Scary Stories To Tell In The Dark (Filmkritik)

Stella (Zoe Margaret Colletti) und ihre beiden Freunde Auggie (Gabriel Rush) und Chuck (Austin Zajur) sind ein Team. Gemeinsam haben sie dieses Jahr an Halloween vor, sich gegen den Raufbold und Bully Tommy (Austin Abrams) durchzusetzen und Chuck hat einen Plan. Der funktioniert zwar auch, allerdings nicht zu 100%, was bedeutet, dass die drei abhauen und sich verstecken müssen. Da landen sie im Auto von Ramón (Michael Garza), der im Autokino gerade einen Film guckt. Man freundet sich relativ rasch an und versteckt sich im alten Herrenhaus der Stadt, in dem es natürlich spukt, bzw. dessen Geschichte eher blutig ist.

Konkret geht es um Sarah Bellows (Kathleen Pollard), die im Keller des Hauses eingesperrt wurde, weil sie „anders aussah“ und beschuldigt wurde, Kinder aus der Nachbarschaft mit „Geschichten“ zu töten (bzw. zu vergiften). Sie wurde in eine Nervenheilanstalt gebracht und verstarb dort.

Natürlich finden die vier Kids das Gefängnis von Sarah und natürlich nimmt Stella dummerweise ein altes Buch mit Geschichten von dort mit. Und ganz klar ist: Die Geschichten in diesem Buch erzählen vom Versterben diverser Personen, die sich vermutlich mit Sarah angelegt haben, denn ihr Geist ruht ob der Ungerechtigkeit noch immer nicht …

Ich denke man kann mittlerweile sagen, dass André Ovredal ein Protegée von Guillermo del Toro („Hellboy„, „Pans Labyrinth„) ist. Das fing mit „Trollhunter“ im Jahre 2010 an, setzte sich mit diesem Film hier (produziert von Del Toro) fort und auch beim nächsten Teil wird es ähnlich sein. Dazwischen hat Ovredal ja durchaus bewiesen, dass er ein Händchen für Grusel und Spuk hat, der absolut ernst erzählt wird („The Autopsy Of Jane Doe„). Dieses Talent kommt bei „Scary Stories To Tell In The Dark“ allerdings nicht so wirklich zum Einsatz.

Basierend auf einer Reihe von Gruselbüchern für Kinder (und einer TV-Serie) ist dieser Film auch genau das: Ein Gruselfilm für Kinder, der zwar jetzt nicht für die ganz Kleinen gedacht ist, sondern der Teenager ansprechen sollte, aber trotzdem von einem erwachsenen Publikum vermutlich eher als „nett“ empfunden wird. Es steht zwar klar der Grusel im Vordergrund, aber das Drehbuch, die Dialoge und vor allem die Reaktionen der Charaktere rundherum sind schlichtweg für normalsterbliche Erwachsene eher … unbefriedigend.

Als Beispiel sei genannt, dass man nicht zur Polizei gehen möchte, weil jemand, den man gerade erst kennengelernt hat, sonst Probleme bekommen könnte. Klar. Da sterben Menschen, die man kennt, aber der Fremde könnte Probleme kriegen. Das geht natürlich gar nicht. Auch sind manche Dialoge in ihrem Auftrag „Plot zu vermitteln“ so durchschaubar, dass man sich hin und wieder vorkommt als würde man wirklich alles vorgekaut bekommen und selbst gar nicht mehr denken müssen. Da wäre Luft nach oben gewesen.

Im Kontrast dazu gibt es dann doch zwei, drei Szenen, die nicht ohne sind. Und ja, es sterben welche aus der Held*innentruppe, bzw. verschwinden. Das ist auch gut und gruselig umgesetzt und das Design der diversen Monster (wenn auch klar als CGI zu erkennen) ist durchwegs gelungen und man merkt immer wieder mal Del Toros Einfluss beim Look.

Im Grund handelt es sich hierbei um eine Handvoll Kurzgeschichten, die in einen zusammenhängenden Kontext gepackt wurden (Stella nimmt das Buch mit) und die zwar gut in die Handlung eingebaut wurden, man am Ende jedoch, wie ich finde, nicht konsequent genug ist bzw. viel zu rasch und simpel das Böse besiegt. Im Grunde reichen zwei Sätze, damit alles vorbei ist. Das ist ein wenig antiklimatisch. Es wird zwar ein zweiter Handlungsstrang parallel erzählt, der durch eine externe Bedrohung wohl für Spannung sorgen soll, aber das gelingt nur leidlich.

Witzig finde ich, dass trotz der eigentlich, wenn man darüber nachdenkt, schrecklichen Dinge, die passieren man immerzu das Gefühl hat, man würde vor „The Goonies“ sitzen, allerdings nur mit halb so viel Spaß.

„Scary Stories To Tell In The Dark“ bekommt 6,5 von 10 möglichen, für ängstliche Teens durchaus empfehlenswerte, Punkte.


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