Störche: Abenteuer im Anflug – Storks (Filmkritik)

Babys werden von Störchen zu ihren Familien gebracht, oder? Zumindest war es einmal so. Heute sind die Vögel hauptberuflich Paketzusteller und der Storch Junior (Andy Samberg) ist dort einer der besten Angestellten. Als eines Tages versehentlich die Babymaschine in Gang gesetzt wird, müssen er und Tulip (Katie Crown) dafür sorgen, dass das Baby ganz schnell bei seiner Familie landet…

storks

Eigentlich habe ich mir diesen Film mit KEINER Erwartungshaltung angesehen und wurde recht angenehm überrascht und amüsierte mich über weite Strecken des Films köstlich. Die Story ist originell genug, um mich nicht sofort an 10 andere Filme mit ähnlichem Plot zu erinnern, was meiner Ansicht nach schon mal eine Leistung für sich ist.

Störche liefern keine Babies mehr, sondern Pakete? Who knew! Es ist natürlich deutlich spürbar, dass ich eigentlich nicht in die Zielgruppe gehöre. Aber wann hat mich mal das Attribut Kinderfilm davon abgehalten meinen Spaß zu haben?

Im Zentrum des Geschehens sind Storch Junior (Andy Samberg – Never Stop Never Stopping) und das Mädchen Tulip (Katie Crown – Clarence), das im Storchenhauptquartier arbeitet, weil als Baby ihre Eltern nach einem technischen Defekt nicht ermittelt werden konnten. Daher hieß es sprichwörtlich „Return to Sender“ und fortan wurde sie als Hilfsarbeiter unter den tausenden Störchen geduldet. Sie wird als exzentrischer Charakter vorgestellt. Doch sie leidet sehr unter ihrem allein sein. Als Junior sie ausgerechnet an ihrem Geburtstag feuern soll, bringt er es nicht übers Herz, was den Vogel gleich mal sympathisch erscheinen ließ.

Als aus Versehen ein Baby „produziert“ wird, muss das ungleiche Paar zusammen arbeiten und so entwickelt sich „Storks“ zu einem Buddy-Movie das beweist, dass selbst noch so verschiedene Charaktere zusammen wachsen und zu Freunden werden können. Der Film lebt von der Chemie seiner Synchronsprecher und es war eine gute Entscheidung diese an manchen Stellen einfach improvisieren zu lassen.

Genial waren unter anderem auch Keegan Michael Key (Angry Birds) und Jordan Peele (Keanu), die miteinander konkurrierende Wölfe in einem Rudel spielten und dabei einige der lustigsten Momente im Film haben. Wer wusste überhaupt schon, was ein Rudel Wölfe so alles kann?

Aber der absolute Wahnsinn war Stand-Up-Comedian Stephen Kramer Glickman als Pigeon Toady. Ich habe schon lange keinen so irren Charakter mehr gesehen und als er lautstark verkündet er habe „Babypowder!!!“ gefunden, musste ich laut lachen.

Das Baby, aka die Luftpost, ist so ziemlich das niedlichste Geschöpf, dass in letzter Zeit auf der Leinwand zu sehen war. Die Animation der kunterbunten Welt von „Storks“ an sich war erste Sahne und versetzte mich problemlos in eine andere Welt. Eine Welt in der Menschen sich eben ihre Post von Störchen liefern lassen.

Ich war hier echt gut unterhalten, wenngleich klar spürbar war, dass der Film für Personen 20 Jahre jünger als ich gedacht war. Der Film versäumt es, etwas zu tun, das z.B. Filme aus dem Hause Pixar und Disney tun. Sie geben dem Film eine Ebene die interessant für Kinder ist und eine Ebene, die hauptsächlich Erwachsene verstehen. So ist „Zootopia“ nicht nur ein Film über ein Häschen, dass Cop werden will, sondern eine verborgene Gesellschaftskritik über Normen und wie man sich über sie hinweg setzen kann und soll.

Fazit: „Storks“ ist lustig, bleibt aber ein Stück weit zu oberflächlich um mit der Konkurrenz mithalten zu können.

Dieser Film bekommt von mir 7/10 mit der Post gebrachten Punkten.


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