Auf einer netten Insel irgendwo in der Karibik verschwinden Soldaten der USA. Da dies ja nun mal überhaupt nicht geht, werden Joe Armstrong (Michael Dudikoff) und Jackson (Steve James) hingeschickt um die Lage zu klären. Bei ihren Nachforschungen haben sie es nicht nur mit Misstrauen innerhalb der eigenen Reihen zu tun, sondern auch mit dem Waffenhändler Leo „The Lion“ Burke, der hinter all den Entführungen steckt …
Okay, da war also doch ein Nachfolger möglich. Einer, der den ersten Teil in allen Belangen übertrumpfen sollte. Denn dieses Mal sind Joe und Jackson bereits Freunde, deshalb können sie gleich mal richtig aufräumen. Denn nur mit diesen beiden haben die Jungs und Mädels auf der Insel eine Chance. Nämlich.
Es ist auch überhaupt nicht auffällig, dass die Soldaten immer in Begleitung eines anderen Soldaten sind, bevor sie verschwinden. Auch wenn dieser das vielleicht nicht zugibt – Leute, da sind Zeugen! Aber egal. Um Logik geht es ohnehin nicht, sondern darum, möglichst cool herumzulaufen und einfach ein paar neue Set-Pieces auszuprobieren.
Diese sind dann zum Beispiel ein Strand mit Felsformationen – dort wird wild in Slo-Mo (aber nett choreographiert) gekämpft und Jackson bzw. Steve James darf seine Muskeln bzw. Six-Packs herzeigen. Auch nett, nicht wahr? Michael Dudikoff muss allerdings eine Art Taucheranzug tragen. Dafür darf er dann die Schöne vor dem Biest retten. Denn natürlich ist eine Frau der Schüssel, der zu Leo „The Lion“ (erneut: Welch grandioses Wortspiel – die 80iger waren halt wirklich einfachere Zeiten) führt. Dieser will nämlich die perfekte Ninja-Killermaschine erschaffen und braucht dazu … ja, was eigentlich? Ich tippe mal auf die Kräfte und das Wissen der Soldaten, aber so genau kommt das nicht rüber. Dafür darf der Prototyp immer wieder mal zeigen, dass er aufräumen kann – zum Beispiel in einer Demonstration in welcher er x seiner Kollegen umbringt, damit a) die Zuseher sehen, wie böse er ist und b) die Geldgeber im Films sehen, wie gut er ist.
Unnötig zu erwähnen, welches Ende er im Film nehmen wird, oder? Genau. Der Originalfilm trägt den Hinweis im Titel. Nämlich.
Witzige Anekdote am Rande: Die Stars Dudikoff und James haben sich witzigerweise im ersten Teil ja nicht ausstehen können und sich ungefähr erst zur Hälfte der Dreharbeiten zu diesem Teil versöhnt. Witzig, weil dazwischen das gleiche Team (Regie, Star, Co-Stars und Co) gemeinsam den Film „Night Hunter“ gedreht hat.
Gary Conway, der das Drehbuch für diesen Teil geschrieben hat, hat auch als Leo „The Lion“ mitgespielt. Außerdem hat er auch für den nächsten Teil („Blood Hunt“) das Drehbuch geschrieben. Alles in allem ist Teil 2 in meinen Augen ein besserer Film als der vorige Teil – was ihn jetzt nicht zu einem guten Film per se macht -, trotz oder gerade aufgrund seiner Mängel. Dieser Film ist absolut und zu einhundert Prozent unterhaltsam – auf einem sehr niedrigem Level. Die Kämpfe – in meinen Augen damals regelrechte Action-Feste – fühlen sich jetzt an als wären es Kindereien in Zeitlupe, was immer noch witzig anzusehen ist und Spaß macht, aber halt doch auf einer anderen Ebene als früher.
Die Story ist, um es milde zu formulieren, halbgar und einfach nur eine Ausrede, um coole Kampfpassagen einzustreuen und im Falle von Steve James viele Muskeln zu zeigen. Wirklich cool ist – das muss man einfach festhalten – Jeff Celentano, der den ziemlich coolen Capt. „Wild Bill“ Woodward spielt und dabei sichtlich Spaß hat.
Alles in allem ist „American Fighter II: Der Auftrag“ ein unterhaltsamer 80iger Jahre-Kultfilm, der immer noch Spaß macht, wenn auch aufgrund ganz anderer Gründe als dammals. Da packt Steve James aus dem nichts zwei Schwerter aus, der Überdrüber-Bösewicht, der keinen Schmerz spürt, zuckt immer zusammen wenn ihn jemand trifft und die Killermaschinen, aus der – laut Trailer – größten die ganze Welt umspannenden Verschwörung sind auf einer kleinen Insel versteckt, die niemand juckt. Großartiges Trash-Flair auf ganzer Linie.
„American Fighter II: The Confrontation“ bekommt von mir 6,5 von 10 möglichen Punkten.
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