jeweils andere in Wirklichkeit Undercover arbeitet. Statt der erhofften drei Millionen finden sich im Tresor über 40 Millionen und schon bald stellt sich die Frage, wen sie denn hier wirklich beklaut haben.

2 Guns

Vor nicht allzu langer Zeit, und zwar im Jahr 2012, lief ein Film namens „Contraband“ in den heimischen Kinos. Auch wenn die Meinungen bezüglich des Films ein wenig auseinander gingen, zog er doch konsequent sein Ding durch und machte seine Sache überraschend gut. Wer „Contraband“ mochte, darf sich an dieser Stelle auf Baltasar Kormákurs neuestes Werk freuen, denn der Isländer zeigt hier erneut, dass er es drauf hat eine simple Idee in Szene zu setzen.

Wie schwer man seinen Protagonisten das Leben machen kann? Bevor sich die Frage überhaupt stellt, beobachtet man Trench und Stigman beim Frühstücken. Während die beiden darüber diskutieren, was sie denn jetzt essen sollen und wie viel Trinkgeld man einer Kellnerin gibt, die unglücklicherweise bald arbeitslos ist (eine Szene, die entfernt an „Pulp Fiction“ erinnert – Viertelpfünder mit Käse irgendjemand?), bekommt man ein wenig Gefühl dafür, mit wem man es hier zu tun hat.

Der eigentliche Banküberfall ist relativ unspektakulär gehalten, auch wenn ich die Idee klasse finde, vorher noch die örtliche Polizeistation zu überfallen, um nachher bei der Arbeit nicht gestört zu werden. Anschließend verbringt der Film einige Zeit damit, das Vertrauen der beiden in den jeweils anderen wiederherzustellen, um sie dann gemeinsam mit den bösen Jungs den Boden aufwischen dürfen, und von denen gibt es hier reichlich.

Abgesehen vom Drogenbaron gibt es hier noch einen korrupten Navy-Offizier und dann muss das viele Geld ja noch jemandem gehören. Etwas das der Film ausgezeichnet macht ist es, die beiden Protagonisten und damit auch den Zuschauer im Dunkeln tappen zu lassen. Trench und Stigman finden erst nach der Hälfte des Films zusammen und es dauert dann bis kurz vor Ende, bis man endlich weiß was hier wirklich läuft.

Das eigentliche Ende ist nicht besonders kreativ, passt aber perfekt zum restlichen Film und die Art wie den vielen bösen Jungs hier das Licht ausgeblasen wird, zeigt dass Regisseur Baltasar Kormákur das perfekte Händchen für eine actionreiche Inszenierung hat. Dazwischen lebt der Film von der Sorte Spannung, die dafür sorgt, dass man Angst um die beiden Hauptdarsteller hat, auch wenn diese Sorge unter einem realistischen Gesichtspunkt unbegründet ist.

Von Seiten der Schauspieler stechen vor allem drei heraus. Denzel Washington (Flight) und Mark Wahlberg (Pain & Gain) machen hier im Wesentlichen das, was sie immer machen: Washington ist eher der ruhige, während Wahlberg vor allem durch seine große Klappe glänzt und beide sind sie so cool wie es nur geht. Nun mag an dieser Stelle das hab-ich-schon-gesehen Gefühl aufkommen und zugegeben, die beiden machen hier was sie am Besten können.

Der Grund warum das hier dennoch so gut funktioniert, hat gleich mehrere Gründe. Einerseits findet im Rahmen der Vorstellung der beiden Charaktere Trench und Stigman hier eine Charakterzeichnung statt, die nicht besonders umfangreich ausfällt, aber perfekt zum Ton des Films passt. Andererseits stimmt die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern. Die funktionieren gerade wegen ihrer Unterschiede perfekt und die Art wie sie gemeinsam zusammen arbeiten, sorgt für einen unerwartet hohen Unterhaltungswert.

Der dritte im Bunde ist Bill Paxton (The Colony) der als Geldeintreiber, bei dem lange Zeit nicht klar ist für wen er eigentlich arbeitet, einen unheimlichen Eindruck hinterlässt. Die kalte Art verbunden mit diesem Gefühl von Unantastbarkeit vermittelt Paxton perfekt und sorgt dabei schon einmal für einen kalten Schauer auf dem Rücken des Zuschauers. In weiteren Rollen zu finden sind Paula Patton (Mission Impossible 4) als Trenchs vielleicht Freundin und Edward James Olmos (The Green Hornet) als Drogenbaron.

Im Wesentlichen macht „2 Guns“ nichts neu, dass dafür aber sehr gut. Der Film bleibt bis zum bitteren Ende spannend und die Kombination Washington/Wahlberg kann überzeugen.

Der Film „2 Guns“ bekommt deswegen von mir 8/10 mit den bösen Jungs zu zweit aufräumende Empfehlungspunkte.


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