Enter Nowhere (Filmkritik)

Samantha (Katherine Waterston) hat Pech. Wirklich Pech. Eine Autopanne im Wald und ihr Mann geht zur nächsten Tankstelle und kommt nicht wieder. Ihr wird kalt im Wagen, also bricht sie selbst auf, kommt vom Weg ab und landet in einer kleinen Hütte im Wald, wo sie zumindest Schutz vor der Nacht und Kälte findet. Wenn die Hütte nicht von einem Kerl bewohnt werden würde, der immerzu seine Axt mit sich herumträgt.

Allerdings stellt sich rasch heraus, dass Tom (Scott Eastwood) – so der Name des Mannes – selbst nur ein verirrter Wanderer ist, der durch Zufall die Hütte gefunden hat. Als dann auch noch plötzlich Jody (Sara Paxton) auftaucht, eine junge Kleinkriminelle, die vor nichts Respekt hat, ist das Trio komplett. Nach und nach lernt man sich kennen, das Misstrauen schwindet und letzten Endes stellt man fest, dass man viel mehr gemeinsam hat als man denkt … allerdings auf eine Art und Weise, die absolut nicht normal ist und allen Dreien eine schwere Bürde auferlegt …

Enter Nowhere

Sehr viel besser kann ich den Inhalt von „Enter Nowhere“ nicht beschreiben ohne zu spoilern, ich habe ohnehin schon fast zu viel verraten. Allerdings ist es auch so, dass geübte Seher die Plot-Twists schon erahnen können, bevor sie dann tatsächlich auftauchen, aber immerhin kann man sich dann ein Grinsen nicht verkneifen und auch ein kleines „Ich wusste es!“ ist mir von den Lippen gekommen.

Ehrlich gesagt bin ich nur durch Sara Paxton („Shark Night 3D„, „Blue Eyed Butcher“ oder „The Innkeepers„) auf diesen Film aufmerksam geworden, denn so wirklich bekannt ist sonst niemand der Beteiligten. Jack Heller hat vor diesem Film auch noch nie Regie geführt, sondern war primär damit beschäftigt irgendwelche Trash-Actioner mit Steve Austin zu produzieren. Das Drehbuch zu „Enter Nowhere“ haben Shawn Christensen (der auch „Atemlos“ mit Taylor Lautner verbrochen hat) und Jason Dolan verfasst, ebenfalls beide eher unbekannt.

Katherine Waterston (hatte eine kleine Rolle in „Michael Clayton„) spielt die verstörte, verängstigte Frau, die mit ihrer Situation so gar nicht klarkommt, sehr gut und glaubwürdig, genauso wie Scott Eastwood (Trey aus „Gran Torino“ und bald in „Texas Chainsaw 3D“ zu sehen) den netten, aber irgendwie unberechenbaren, Kerl ganz gut rüberbringt. Dass ich Sara Paxton super finde brauche ich nicht groß zu erwähnen – dieses Mal hat sie aber eine Rolle, die anfangs alles andere als sympathisch ist und ich habe mich mehr als einmal dabei erwischt so etwas wie „Blöde Kuh“ in Richtung Bildschirm zu murmeln. Also kann man auch hier davon ausgehen, dass sie gut spielt, wenn sie mir auch zeitweise gehörig (Teil der Rolle, ich weiß) auf den Keks ging – ich sehe sie lieber in Filmen, in denen ich sie gernhaben kann (zB: „The Innkeepers“ – ansehen, sofort!).

Wie bereits gesagt ist die Auflösung der Geschichte bzw. der Grund weshalb die drei sich gerade in dieser Hütte treffen eigentlich recht gut gelungen und man nickt sehr zufrieden, wenn dann alles klar ist. Allerdings versucht der Film danach(!) noch etwas Action reinzupacken, was zwar eine gute Idee sein mag, aber dann leider an der etwas langatmigen Insenzierung und der doch etwas zu sehr in die Länge gezogenen finalen Konfrontation scheitert. In diesem Fall wäre weniger bzw. kürzer mehr gewesen.

„Enter Nowhere“ ist eine solide Thriller/Mystery/Drama-Mischung, die in ihren Grundzügen gut zu gefallen weiß, aber nicht dazu einlädt, sich den Film nochmals – trotz der gut aufgelegten DarstellerInnen – anzusehen.

Außerdem finde ich die „Rahmenhandlung“ mit der Raststation völlig überflüssig, die macht ungefähr so viel Sinn wie die Erklärung mit dem UFO bei Rhea M. (Und wer immer diesen letzten Satz in seinem Sinn erfasst hat erkläre ich zum „Number One Nerd“ auf meiner Liste.)

„Enter Nowhere“ bekommt von mir runde 6 von 10 möglichen und nicht mehr aus dem Wald findende Punkte


2 thoughts on “Enter Nowhere (Filmkritik)

  1. Englischer Import, gibts bei uns noch nicht (mach ich öfter, weil die Filme dort a) früher draußen sind und b) meist billiger – trotz der Lieferkosten). Weiß auch nicht, ob er jemals bei uns kommt.

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