Jerry Cotton (Filmkritik)

Jerry Cotton (Christian Tramitz) ist der beste Mann beim New Yorker FBI, und ist die Situation noch so aussichtslos, er findet immer eine Lösung. Als der Gangster Sammy Serrano (Moritz Bleibtreu), der als „Der Puppenspieler“ bekannt ist und in den großen States-Union-Goldraub verwickelt war, und ebensolcher aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, ermordet wird, übernimmt Cotton den Fall. Zu allem Ärger muss er sich mit Phil Decker (Christian Ulmen), einem blutigen Anfänger herumschlagen. Als dann auch Cottons ehemaliger Partner ermordet und er mit gefälschten Beweisen gegen ihn am Tatort erwischt wird, ist er plötzlich selbst der Hauptverdächtigte und wird vom FBI gejagt. Besonders auf ihn abgesehen hat es dabei die Leiterin der Dienstaufsicht Daryl Zanuck (Christiane Paul). Cotton taucht in New York unter, um denjenigen zu finden, der ihn reingelegt hat, während Decker nicht weiß, ob er ihm dabei helfen soll, oder nicht.

Jerry Cotton Film Cast

Jerry Cottan ist die im deutschsprachigen Raum kommerziell erfolgreichste Serie von Kriminalromanen. Ein lustiges Detail am Rande: Das FBI versicherte in einer deutschsprachigen Bekanntgabe, dass die fiktionale Figur des Jerry Cottan kein tatsächlicher Mitarbeiter der besagten Behörde sei.

Für die Umsetzung des Stoffes zeigte sich der Constantin-Verleih verantwortlich, hinter der Kamera standen die Herren Cyrill Boss und Philipp Stennert, die schon gemeinsam den zweiten Teil des Wixxers inszeniert haben. Leider ist dies nicht unbedingt positiv, aber dazu später.

Schauspielerisch sind alle Charaktere toll besetzt. Tramitz alias Cotton passt perfekt in die Rolle des (alten) Haudegens. Dabei hat man als Zuschauer immer das Gefühl, als versuche Tramitz unbewusst eine Spur Humor in seine Rolle zu bringen, was möglicherweise auch an seinem schauspielerisch humorvollen Hintergrund liegt. Deswegen und wegen der Tatsache das er schon 1** (hier möglichst große Zahl einsetzen) Stunden nicht geschlafen hat UND die damit verbundenen Kurzträume sorgen für die Sympathie beim Zuschauer.

Ulmen alias Decker bildet dazu den perfekten Gegenpart. Einerseits ist er als Anfänger sehr schusslig und hat sogar Skrupel bei einer Verfolgungsjagd die Höchstgeschwindigkeit zu überschreiten, andererseits sorgt er später als dicker, singender Chinese für Ablenkung. Ulmen zeigt hier schauspielerisch sehr viel von seinem Können und hat durch die spezielle Art seiner Rolle auch viele Lacher auf seiner Seite.

Paul alias Zanuk spielt ihre Rolle als Eiskönigin ausgezeichnet und bringt mühelos einen gestandenen Mann zum heulen. Monica Cruz (Penelopes kleine Schwester) sorgt für die optischen Schauwerte bei den männlichen Zuschauern. Auch bei der restlichen Besetzung gibt es keinen Grund zur Beanstandung, auch wenn einige Figuren sehr überdreht wirken, sind alle sehr gut besetzt.

Die optische Komponente ist sehr gut gelungen. Der Zuschauer merkt eigentlich nie, dass der größte Teil in Deutschland gedreht wurde. Hier hat man es geschafft, eine Kunstwelt zu erschaffen, die Elemente aus der Vergangenheit mit dem jetzt verbindet und das Ergebnis sieht sehr gut aus. In Verbindung mit einem Soundtrack, der das Prädikat „geil“ verdient hat, funktioniert das Ganze natürlich besonders gut.

Von der Inszenierung her muss man leider anmerken, dass der Film gleich mit mehreren Schwierigkeiten kämpft. Die Amies hatten ihre Probleme mit Tom Cruise in seiner Rolle als SS-Offizier Staufenberg. Spätestens jetzt kann ich nachvollziehen wieso, denn ein deutscher Film mit deutschen Schauspielern der in New York mit FBI-Agenten spielt, will für mich einfach nicht so wirklich funktionieren. Dass es dann noch ein Deutscher mit schwäbischen Akzent daherkommt, macht die Sache besonders schräg.

Dazu kommt, dass sich der Film, was das Genre betrifft, nicht entscheiden kann. Von den Machern als Action-Komödie bezeichnet, hat der Film viele ernste Momente, die dann mit dümmlichen Brachialhumor unterbrochen werden. Da hier keine wirkliche Linie zu finden ist, funktioniert das eigentlich gar nicht, denn wenn ich mir Brachialhumor anschauen will, schaue ich mir den Wixxer 3 an. An dieser Stelle trifft der Film auf das gleiche Problem wie „Mord ist mein Geschäft Liebling“ der auch eher un- als komisch war.

Von mit bekommt der Film daher nur 6,5/10 Empfehlungspunkte!


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