Street Kings (Filmkritik)

Detective Tom Ludlow (Keanu Reeves) ist ein routinierter LAPD Polizist, der sich wie seine gesamte Einheit in einer Welt bewegt, in der man seine eigene Wahrheit basteln kann und in der lästige Zeugen einfach beseitigt werden. Sein Leben geriet nach der Ermordung seiner Frau völlig aus den Fugen und er begann zu trinken, doch sein Chef und Mentor Captain Jack Wander (Forest Whitaker) unterstützt Tom seit Jahren und hilft ihm immer wieder mit mehr oder weniger legalen Methoden aus der Patsche.

Als jedoch Tom´s Expartner ermordet wird bei einer Schießerei bei der auch Tom anwesend ist, deckt ihn sein Captain zwar, aber er verbietet ihm auch die Suche nach den Todesschützen. Zu allem Überfluss ermittelt auch noch ein Captain der internen Angelegenheiten (Hugh Laurie) gegen Captain Wanders Einheit und speziell gegen Ludlow. Tom muss sich nun genau überlegen wem gegenüber er loyal ist und wer seine wahren Freunde sind, will er für immer ein schmutziger Cop bleiben oder wieder der Mensch sein der die bösen Jungs verhaftet?

Street Kings ist eine weitere Buchverfilmung eines James Ellroy Romans (L.A. Confidental, The Black Dahlia), von dem auch die Filmstory stammt und der am Drehbuch mitgewirkt hat. Ellroy Krimis sind immer schmutzig, schwarz – weiß Malerei gibt es darin nicht, jeder bewegt sich in unterschiedlichen Schattierungen des Graubereichs.
Hauptproblem dieses Films: fast jeder Charakter ist ein Arschloch oder zumindestens unsympatisch.

Nur Keanu Reeves vermag es Sympathien auf seine Seite zu ziehen, einerseits weil ich ihn als Schauspieler mag, andererseits weil seine Figur und deren Beweggründe ein bißchen besser beleuchtet sind als die der anderen Figuren. Dies ist auch das Hauptproblem des Films, jeder hätte es verdient zu sterben, mit niemanden will man sich wirklich identifizieren.

Der Film ist nicht schwierig anzusehen, aber großartig Spannung kommt dabei nie richtig auf. Die guten Schauspieler heben Street Kings zwar ins Mittelmaß, aber die offensichtliche Liebe für Gefühlskälte des Regisseurs teile ich nicht wirklich und der Regiestil auf emotionaler Ebene ist für mich der größte Kritikpunkt an diesem Film.
Wer Copfilme mag oder Keanu mal in einer etwas anderen Rolle sehen möchte, dem kann ich den Film totzdem empfehlen, allen Ellroy Fans empfehle ich den um vieles besseren L.A. Confidental.

Am Schluss noch ein kleiner Dialog zwischen zwei „typischen“ Cops:
Question: So we’re just gonna go in there and kill them?
Answer: No, I’m going to ask them some questions. Then we’re going to kill them.

Street Kings bekommt von mir 6/10 korrupte Empfehlungspunkte


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