Thomas Delaney (Jay Mohr) zieht gemeinsam mit seiner Frau und seinen drei Töchtern in ein altes, abgelegenes Häuschen. Die Eltern müssen gleich darauf auf einen zwei tägigen Arbeits-Trip fahren und deshalb hat die älteste Tochter Juliet (Katrina Bowden) die Verantwortung. Bald darauf fließt auch schon der Alkohol und es wird mit drei örtlichen Jungs gefeiert.
Dann taucht jedoch der zuständige Sheriff (Thomas Jane) auf und das lustige Treiben findet ein jähes Ende. Das wirkliche Problem für alle Beteiligten ist jedoch das Wesen, dass sich offensichtlich draußen im Obstgarten herumtreibt. Es heult, bewegt sich wie ein Tier und findet Geschmack an frischem Menschenfleisch…
Keine Ahnung was Regisseur und Drehbuchautor Michael Caissie (Purgatory 2020) hier genau für einen Film machen wollte. Egal was er dabei auch aussagen wollte, er hat auf jeden Fall auf alle Bereiche bezogen versagt. Dabei ist das Gezeigte dann auch nur ansatzweise lustig genug, um in unsere „Best of Worst Case“ Reihe zu gehören, weshalb es dort auch keinen Platz verdient hat.
Dicke SPOILER folgen nun, da es keinen Sinn macht, hier etwas zurück zu halten. Zunächst kommen wir mal zur Eingangssequenz, mit einem völlig verschenkten Sean Patrick Flanery (Acceleration), der nach ein paar Minuten nicht mehr mitspielt und bei einer Fluchtszene augenscheinlich von einem Double gespielt wurde. Wirklich komisch ist dabei eigentlich nur die „Erwürgung“ eines Opfers, das sieht nämlich richtig peinlich aus.
Dann der Sprung zur eigentlichen Story und der Familie Delaney. Katrina Bowden (Nurse 3D) ist über 30 Jahre alt und sieht auch so aus. Im Film wird ihre Figur Juliet dennoch wie ein Kind behandelt von ihren Eltern. Zusätzlich sieht sie gleich den erst besten Jungen in der Stadt so an, als ob sie ihn sofort vernaschen würde. Später lässt sie dann die fremden Jungen auch noch ins Haus, sie trinken und Juliet küsst wild umher.
Die ganze Szene wirkt gestellt, es wirkt sogar so, als hätten sich die Schauspieler beim Filmen selbst unwohl gefühlt. Eine der Damen landet dann ausgerechnet mit dem geistig gestörten Perversen im Garten, so weit so unnötig. Als dann der Sheriff kommt, glaubt man die Rettung wäre gekommen. Der benimmt sich jedoch seltsam und kurz darauf kommt der erste große Twist: er ist der Vater der Jungs, der sie scheinbar nicht leiden kann. Dennoch geht er für sie sofort über Leichen, man muss sie ja vor dem Gefängnis schützen und so.
Die gesamte Zeit über spielen Schlüsselfiguren so, als hätten sie geistig irgendeinen Schaden, als würden sie sich in ihrer eigenen Welt bewegen. Nein, das ist keine große Schauspielkunst, das ist einfach mangelnde Führungskraft des Regisseurs. Thomas Jane (Before I Wake, Deep Blue Sea) ist eigentlich ein guter Mann, doch hier wirkt er ständig so, als würde er genau wissen, in was für einem unausgegorenen Film er hier gelandet ist. Das Beste kommt aber noch.
Der zweite Twist liebe Leser! Die gesamte Familie Delaney sind Werwölfe, die es sich zum Ziel gemacht haben, Serienkiller und ihre Gehilfen zu jagen. Die Nacht ohne ihre Eltern sollte für die drei jungen Damen die Chance sein, ihre erste eigene Jagd zu veranstalten. Ja, ihr habt richtig gelesen. Genial oder? Jetzt macht das ganze seltsame Verhalten von Juliet endlich Sinn, es war alles Teil des Planes, die Bösen in die Falle zu locken.
Leider ist man (sollte man so lange durchhalten) zu diesem Zeitpunkt schon geistig längst ausgestiegen aus dem Szenario und hat sich emotional verabschiedet. Dennoch, ich musste lachen, diese Auflösung inklusive der damit verbundenen, einzigen(!) Sichtung eines Typen (da steckte sicher keine Dame drinnen) in einem billigen Werwolfkostüm, das war die ganze Tortur zuvor fast schon wieder wert. He, ich habe fast gesagt! Danke dennoch an Michael Caissie, ich werde „gute“ schlechte Filme, in nächster Zeit wieder viel mehr zu schätzen wissen.
„Hunter´s Moon“ bekommt von mir 2/10 das gemeinsame Morden als Zusammenführung der Familie zelebrierende Empfehlungspunkte.