Beca (Anna Kendrick) ist ein eher introvertiertes Mädl und hört in ihrer Freizeit am liebsten Musik und remixt diese. Als sie wider Willen auf die Uni geht, hat sie es am Anfang schwer, Anschluss zu finden. Als sie dann von einer ihrer nackten Mitschülerin Chloe (Brittany Snow) unter der Dusche auf ihren Gesang angesprochen wird, findet sie sich entgegen ihrer eigenen Bemühungen in einer Gesangsgruppe wieder. Die Gruppe ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen unterschiedlichster Charaktere, doch eines haben die Mädels gemeinsam: Eine jede ist auf ihre Art äußerst talentiert. Dass sie männliche Konkurrenz haben, der gegenüber sie sich noch beweisen müssen, macht den Mädchen noch zusätzlich Dampf unter den Sneakers – schließlich wollen sie die Meisterschaft im Acapella-Singen gewinnen. Mit Becas Hilfe hat die Gruppe wirklich eine Chance auf den Sieg, trotz aller Rivalitäten und Zickereien untereinander.
„Pitch Perfect“ war in Amerika einer der Überraschungserfolge des Jahres 2012. Offensichtlich kann man mit Filmen, in denen gesungen wird, immer noch Geld machen, doch hier hat man weniger das Gefühl er wäre nur wegen den Dollars gemacht worden (was er natürlich wurde), sondern weil den Machern etwas an der Kunstform A-Cappella liegt.
Natürlich klingt die Handlung als ob die Story von „Glee“ (eine ebenfalls amerikanische Serie über einen Gesangsclub in einer Highschool) wieder aufgewärmt worden wäre, doch schon nach den ersten Minuten macht „Pitch Perfect“ wahnsinnig viel Spaß und man vergisst etwaige Parallelen zu anderen Filmen. Im Zentrum stehen die beiden rivalisierenden A-Cappella-Gruppen die „Treblemakers“ und die „Barden Bellas“, die sich einen Spaß daraus machen, ihre gegnerischen Sänger auch mental ein wenig fertig zu machen.
Anna Kendrick’s („The Twilight Saga: Breaking Dawn – Part 1„) Beca hat eine harte Schale unter der sie dank ihres Zynismus einen weichen Kern verbirgt. Obwohl Beca mehr als nur ein bisschen von Musik versteht, muss sie sich von der Chefin der Barden Bellas mehr als nur einmal zurecht stutzen lassen. Doch da sie Spaß am Singen und auch wider erwarten Freundinnen gefunden hat, steckt sie zum Wohl aller zurück. Doch letzten Endes hat sie natürlich die Chance ihr Können zu zeigen und die Bellas in die Gesangs-Schlacht zu führen. Kendrick schafft es Becca äußerst sympathisch wirken zu lassen und überzeugt sowohl schauspielerisch als auch stimmlich auf ganzer Länge.
Rebel Wilson zeigt hier, dass man in Hollywood nicht unbedingt die Standard-Figur haben muss um erfolgreich zu sein. Die kurvige Australierin nimmt sich mit Elan selbst auf die Schippe. Äußerst bemerkenswert ist, dass sie die meisten ihrer genialen Sager komplett improvisiert hat (Zitat: You guys are gonna get pitch-slapped so hard, your man boobs are gonna concave). So nennt sie sich gleich mal selbst Fat Amy damit die „twiggy bitches“ es nicht hinter ihrem Rücken tun. Als ich sie zum ersten Mal in „Bridesmaids“ gesehen habe, fand ich ihre Performance schon bemerkenswert und bin froh sie in nächster Zeit öfters auf der Leinwand zu sehen.
Als Kommentatoren-Duo brillieren Elizabeth Banks („Die Tribute von Panem„) und John Michael Higgins („Bad Teacher„), die sich im nettesten Plauderton schon mal die fiesesten Beleidigungen um die Ohren hauen und lockern so die diversen offiziellen Gesangs-Wettbewerbe auf und sorgen für ein wenig Abwechslung. Äußerst schräg ist der Auftritt des ehemaligen „Scrubs“-Darsteller Donald Faison, der hier einen ehemaligen A-Capella Sänger mit Anger-Management-Problemen darstellt. Skylar Astin („Ralph reichts“) spielt Becas obligatorischen Love-Interest und Anna Kamp die blonde, tyrannische Anführerin der Bellas. Brittany Snow („Der Babynator„) als Chloe ist vor allem dann urkomisch, wenn sie über die Knoten auf ihren Stimmbändern spricht.
Da hier Schauspieler und keine professionellen Sänger gecastet wurden, darf man sich natürlich keine gesanglichen Glanzleistungen erwarten, obwohl dank Autotune natürlich Keine/r unangenehm auffällt. Anna Kendrick ist hier dank ihrer Musical-Erfahrung natürlich eine Ausnahme und wenn sie singt, hört es sich nicht ganz so stark nach Computer an, wie bei einigen anderen. Die Musik selber kann sich durchaus hören lassen, vor allem wenn ein Mash-Up aus verschiedensten Songs diverser Genres performt wird. Da werden schon mal „Price Tag“ von Jessie J. mit dem wohl bekanntesten Song des Filmes „The Breakfast Club“, „Don’t You“ von Simple Minds zu einem überraschend homogenen Track gemixt. Wo gesungen wird, muss natürlich ebenfalls getanzt werden, was ebenfalls auf äußerst hohem Niveau passiert .
Regie führt Jason Moore, der bislang eher (äußerst erfolgreich) am Broadway tätig war. Der gute Mann hat nicht nur ein Händchen für die große Leinwand, sondern auch ein großes Herz für Nerds. Vom extremen „Star Wars“-Geek, zum sexsüchtigen Vamp, zur blonden Bitch. Es sind so ziemlich alle Klischees vertreten, doch werden sie mit einem Augenzwinkern dargestellt, was den Film davor bewahrt, in allzu seichtes Territorium abzugleiten. In einem Film für jugendliches Publikum darf auch eine Moral von der Geschicht nicht fehlen, nämlich das man mit Zusammenhalt, Vertrauen und freundschaftlichem Verhalten viele Hindernisse überwinden bzw. vermeiden kann und das Anders sein ganz sicher kein Grund zum Schämen ist. Eine äußerst sympathische Botschaft, die komplett ohne erhobenen Zeigefinger auskommt.
Fazit: Ein Feel-Good-Movie, das vor allem dann seine Stärken zeigt wenn gesungen wird, oder Rebel Wilson in Action zu sehen ist.
Der Film „Pitch Perfect“ bekommt von mir 7/10 harmonische Empfehlungspunkte.
ich würde sagen das ist so ein klassischer amerikanischer teene film
aber wer es mag wenn musik in der gruppe gesungen wird der kann sich denn ruhig anschauen