Best Of Worst Case: Sharknado 4: The Fourth Awakens (Filmkritik)

Fünf Jahre ist es her, dass Fin (Ian Sheppard) und sein Vater (David Hasselhoff) die Welt vor dem größten und schlimmsten Sharknado gerettet haben. Ians Frau April (Tara Reid) ist dabei ums Leben gekommen. In der Zwischenzeit wurde eine Maschine gebaut, welche die Atmosphäre so beeinflusst, dass keine Sharknados mehr zustande kommen können.

Und dennoch – seltsamerweise brechen erneut welche über die Welt (also Amerika) herein und dieses Mal sind es nicht nur Sharknados, sondern sogar Stonados, Electric-Nados und ähnliches …

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Es fällt schwer „Stop“ zu sagen, wenn man ein Franchise hat, das sich zu einer wahren Goldgrube entwickelt hat. In diesem Fall vermutlich zu schwer. Die Idee einen vierten Sharknado zu machen, lag ja doch klar auf der Hand und es hat wohl jeder damit gerechnet – vor allem, da man am Ende von Teil 3 abstimmen durfte, ob der Charakter von Tara Reid überlebt.

Das Konzept eines „Sharknado“ kombiniert mit schlechten Effekten und einem irrwitzigem Drehbuch wurde mit Teil 3 sozusagen bis zur Perfektion bedient und das auch noch „The Hoff“ himself einen Auftritt als Vater von Fin hatte, war das perfekte runde Finale. Die Sache mit April (Tara Reid) war da schon nur noch ein Schulterzucken.

Leider – und das ist von meiner Seite her ein sehr großes „Leider“ – kam jetzt Teil 4 und setzt den Irrsinn fort. Der Wahnsinn im Drehbuch ist schräg und abgehoben wie eh und je, keine Frage, nur dieses Mal beginnt die Sache (zumindest mich) zu langweilen. Das hat ein paar Gründe: Zum einen ist es der erste Film in der Reihe, der durch seine „Story“ seine Vorgänger quasi außer Kraft setzt. Die emotionalen Höhepunkte (sofern man das so nennen kann) von „Sharknado 3 – Oh Hell No!“ werden von Teil 4 allesamt ad absurdum geführt.

Das beginnt mit dem Überleben von Tara Reids Charakter April (nicht, dass das jemand irgendwie interessiert hätte) und geht bis zum Auftritt von David Hasselhoff, der zurück auf die Erde geholt wurde und ebenfalls überlebt hat, was das ganze Finale von Teil 3 völlig unnötig macht. Schade. Ich hätte gedacht, die Macher von Sharknado hätten den Mumm, um ihre Entscheidungen immerhin nicht im nächsten Teil zu revidieren. Das ist in etwa so, als ob
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im nächsten „Star Wars“ Han Solo wieder mit dabei ist und uns irgendjemand erklärt, dass es nur eine Fleischwunde war und fertig.
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Ziemlicher Müll also.

Dazu kommen die vielen Gastauftritte, die im zweiten Teil noch echte Cameos waren (zB Will Wheaton in „Sharknado – The Second One„) und im dritten Ableger zu coolen (Neben-)Charakteren aufgeblasen wurde (Frankie „Malcom“ Muniz‘ war doch bitte der Hammer!), die extrem kultig waren. Durch die Entscheidung verkaufsfördernde SchauspielerInnen zurückzubringen hat man die Idee hinter Sharknado (finde ich) doch ein wenig verraten.

Die viele anderen Gastauftritte sind so sehr von den realen Figuren der Personen abhängig, dass man wirklich ein Nerd sein muss, um das witzig zu finden (die „Headhunter“ oder die beiden Baywatch-Ladies), aber die meisten sind reiner Selbstzweck. Super fand ich die „parallele“ Szene zu „Lavalantula“ („I have a spider problem!“), aber das man das Auto dann Christine nennt … naja, für Filmnerds sicher super, aber gerade deswegen: Die vorigen Sharknado waren witzig ob der Szenen, die man sah, ob des Schwachsinns, ob der abartigen Dialoge und Situationen. Teil 4 ist – wie der Titel „The Fourth Awakens“ schon sagt – eine Persiflage auf so viele andere Filme, dass man die fast schon gesehen haben MUSS, um die Momente lustig zu finden.

Ich finde das sehr schade, denn das raubt dem Film einen großen Teil seines Charmes. Gerade dieser kompromisslose Irrsinn und die Tatsache, dass die Szene, die man gesehen hat auf sich allein gestellt so irrsinnig blöd (oder schlecht gemacht, je nachdem) waren, machte die Filme in ihrer Konsequenz absolut sehenswert. Dieser Charme fehlt Teil 4 und tendiert leider sehr stark in Richtung Spoof-Movies wie „Meet The Spartans“ oder „The Starving Games„.

„Sharknado 4: The Fourth Awakens“ ist sicher besser gemacht als seine Vorgänger, macht dafür aber nur halb so viel Spaß wie diese und bekommt deshalb 4 von 10 möglichen, sich auf seinen Lorbeeren ausruhende, Punkten.

Best Of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Story, Machart, Effekte):
Leider kein weiterer gelungener Eintrag, sondern Cashcow mit möglichst vielen Cameo-Auftritten. Verspielt viel von seinem Charme um möglichst alle Charaketere zurückzubringen. Coole, abgehobene Action, viele Insider-Witze, aber im Kern eher witzlos. Schade. Teil 3 war so gut (irre).

Fazit: Klarer Rückschritt danke der Gelddrucklizenz, die das Franchise darstellt.

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