Pain & Gain (Filmkritik)

Danny Lugo (Mark Wahlberg) führt ein einfaches Leben als Personal Trainer in einem Fitnesscenter namens Sun Gym. Nach einem wie-werde-ich-erfolgreich-Seminar von Johnny Wu (Ken Jeong), beschließt er sein Leben zu ändern und etwas aus sich zu machen. Gemeinsam mit seinem aufgepumpten Kumpel Adrian Doorbal (Anthony Mackie) und dem zu Jesus gefundenen Ex-Sträfling Paul Doyle (Dwayne Johnson), nimmt Danny seinen Ex-Clienten Victor Kershaw (Tony Shalhoub) aus. Trotz vieler Probleme kommen die Jungs an Kershaws Geld, doch als sie das irgendwann ausgegeben haben, müssen sie sich wieder etwas einfallen lassen.

Pain and Gain Film

Michael Bay muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Filme wie „Bad Boys“ oder „Armageddon“ hat man im Normalfall gesehen und spätestens seit der (momentan) dreiteiligen Actionorgie namens „Transformers“ spielt Bay, was den Bekanntheitsgrad seiner Person betrifft, ganz oben mit. Nun macht Bay bekannter Maßen meistens große Blockbuster mit einem ebenso großen Budget (Transformers 3 hat knappe 200 Millionen Dollar in der Entstehung verschlungen), versucht sich aber gerne hin und wieder auch an ernsteren Themen.

So brachte er 2005 mit „Die Insel“ einen Film auf die große Leinwand, der zwar von den Kritikern gemocht wurde, dem aber dennoch der finanzielle Erfolg verwehrt blieb. Bays aktuelles Projekt ist ein weiterer möglicher Versuch in Richtung ernsthafte Unterhaltung, wenn auch mit einem anderen Ansatz. Zum einen basiert „Pain & Gain“ auf einer wahren Geschichte und zum anderen wurde der Film mit einem Budget von gerade mal 26 Millionen Dollar umgesetzt.

„Pain & Gain“ versucht immer wieder sehr deutlich für sich zu beanspruchen, dass alles wirklich genau so passiert ist. Ein wesentlicher Bestandteil dessen ist, dass sich die einzelnen Charaktere bei ihrem ersten Auftritt kurz selbst vorstellen (wird hier noch jemand an seine Schulzeit erinnert?). Was irgendwann vermutlich als eine gute Idee durchging, nimmt dem Film aber gerade am Anfang etwas an Fahrt. Ist dieser Teil überstanden wird es so überdreht irre, dass es kurz vor Ende notwendig ist, kurz inne zu halten und dem Zuschauer noch einmal mitzuteilen: ja das ist wirklich so passiert.

Wer hier nur einen Moment vermutet hat, Bay würde sich hier an einem ernsten Thema wie „Die Insel“ versuchen und zeigen, wie drei Jungs einen mehr als unsympathischen Typen um sein Geld erleichtern, liegt völlig falsch. Was hier geboten wird ist ein actionreicher Film mit einer schrägen wenn auch seichten Handlung der aber, wenn man nichts gegen diese Art von Unterhaltung hat, oder gerade deswegen Spaß macht.

Da „Pain & Gain“ wie bereits erwähnt auf einer wahren Geschichte basiert sollte auch von Anfang an klar sein, dass die Geschichte für das dynamische Trio irgendwann böse endet. Die werden dann, wie Privatdetektiv Ed DuBois (Ed Harris) sinngemäß feststellte, für alles was sie sich zu Schulden kommen haben lassen verurteilt, mit Ausnahme ihrer Dummheit. Um so eine Geschichte zu tragen, braucht es definitiv die richtigen Schauspieler und die hat man an dieser Stelle gefunden.

Um einen Bodybuilder zu spielen hat Dwayne Johnson (Faster) gleich zwei wichtige Voraussetzungen. Erstens hat er die Muskeln und zweitens ist er ein guter Schauspieler. In der Rolle des Paul Doyle stellt er gekonnt den zweiten Punkt unter Beweis, denn der durchlebt unglaublich glaubwürdig eine Achterbahnfahrt vom gläubigen und bekehrten Ex-Knackie bis hin zum völlig irren Drogenjunkie.

Mark Wahlberg (Ted) ist allgemein in einer guten körperlichen Verfassung, dürfte aber für seine Rolle des Danny Lugo ein paar Extrastunden in der Kraftkammer verbracht haben. Zwar ist er der Mann mit dem Plan, scheint aber nicht immer zu wissen, was genau er eigentlich tut. Die Nummer 3 in diesem Trio ist Anthony Mackie (Real Steel), der als Adrian Doorbal dank dem Gebrauch von Sterioden mit seiner Männlichkeit kämpft und für eine entsprechende Behandlung, das nötige Kleingeld braucht.

Tony Shalhoub (zu hören in „Cars 2„) stellt wohl die größte Überraschung des Films dar. Als Self-made-man Victor Kershaw schafft er es mühelos so schmierig und unsympathisch zu wirken, dass man im als Zuschauer innerhalb weniger Minuten die Pest an den Hals wünscht. In weiteren Rollen finden sich unter anderem Rob Corddry (Escape From Planet Earth) als Besitzer eines Fitnessstudios und Ed Harris (Ein riskanter Plan) als cooler Polizist im Ruhestand und Privatdetektiv.

Alles in allem ist „Pain & Gain“ eine seichte und vor allem völlig abgefahrene Geschichte, die angeblich genau so passiert sein könnte. Wer das erwartet und keinen anspruchsvollen Krimi, wird bestens unterhalten.

Der Film bekommt daher von mir 7,5/10 den amerikanischen Traum leben wollende Empfehlungspunkte.

Zitat: I watchted a lot of movies – I know what I’m doing!


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