The Expendables 4 aka Expend4bles (Filmkritik)

Seit über 20 Jahren schon versucht Barney (Sylvester Stallone) einen berüchtigten Terroristen namens Ozelot, ausfindig zu machen und zu eliminieren. Nun werden er und seine Expendables-Truppe rund um Lee Christmas (Jason Statham), von CIA Mann Marsh (Andy Garcia) nach Libien geschickt, um einen Mittelsmann von Ozelot aufzuhalten.

Dabei geht einiges schief, Barney wird scheinbar getötet und Lee aus dem Team geworfen. Seine Ex-Freundin und CIA-Agentin Gina (Megan Fox) wird das Team laut Marsh nun leiten, doch was wäre Lee denn für ein Freund, würde er die Hintergründe rund um den „Tod“ von Barney nicht auf eigene Faust versuchen aufzuklären?

Begonnen hat alles im Jahr 2010 mit The Expendables, bei dem Sylvester Stallone noch selbst die Regie übernommen hatte. Zwei Jahre später folgte für mich die noch stärkere Fortsetzung und wiederum zwei Jahre später, mit dem dritten Teil der bisher klar schwächste Beitrag des Franchise. Danach begannen trotz schwächelnden Einspiels die Verhandlungen für einen weiteren Teil und es sollte ganze neun Jahre dauern, bis es so weit war.

Stallone stieg dabei zwischenzeitlich wegen kreativen Differenzen, wo die Serie hingehen sollte, aus dem Projekt aus, kam dann aber wieder zurück. Er äußerte eher utopische Wunsch-Gaststars wie Jack Nicholson oder Clint Eastwood, Gespräche mit Jackie Chan fanden statt und Leute wie Dwayne Johnson oder Jean-Claude Van Damme (der den Zwillingsbruder seines Bösewichts aus dem zweiten Teil spielen wollte), äußerten ihren Wunsch, bei der Söldnertruppe mitzumachen.

Am Ende sollte es ein Cast werden, der sicherlich – vor allem auf die Cameos bezogen – mit Abstand der unspektakulärste, innerhalb der Reihe ist. Namen wie Schwarzenegger, Willis, Norris, Rourke oder Ford sucht man hier vergeblich und vom Stamm-Cast, sind nur noch vier mit dabei. Außerdem macht sich Stallone sehr rar, wohl weil er zwischenzeitlich aus dem Projekt draußen war wirkt es so, als wäre er mehr schlecht als recht, nachträglich ins „Drehbuch“ mit eingefügt worden.

Bevor ich jetzt weiter auf all die negativen Dinge eingehe, möchte ich etwas Positives hervorheben. Jason Statham (Operation Fortune) ist hier nun nicht nur auch als Produzent mit dabei, er übernimmt auch vor der Kamera die Hauptrolle mit der meisten Screen-Time. Wer ihn mag weiß, dass der schon abliefert was er soll und dabei cool aussieht. Iko Uwais (The Raid) und Tony Jaa (Triple Threat) sind beide für sich Experten, was Martial Arts betrifft. Diese drei Jungs sind cool und jeder hat seine Momente, aber retten können sie insgesamt auch nicht gerade viel.

Man hat in Summe einfach das Gefühl, dass dies eine Reunion einer alten Band ist, die sich schon längst hätte auflösen sollen und die neuen Mitglieder, machen es nur noch schlimmer. Es fehlt das Herz, die Action ist beliebig, alle Beteiligten strahlen ein gewisses Desinteresse am Geschehen aus und die Dialoge sind von ideenlos, bis geschmacklos und dazwischen einfach unlustig und uninspiriert. Der Hommage-Faktor an die Action vergangener Tage, geht dann aber aus einem anderen Grund baden.

Sieht man sich Hidden Strike an, den letzten Streich von Regisseur Scott Waugh, dann hätte man es durchaus wissen können. Waugh liebt den Einsatz von CGI und zwar von billigen und unecht wirkenden, so dass man sich nicht selten so fühlt, als würde man ein (älteres) Computerspiel betrachten und keinen aktuellen Spielfilm. Dazu passt wiederum die Figur von Megan Fox (Till Death), die als CIA-Agentin in etwa so realistisch wirkt, als würde man in einen Realfilm eine Zeichentrickfigur einfügen. Immerhin, Statham verführerisch anzusehen, das kann sie, alles andere kann man kaum Schauspiel nennen.

Insgesamt fühlt sich das daher eher wie eine billige Fortsetzung der Expendables fürs Heimkino an, als wie ein vollwertiger vierter Teil fürs Kino. Da nicht einmal die Hälfte der Kosten wieder eingespielt wurden, dürfte es das hiermit auch gewesen sein. Wenn man darüber nachdenkt, ist das aber nicht so schlimm, denn ehrlich gesagt sind ja nicht die Expendables-Filme an sich so gut, sondern die ausgelösten Erinnerungen bei uns Zuschauern, an gefühlt jeweils mindestens zehn bessere Filme der jeweiligen Gaststars, sowohl auf Stallone, als auch einmalige Stars wie Snipes, Banderas oder Gibson bezogen.

„The Expendables 4“ bekommt von mir 4,5/10 lustig von „sich lächerlich machen“ nicht unterscheiden könnende Empfehlungspunkte.


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