In der fiktiven Stadt Toontown des Jahres 1947 leben Menschen zusammen mit Zeichentrickfiguren, den so genannten Toons und Zeichentrickfilme werden nicht gezeichnet, sondern mit Schauspielern aufgenommen. Einer dieser Schauspieler ist der Hase Roger Rabbit (Charles Fleischer), der jedoch so ganz und gar nicht bei der Sache ist.
Der Studioboss R.K. Maroon beauftragt daraufhin den Privatdetektiv Eddie Valiant (Bob Hoskins) um Jessica (Kathleen Turner), die Ehefrau des Hasen, zu beschatten. Als Eddie Jessica kurze Zeit später dabei fotografiert, wie sie Backe-Backe-Kuchen mit dem Industriellen Marvin Acme spielt, ist Roger aufgebracht und läuft davon. Als Acme kurze Zeit später ermordet wird, deutet alles auf Roger als den Täter hin. Der ist jedoch unschuldig und wendet sich in seiner Verzweiflung an den einzigen von dem er glaubt er könnte ihm helfen: Eddie Valiant.
Kurz nach dem Erscheinen des Romans „Who Censored Roger Rabbit?“ von Gary K. Wolf im Jahre 1981 erwarb Walt Disney die Rechte, da man das unglaubliche Potential der Geschichte erkannte. Vier Jahre später engagierte man Robert Zemeckis für die Regie (unter anderem wegen dessen Erfolg mit dem ersten Teil von „Zurück in die Zukunft“) und im Dezember 1986 begannen schließlich die Dreharbeiten.
Mit der Produktion beauftragt wurde die von Steven Spielberg gegründete Firma Amblin Entertainment, und diesem Umstand haben wir zwei Dinge zu verdanken. Erstens schaffte es der vom Konzept überzeugte Spielberg diverse Filmstudios dazu zu bringen, ihm ihre Zeichentrickfiguren zu borgen. Das Resultat ist der wohl bunteste Haufen an Toons, denn von Micky Maus über Bugs Bunny sind hier so viele verschiedene Figuren zu sehen, wie vorher und auch nachher wie wieder.
Zweitens war wohl Spielberg der Grund warum Disney, trotz eines explodierenden Budgets von schlussendlich 70 Millionen Dollar (ursprünglich sollten es 30 Millionen sein), nicht den Stecker zog – was, wenn man den fertigen Film sieht, mehr als schade gewesen wäre. Für die Effekte beauftragte man Industrial Light & Magic, die hier bewiesen, dass sie schon erstklassige Spezialeffekte zaubern konnten, bevor dafür der Computer eingesetzt werden konnte – denn die Art wie die Toons mit der realen Welt interagieren (und umgekehrt), ist einfach großartig.
Aber nun zum eigentlichen Film. Die Geschichte ist gelungen, schräg sowie actionreich und vereint gekonnt das Beste aus der gezeichneten mit der realen Welt. Dieser Kombination ist es dann auch zu verdanken, dass der Film funktioniert wie er es tut und dabei nie langweilig wirkt. Die Tatsache, dass vieles hier im wahrsten Sinne des Wortes überzeichnet wurde, sorgt dabei für viele lustige Momente, die anders erst gar nicht funktionieren würden.
Die Handlung ist zwar stellenweise ein Stück weit vorhersehbar, bietet aber immer wieder überraschende Wendungen. Wenn der Bösewicht am Ende dann von Autobahnen mit Tankstellen und Restaurants träumt (weil die ja so schön sind), konnte man fast ein wenig nostalgisch werden, da es aus heutiger Sicht beinahe scheint, als hätte er es doch irgendwie geschafft seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Bob Hoskins (Snow White and the Huntsman) als Eddie Valiant hatte hier sichtlich seinen Spaß und war mit ganzem Körpereinsatz bei der Sache. Zwar mag Eddie keine Toons, da sein Bruder von einem getötet wurde, er ist aber gleichzeitig der einzige, der Roger Rabbits Unschuld beweisen kann. Da passt es doch, dass Roger Rabbit (Charles Fleischer – zu hören in „Rango„) der wohl überdrehteste Toon in ganz Toontown ist. Der Privatdetektiv und sein gezeichneter Begleiter geben ein sehr ungleiches Paar ab und sorgen gemeinsam dafür, dass immer etwas los ist.
Abschließend lässt sich festhalten, dass „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ ein zeitloser Film ist, der auch nach immerhin 25 Jahren noch genau so viel Spaß macht, wie an dem Tag als er erschienen ist.
Der Film bekommt von mir 8,5/10 nach der Wahrheit suchende Empfehlungspunkte.
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Hihi, ich fand den damals toll! Hab mir auch regelmäßig das Hörspiel gegeben xD