Der Gigant aus dem All – The Iron Giant (Filmkritik)

Ende der 60er Jahre lebt der neunjährige Hogarth (Eli Marienthal) mit seiner Mutter Annie (Jennifer Aniston) im idyllischen Küstenstädtchen Rockwell in den USA. Jedermann in Amerika fürchtet sich vor einem Erstschlag der Sowjetischen Union, nicht zuletzt da diese erst kürzlich ihren Sputnik-Satelliten gestartet hat.

Als Hogarth eines schönen Abends alleine zu Hause ist, stürzt „Etwas“ in der Nähe ab. Hogarth geht der Sache auf die Spur und entdeckt einen ca. 15 Meter großen Riesenroboter am örtlichen Kraftwerk. Zwischen den beiden entwickelt sich schnell eine ungewöhnliche Freundschaft, die schnell auf die Probe gestellt wird, als das Militär damit anfängt, seine Nachforschungen anzustellen.

The-Iron-Giant

An welchen Film denkt man wenn man die Namen Vin Diesel (Fast & Furious 6), Jennifer Aniston (Wir sind die Millers) und Brad Bird (Mission: Impossible Ghost Protokoll) hört? Vermutlich nicht an einen familientauglichen Zeichentrickfilm aus dem Jahre 1999 – und dennoch geht es hier um genau diesen Film.

Wie bereits angedeutet führte bei diesem Film Brad Bird Regie. Bird konnte einige Jahre zuvor bei den Simpsons etwas Erfahrung in diesem Bereich sammeln, um schließlich mit „Der Gigant aus dem All“ das erste Mal bei einem Film sein Können und sein Talent unter Beweis zu stellen. In den Jahren darauf realisierte er für Pixar hinter der Kamera mit „Die Unglaublichen“ einen der coolsten Superheldenfilme aller Zeiten und zeigte uns mit „Ratatouille“, dass jeder kochen kann.

Worauf ich hinaus will? Birds Filme sind ohne irgendwie übertreiben zu müssen einfach nur toll und man sollte sie gesehen haben, es sei dann man kann mit dem gezeigten Thema überhaupt nichts anfangen. Seine Filme sind spannend und gleichzeitig lustig und zwar auf eine Art und Weise dass sie alle Altersgruppen ansprechen (eine Kunst, die meiner Meinung nach zunehmend verloren geht).

Der Film basiert übrigens auf dem Buch „Der Eisenmann“ des Schriftstellers Ted Hughes aus dem Jahre 1968. Den englischen Titel „The Iron Man“ änderte man bewusst auf „The Iron Giant“, um nicht mit einem gewissen Helden aus dem Marvel-Universum verwechselt zu werden. Die Geschichte des Films ist schnell umrissen und ich werde versuchen an dieser Stelle nicht mehr zu verraten als notwendig.

Nachdem Hogart und der riesige namenlose Roboter Freundschaft geschlossen haben, schickt die Regierung den Agenten Kent Mansley (Christopher McDonald) in die Stadt, um den Gerüchten auf die Spur zu gehen. Als während seinen Ermittlungen plötzlich ein Teil und schließlich das ganze Auto fehlt (der Roboter braucht ja schließlich etwas zu essen), ist sein Interesse geweckt. Relativ bald stellt er die Verbindung zwischen Hogart und seinem neuen Freund her und quartiert sich sogar bei dessen Mutter Annie ein.

Eines führt zum Nächsten und endet mit einem Knall und dem vielleicht dramatischsten Ende der Filmgeschichte. Anbei aber auch gleich wieder die Entwarnung! „Der Gigant aus dem Weltall“ ist ein Familienfilm, daher ist es nur logisch, dass das Ende im Nachhinein etwas entschärft wurde. Optisch könnte man meinen, es hier mit einem Film der Marke Disney zu tun zu haben. Was hier gezeigt wird ist Zeichentrick in Höchstform und der Detailreichtum ist nur schwer zu übertreffen.

Bei den Sprechern möchte ich vor allem eine Person besonders hervorheben: Vin Diesel. Diesel hat an dieser Stelle eine seiner ersten Hauptrollen – und die als Sprecher in einem Zeichentrickfilm? Etwas dass mich unglaublich überrascht hat, war wie viel Emotion Vin Diesel hier nur mit seiner Stimme transportiert und das obwohl er hier vergleichbar viel Text hat, wie Arnold Schwarzenegger im ersten Teil der Terminator-Filmreihe. Unter diesem Gesichtspunkt wird es spannend zu sehen was er aus seiner Rolle eines sprechenden Baumes in der 2014 kommenden Marvel-Verfilmung „Guardians of the Galaxy“ macht.

Alles in allem bekommt der Film „Der Gigant aus dem All“ 9/10 nichts-lieber-als-Superman-sein-wollende Empfehlungspunkte (Spoiler!! 0,5 für die Rettung der Einwohner von Rockwell).

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