Samantha (Kelly Noonan) ist in einer Kleinstadt aufgewachsen, deren Einwohner primär von den Arbeitsstellen im Kohlewerk leben. Auch Samanthas Vater ist einer ihnen. Während seiner Pensionierungsparty kommt zur Sprache, dass sie sich für ein Studium entschlossen hat, anstatt in den Fußstapfen ihres Vaters zu folgen und die Kollegen machen Witze, dass ihr Leben ohnehin nur aus Nägel färben und Herumsitzen besteht und sie es keinen Tag dort unten in den Stollen aushalten würde.
Sie lässt sich provozieren und begibt sich mit der gesamten Truppe unter Tage, um zu beweisen, dass sie kein dummes, verwöhntes Mädchen ist, sondern durchaus ihre Frau stehen kann.
Als der Stollen einbricht und alle unten festsitzen, taucht die Frage auf, warum in den 1920er Jahren eine Gruppe von 19 Minenarbeitern dort unten verloren gegangen ist und ob mit Samantha und den anderen heute nicht das Gleiche passieren könnte. Die Spannungen steigen, denn – wie manche behaupten – es sei noch nie eine gute Idee gewesen eine Frau unter Tage mitzunehmen. Das bringt nämlich Unglück …
Nettes Filmchen für Zwischendurch. Mehr gibt es im Grunde zu „Beneath“ nicht unbedingt zu sagen, denn sehr viel mehr gibt er nicht her. Die Story ist in etwa genauso vorhersehbar wie die Tatsache, dass sich die Erde jeden Tag dreht. Ohne nachzugucken wann die Sonne aufgeht kann man das auswendig auf die Minute genau nicht sagen, aber dass sie aufgehen wird weiß man.
So in etwa läuft das auch bei „Beneath“ ab. Es ist von Anfang an klar, wer überleben wird und wer nicht. Es ist von Anfang an klar, was das Problem sein wird und auch die Tatsache eines offenen Endes bringt keine Überraschung hinein.
Ui – da gab es einen Unfall in der Miene und viele Arbeiter wurden verschüttet? Könnte es übernatürlich zugegangen sein? Ui – da träumt die Hauptperson schlecht: Könnte es eine Vorahnung sein? Viele Leute gehen nachsehen, was für ein Geräusch von da drüben kommt … könnte der Person, die zurückbleibt, etwas passieren?
Genau so geht es den ganzen Film lang dahin. Zusätzlich ist es die meiste Zeit über dunkel und ich muss gestehen, dass die ganzen hübschen Kerle rußverschmiert schwitzend vermutlich dem einen oder anderen weiblichen Fan gut gefallen mögen. Quasi die Umkehr vom Bikini-Girl ohne gleich die Chippendales zu casten und/oder die guten Leute für einen Bergarbeiterkalender posen zu lassen. Zumindest die jungen Kerle.
Ich kann also nur wiederholen: Die Kameraführung geht völlig in Ordnung, ein paar Schreckmomente sind absolut vorhersehbar das Ende ist so absolut modern, das ist schon gar nicht mehr wahr (wo sind die Zeiten als ein offenes Ende á la „Species“ noch überraschte?).
Kelly Noonan als Samantha gibt ihr Bestes, was üblicherweise bedeutet laut aufzuschreien, irgendwo hin zu laufen und dabei im fahlen Licht gut auszusehen, hinterlässt aber wenig bis keinen Eindruck. Zu austauschbar ist ihr Charakter. Am meisten blieb Brent Briscoe bei mir hängen – allerdings primär weil ich ihn als JJ von „Parks & Recreation“ erkannt habe und mir ständig dachte: Okay, da hat JJ einen Nebenjob gefunden. Was natürlich Blödsinn ist, die Charaktere haben nichts miteinander zu tun.
Jeff Fahey kennt man einfach vom Gesicht her, auch wenn viele vermutlich nicht wissen wo genau sie ihn platzieren müssten/sollten. Kleiner Tipp: „From Dusk Til Dawn – die Serie“ oder „Machete„.
Regisseur Ben Katai hat sich mit dem zweiten Teil zu „30 Days Of Night“ einen Namen gemacht, wenngleich in meinem Fall keinen guten. Der Fairness halber muss ich anmerken, dass „Dark Days“ (eben der erwähnte zweite Teil) jetzt auch kein totaler Ausfall war. Wie dem auch sei, mittlerweile macht der Mann primär Serien (zB zum Spiel: „Quantum Break“).
Um es kurz zu machen und zum Anfang zurück zu kommen: Nichts Neues, aber auch nicht schlecht. Nur halt leider ohne so gut wie jedes Alleinstellungsmerkmal.
„Beneath – Abstieg in die Finsternis“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, den Konventionen folgende, Punkte.
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