Nerve (Filmkritik)

Online wird ein Spiel namens „Nerve“ immer populärer. Dabei müssen sich Teilnehmer Herausforderungen stellen, die sie meistern müssen, während ihnen die Welt dabei zusieht. Auch die schüchterne Vee (Emma Roberts) gerät in den Bann des Spiels. Bei einer Herausforderung lernt sie Ian (Dave Franco) kennen. Als ihr Nerve zu gefährlich wird und sie aussteigen will, erkennt sie, dass es dafür schon viel zu spät ist…

nerve

„Nerve“ ist ein recht unkonventioneller Teenie-Thriller, der von einem gleichnamigen Online-Spiel handelt. Er basiert auf einem ebenfalls gleichnamigen YA Techno-Thriller der Autorin Jeanne Ryan. Dabei müssen Spieler Aufgaben erledigen, die Watcher für sie festlegen. Für jede erledigte Aufgabe bekommt man Geld. Bei nicht erfüllen der Aufgaben scheidet man aus dem Spiel aus. Die Aufgaben werden immer schwieriger. Meldet man das Spiel den Obrigkeiten, wird man zu einem Gefangenen. So muss man als Geisel das Spiel weiter spielen…

Eigentlich kann man den Film in 3 Akte unterteilen. Die ersten Beiden machen wirklich Spaß, erst der dritte Teil will dann nicht mehr so recht zur Stimmung des Anfangs passen, packt auch gleich noch den erhobenen Zeigefinger aus und will den Zuseher mit einer Message zurück lassen, um die er gar nicht gefragt hat. Niemand ist irgendwo anonym!! Wussten wir vorher nicht, dass man im Internet vorsichtig sein sollte, oder?

Als Stilmittel nutzte man diverse Einblenden. So fungierten Handykameras oder Screenshots als Stilmittel der Wahl, was irgendwie pseudohipp wirkte und mich stellenweise schon störte, weil es ab und an von der Handlung ablenkte. Der Film der Regisseure Henry Joost (Paranormal Activity 4) und Ariel Schulman (Paranormal Activity 3) wirkt durch seine hochglanzpolierte Optik sehr hochwertig und konnte in diesem Aspekt voll überzeugen.

Der Plot wirkt schon stark an den Haaren herbei gezogen. Ein geheimes Spiel von dem niemand weiß, außer den Spielern? Kann ich mir nicht vorstellen, wenn ich so an die Überwachung unserer Kommunikation denke. Auch die Reichweite des Spiels scheint mir reichlich unrealistisch und dass Spieler zu kleinen Berühmtheiten innerhalb dieser Community werden, wirkt seltsam. Der Wandel von einer Komödie zu seinem Action-Thriller funktionierte für mich nicht wirklich und wirkte erzwungen.

Emma Roberts (Ashby), früher hauptsächlich bekannt als die Nichte von Julia Roberts, hat inzwischen Karriere gemacht und hat derzeit Hauptrollen in gleich 2 bekannten Serien – „Scream Queens“ und „American Horror Story: Freak Show“. Hier hat sie sich ihr Geld ziemlich einfach verdient, denn recht anspruchsvoll ist die Rolle nicht. Bei ihrer Darstellung der braven, langweiligen Vee, die über sich hinaus wächst und im Laufe eines Tages zu einer selbstbewussten Frau wird, übertreibt sie es stellenweise schon ein wenig.

Dave Franco (Neighbors 2: Sorority Rising) ist bekannt als der kleine, weniger erfolgreiche Bruder von James Franco. Schauspielerisch hat er, so finde ich, nicht gar so viel am Kasten, was bei diesem Film aber nicht sonderlich störte, da er als Ian hauptsächlich von A nach B hetzt.

Fazit: Ein teilweise gelungener Film, der zum Schluss leider den erhobenen Zeigefinger auspackt, um dem Zuseher eine Message aufs Auge zu drücken.

Dieser Film bekommt von mir 5/10 nervenstarken Punkten.


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