Die Ehe von Will (Gerard Butler) und Lisa (Jamie Alexander) hat schon bessere Zeiten erlebt. Sie hatte vor kurzer Zeit eine Affäre und gerade fährt er mit ihr zu ihren Eltern, weil sie sich eine Auszeit gönnen will, um über alle Dinge nachdenken zu können. Als sie kurz bei einer Tankstelle anhalten, geht sie in den Shop um sich ein Getränk zu kaufen, während er sein Auto auftankt.
Als Will nach einiger Zeit nach ihr sehen möchte, kann er sie nirgendwo finden. Er sucht die Tankstelle ab, fährt zu ihren Eltern und wendet sich an die Polizei. Detective Paterson (Russell Hornsby) geht dabei zunächst den einfachen Weg und vermutet einen Streit in der Beziehung und sieht Will als möglichen Täter, doch er verspricht der Sache nachzugehen. Das wiederum ist Will nicht genug, denn wie er bereits seiner Frau klar gemacht hat, er wird um diese Beziehung kämpfen…
Für Brian Goodman ist dies nach Black Butterfly aus dem Jahr 2017, erst sein dritter Film in der Funktion des Regisseurs. Gerard Butler hat hier nicht nur die Hauptrolle übernommen, sondern fungiert wie zuletzt des Öfteren auch als Produzent. Er ist dann aus mehreren Gründen hier auch die Hauptattraktion, denn von der Größe bzw. der Story des Filmes, ist dies eindeutig kein Kinomaterial, viel mehr würde ich diesen Film als perfekt fürs Fernsehen bezeichnen (speziell meine ich damit Free-TV, nicht Streaming Dienst).
Dann bleibe ich gleich beim Highlight hier und schreibe was über Mister Gerard Butler. Ihn als Größe des Action-Genre zu bezeichnen, ist ja lange schon keine Übertreibung mehr. Zuletzt war er für mich genial in Copshop. Was er nebenbei auch sehr gut kann, ist es auch in den ruhigeren Momenten, die Motivation seiner Charaktere zu vermitteln. So war es in Greenland etwa völlig klar, dass man ihm hundertprozentig eine Wiedervereinigung mit seiner Familie gewünscht hat.
Nun ist seine Figur hier – und das wird sicher nicht unabsichtlich sogar ausgesprochen – ein ganz normaler Typ, ohne spezielle Fähigkeiten, die ihm in seiner Situation helfen könnten. Was er aber völlig überzeugend ausstrahlt, ist wie er „alles“ tun würde, um seine Frau wieder zu finden. Dass sie ihn betrogen hatte und dies ihm egal sein könnte sehe ich übrigens nicht so, ganz im Gegenteil. Viel mehr kämpft er schon länger mit der Angst sie zu verlieren, wusste aber bisher nicht wirklich, was er dagegen tun kann.
Nun weiß er dies aber genau, doch muss er noch an der genauen Umsetzung arbeiten. Wie er sich dann Hinweise bzw. Beweise holt, was er macht und vor allem mit was er dabei durchkommt, das ist wiederum klar Hollywood und würde im echten Leben nicht so ohne Konsequenzen ablaufen, aber das ändert nichts daran, dass man auf Grund von Butlers Performance, einfach involviert ist. Für seine Reise werden dann Krimi-, Drama-, Thriller- und Action-Elemente kombiniert und ergeben ein stimmiges Ganzes.
Es ist also klar zu sagen, dass ich diesen Film Butler Fans eindeutig empfehlen kann, auch wenn sie die Erwartung was die Quantität der Action betrifft, klar zurück schrauben sollten. Was sein Engagement anbelangt, da kann man ihn wirklich nur loben. Im Gegensatz zu den restlichen Schauspielern, obwohl dies sicher mehr am Drehbuch liegt. Jamie Alexander (The Last Stand) wirkt blass und abwesend, Russell Hornsby (Grimm) als Polizist hat kaum etwas zu tun und Ethan Embry (Cheap Thrills) als Knuckles ist einfach ein unglaubliches Weichei, obwohl er einen „Bösewicht“ spielt.
Somit ist wie eingangs erwähnt Gerard Butler von Namen und vom Spiel her hier wirklich eigentlich der einzige Grund, hinein zu schauen. Schlecht gemacht ist das nicht und auch immer wieder spannend, aber die Handlung ist einfach extrem gewöhnlich und Überraschungen kann man freilich keine erwarten. Bei manchen Filmen fällt mir einfach auf, dass ich alle mir bekannten Beteiligten, schon in besseren Produktionen gesehen habe und genau das ist hier der Fall. Nicht klein aber fein, eher klein und ganz ok trifft es hier wohl am Besten.
„Last Seen Alive“ bekommt von mir 5/10 um die Herzensdame bis zum Schluß kämpfende Empfehlungspunkte.