Terminator 4: Die Erlösung – Salvation (Filmkritik)

Wir schreiben das Jahr 2018: nach dem Tag des jüngsten Gerichts, liegt die Welt in Schutt und Asche. Skynet versucht die übriggebliebenen Menschen zu vernichten. In dieser Zeit ist es John Connors (Christian Bale) Schicksal, den menschlichen Widerstand zum Siege zu führen.

Doch die Zukunft sieht anders aus als geplant. In dieser Zeit taucht Marcus Wright (Sam Worthington) auf, dessen letzte Erinnerung mit seiner Hinrichtung endet. Connor muss nun entscheiden, ob er Marcus vertrauen kann, oder ob er geschickt wurde, um ihn zu töten.

Terminator Salvation

Nachdem „Terminator 3“ nur, nennen wir es vorsichtig so, nur mittelmäßig bei den Zuschauern ankam, gingen die Rechte am Franchise erneut an eine neue Firma, die ihrerseits Pläne für eine neue Trilogie hatte. Da Arnold Schwarzenegger (Escape Plan) zu dieser Zeit das Amt des Gouverneurs von Kalifornien bekleidete, hatte er leider keine Zeit und so sollte „Salvation“ der erste (und bis dato einzige) Terminator-Film sein, der (fast) ohne ihn auskommen musste.

Statt eines grandiosen Blockbusters mit mehreren tollen Schauspielern, hatte ich beim Sehen des Films eher das Gefühl als hätte man eine 200 Millionen Dollar teure Folge der Sarah-Connor-Chronicles produziert. Zwar mag ich die S.C.C., nichts desto trotz hinterlässt das Ganze einen faden Nachgeschmack. Ob die angeblich unzähligen Änderungen im Drehbuch daran schuld sind, dass teilweise alles etwas konfus wirkt, kann sein, man weiß es nicht.

An dieser Stelle konnte nicht einmal „Batman“ (Christian Bale) den Film retten. Viel schlimmer noch wurde die Geschichte rund um John Connor erst seinetwegen überhaupt im Film untergebracht. Als dann das Ende geleaked wurde, haben sich die Verantwortlichen entschlossen, sich etwas neues einfallen zu lassen und haben es dabei eigentlich nur noch schlimmer gemacht.

Von der Grundstimmung hat der Film mit den bisherigen Teilen nicht viel gemeinsam. So ist diesmal nicht ein Terminator der Feind, sondern eine ganze Schar gesichtsloser, relativ leicht kaputtzumachender Terminatoren – der zum Schluss vorkommende T800, stellt hier die Ausnahme dar. Dafür sieht man eine Menge neuer Maschinen, immerhin wäre es ja unrealistisch, würde sich Skynet nur auf seine Infiltrationseinheiten verlassen.

Die Tatsache, dass die menschlichen Protagonisten mit einem PDA per Knopfdruck anscheinend jede Maschine und jedes Computersystem übernehmen und umprogrammieren können, drückt die Stimmung etwas, gemeinsam mit der Tatsache, dass diese (angeblich nur in der deutschen Fassung) teilweise eine eigene Stimme haben und ihre nächsten Aktionen ansagen, beispielsweise wenn ein Motorrad-Terminator ein Ausweichmanöver berechnet.

Was auch nicht vermittelt wurde, war der Kampf der Menschheit ums Überleben. Zwar schafft man es einerseits eine Nachkriegszeitstimmung zu erzeugen, andererseits stehen den Menschen jede Menge Ausrüstung vom Kampfflugzeug bis zu modernster Computertechnik zur Verfügung, so dass man als Zuschauer schon fast das Gefühlt hat, es sei ein quasi fairer Krieg.

Schauspielerisch leistet sich zwar keiner irgendwelche groben Schnitzer, dennoch schafft man es nicht mit den Charakteren warm zu werden. Christian Bale kann als depressiver Prophet (Stichwort: es ist so wie du es prophezeit hast) den Zuschauer nicht für sich gewinnen und selbst wenn er zum Schluss gegen den T800 ums Überleben kämpft, ist es nur aus sportlicher Sicht spannend zu sehen, wie das Ganze ausgeht.

Einzig Anton Yelchin (Star Trek) wirkt trotz seiner relativ kleinen Rolle sympathisch, etwa als er in einer eigentlich hoffnungslosen Lage seinen Mitgefangenen Mut zuspricht. Sam Worthington (Zorn der Titanen) ist, nachdem er bereits als Halb-Alien und Halb-Gott zu sehen war, an dieser Stelle als Halb-Maschine dabei. Dabei ist seine Performance nicht mehr als durchschnittlich, wobei er sich bezüglich seiner Kollegen in guter Gesellschaft befindet.

Immerhin ist der Film optisch top. Die Landschaften sehen wirklich so aus, als wären die Atombomben gefallen. Städte in denen die meisten Häuser noch stehen, aber dennoch eingefallen sind, lassen den Zuschauer ein Stück in die Welt nach dem Tag des jüngsten Gerichts eintauchen. Vom Harvester über die Motorrad-Terminatoren bis hin zum T600 sieht alles sehr gut aus. Einzig beim T800, bei dem natürlich die Arnie Optik nicht fehlen darf, merkt man, dass es sich dabei um einen CGI-Effekt handelt.

Alles in allem ist „Terminator: Die Erlösung “ eine derbe Enttäuschung. Trotz einiger guter Ideen, fehlt es dem Film an einer guten Geschichte und, was noch schlimmer ist, an interessanten Charakteren, mit denen man mitfiebern kann. Das Ende lässt durchblicken, dass man die Geschichte rund um Batman aka. John Connor noch weitererzählen wollte und zum Glück ist es nicht dazu gekommen.

Der Film „Terminator: Die Erlösung “ bekommt 6/10 sich selbst terminierende Empfehlungspunkte.

Zitat: Komm mit mir wenn du leben willst!

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