Metal Lords (Filmkritik)

Hunter (Adrian Greensmith) ist ein Metal-Head. Er liebt harte Musik, Gitarren und hat lange Haare. Außerdem spielt er auch die Gitarre in seiner Band mit dem eher zurückhaltenden Kevin (Jaeden Martell). Dieser muss, was den Geist und die Haltung eines Metal-Fans betrifft aber noch einiges lernen. Lernen muss er auch das Schlagzeugspielen, denn immerhin ist er der Drummer der Band. Also macht ihm Hunter ein Mixtape, an dem er sich entlanghanteln soll.

Bei eine Party, auf die Hunter ohnehin nicht gehen wollte, kommt es zu einem kleinen Eklat und die Sache endet insofern, als dass die Band plötzlich einen Namen und eine Aufgabe hat: Den alljährlichen Musikwettbewerb zu gewinnen. Also macht man sich auf die Suche nach einem Bassspieler. Was nicht so einfach ist.

Die Lösung könnte allerdings Emily (Isis Hainsworth) darstellen, die zwar ein kleines Problem mit Aggression hat, aber Cello spielt und nun – vielleicht könnte das ja den Bass ersetzen. Findet Kevin. Aber Kevin findet auch Emily richtig gut. Hunter nun eher weniger.

Und so beginnen die Probleme auf vielen Ebenen zusammenzulaufen. Außerdem ist da noch eine andere Band, deren Schlagzeuger immer auf Drogen ist, die Erfolg haben, aber Kevin für ihre Band abwerben wollen. Die Freundschaft von Hunter und Kevin wird so auf eine harte Probe gestellt …

Lange hatte ich „Metal Lords“ auf meiner Liste, da der Trailer einen wirklich guten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Einerseits bin ich selbst ein Fan von Metal-Musik in vielen ihrer Facetten und andererseits hat der Film wirklich sehr charmant – harmlos, aber charmant – gewirkt. Und nun – endlich – habe ich ihn mir mal angesehen.

Was soll ich sagen? Charamant trifft es. Da ist zum einen die absolut nachvollziehbare und tiefe Freundschaft zwischen Hunter und Kevin, die man auch wirklich spürt. Dann die Figur von Emily, die zwar durchgeknallt und aggressiv ist, aber auf eine Art und Weise, die total menschlich wirkt. Denn sie ist noch dazu – ebenso wie Kevin – ziemlich unbeholfen und ihre Liebesgeschichte ist von herrlich direkter Naivität. Wunderschön anzusehen.

Der Soundtrack, auf dem sich mehrere Metalgrößen wiederfinden, geht für mich gut ins Ohr und der eine Song, den Hunter geschrieben hat – wow. Der ist richtig gut geworden. Dass sich dann noch Szenegrößen wie Kirk Hammet und Rob Halford die Ehre geben hier kurz für einen (ziemlich coolen) Gastauftritt vorbeizuschauen ist dann das Tüpflechen auf dem I. Dass Tom Morello (Rage Against The Machine) dann auch den Song (siehe oben) „Machinery Of Torment“ geschrieben hat, passt ja wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Auch wenn ich anmerken muss, dass es denen einen oder anderen Storystrang gibt, den ich leider schlecht aufgelöst und/oder verschenkt fand (zum Beispiel das Verhältnis von Hunter mit seinem Vater), so ist der Film in Summe flott erzählt, geht ein wenig tiefer als die Standardware (auch wenn er die gesamte Zeit über wirklich leicht verdaulich bleibt) und hat mir in vielen Szenen einfach ein unbeschwertes Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Dynamik unter den Figuren und deren Umgang mit einander. Denn die „Gegner“ – in diesem Fall die Mitglieder und vor allem der Sänger der anderen Band – werden nicht als Bösewichte inszeniert, sondern das sind tatsächlich richtig nette Kerle, die halt einen anderen Musikgeschmack und damit Erfolg haben. Fand ich richtig, richtig fein.

Alles in allem spielen alle involvierten Damen und Herren, Jungs und Mädchen, ihre Rollen gut und souverän, aber vor allem liebenswürdig. Es gibt zwar wie üblich auch die bösen Bullys im Film, aber die sind zwar für manch Schmach der Hauptfiguren verantwortlich, spielen aber für die Entwicklung und die eigentliche Story des Films eine untergeordnete Rolle. Fand ich auch mal erfrischend. Zumal Hunter sich ohnehin nicht unterkriegen lassen würde.

„Metal Lords“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, an einem netten Abend für eine Sichtung auf jeden Fall perfekt geeignete, Punkte.


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