Bad Milo (Filmkritik)

Duncan (Ken Marino) hat derzeit kein schönes Leben. Sein Boss ist ein Arsch, sein neuer Kollege ein Idiot, seine Mutter hat einen neuen Freund und obwohl er glücklich mit seiner Frau Sarah (Gillian Jacobs) verheiratet ist, will es nicht mit dem Nachwuchs klappen. Alles scheint sich auf die Verdauung zu schlagen, aber als schließlich Menschen zu sterben beginnen, die Duncan normalerweise das Leben schwer machen muss der feststellen, dass in seinem Darm ein Dämon zu Hause ist, den er später Milo nennt.

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Dass sich Stress auf die Verdauung schlagen kann, ist ja vermutlich nichts neues mehr. Dieser Film stellt auf unkonventionelle Art und Weise die Frage nach der Ursache und liefert auch gleich eine mehr oder weniger passende Antwort. Regie führt bei diesem Film der bis jetzt eher unbekannte Jacob Vaughan, der bis jetzt filmisch nur sehr wenig vorzuweisen hat, und der hier gemeinsam mit dem ebenfalls eher unbekannten Bejamin Hayes das Drehbuch geschrieben hat.

Mindestens einer der beiden, so scheint es zumindest, dürfte mit Verdauungsproblemen Erfahrungen aus erster Hand gesammelt haben. Knapp das erste Drittel der Geschichte wird man in Ducans Leben eingeführt und damit verbunden den Problemen mit denen er zu kämpfen hat. Irgendwie versteht man dann auch, dass sich dessen Situation auf den Magen schlagen muss.

Schließlich beginnen Menschen in Duncans Umfeld zu sterben und spätestens im Zuge einer Sitzung mit seinem Therapeuten (großartig gespielt von Peter Stormare – Pain & Gain) muss er erkennen, dass ein dämonenartiges Wesen in seinem Allerwertesten wohnt. Mit diesem Dämon, der zwar irgendwie niedlich aussieht aber auch Zähne hat, gilt es sich anzufreunden, um nicht die Menschen zu gefährden, die ihm am Herzen liegen.

Es reicht schon ungefähr zu wissen worum es hier geht um zu realisieren, dass man hier eine äußerst schräge Geschichte erzählt. Der Humor ist äußerst schwarz gehalten und satirisch und die Momente in denen Milo zurück „nach Hause“ geht, vor allem dadurch wie das von Ken Marino (We’re the Millers) gespielt wird, sind eine Klasse für sich. Aber auch die anderen Schauspieler machen ihre Arbeit gut.

Neben den beiden bereits erwähnten macht Mary Kay Place (Sweet Home Alabama) als Duncans Mutter Beatrice ihrem Sohn mit ihrem Liebhaber das Leben schwer. Patrick Warburton (Ted) auf der anderen Seite als Duncans Chef gibt sich mühelos als ein arrogantes, schleimiges A-loch, den man gerne dorthin schicken würde, wo die Sonne nicht scheint. Die scheinbar einzige ernste Rolle hat Gillian Jacobs (Community), die als Sarah wirklich um Duncan bemüht ist.

Der Film musste sein Auskommen anscheinend mit einem vergleichsweise kleinen Budget finden und dennoch schafft es die Kamera relativ gut die passende Stimmung einzufangen. Vaughans Regie ist keinesfalls perfekt, erlaubt sich aber auch keine größeren Schnitzer. Eher im Gegenteil, hat man das Gefühl er hätte hier ein Herzensprojekt verwirklicht.

Alles in allem ist „Bad Milo“ zwar nichts für den Allerwertesten, dafür aber ein Horrorfilm mit einer äußerst schrägen Geschichte und einer verdammt großen Prise schwarzen Humors. Wer mit dem Konzept etwas anfangen kann, sollte unbedingt den einen oder anderen Blick risikieren.

Der Film „Bad Milo“ bekommt 6/10 sich mit seinen inneren Dämonen anfreundende Empfehlungspunkte.

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