The Interview (Filmkritik)

Dave Skylark (James Franco) und sein Produzent Aaron Raporport (Seth Rogan) sind mit ihrer Talkshow „Skylark Tonight“ seit immerhin 10 Jahren im Geschäft und sind äußerst erfolgreich damit, die dunklen Geheimnisse der Promis aufzudecken. Als die beiden erfahren, dass ausgerechnet Nordkoreas Diktator Kim Jong-un (Randall Park) zu ihren Fans gehört, bewerben sie sich um ein Interview, dass ihnen auch gewährt wird. Doch dann kommt die CIA in Form von Agent Lacy (Lizzy Caplan) und will, dass die beiden Kim Jong-un während ihres Aufenthaltes ausschalten!

The Interview

Regie bei diesem doch recht umstrittenen Film führte das dynamische Duo bestehend aus Evan Goldberg und Seth Rogen, die bereits in „This is the End“ zusammengearbeitet haben. Eigentlich ist „The Interview“ nichts Besonderes, würde es nicht ausgerechnet um die Ermordung des amtierenden nordkoreanischen Diktators gehen. Der versteht, wie sollte es auch anders sein, keinerlei Spaß wenn es um einen Anschlag auf sein Leben geht.

Als Reaktion auf diesen Film (zumindest ist das die offizielle Fassung) wurde Sony Pictures Entertainment gehackt und Material die Firma und deren Angestellte betreffend, online gestellt. Die Hacker gingen aber noch einen Schritt weiter und drohten mit Anschlägen auf Kinos, die den Film zeigen würden.

Als Reaktion sagte Sony den geplanten Kinostart ab und stellte den Film kurze Zeit später für jedermann der in den USA lebt miet- und kaufbar ins Netz (yeah USA 😉 ). Sollten die Nordkoreaner wirklich versucht haben das Erscheinen des Films zu verhindern, dann ist dieser Schuss wohl nach hinten losgegangen, denn das Interesse an diesem „Interview“ ist geradezu explodiert.

Warum wird eigentlich so ein Aufstand um „The Interview“ gemacht? Kim Jong-un wird hier nicht einfach nur als Witzfigur dargestellt, sondern als Staatsmann, der nicht in der Lage ist für sein Land zu sorgen und der bereit ist Dinge in die Luft zu jagen um dafür zu sorgen, dass er endlich ernst genommen wird. Für seinen Freund Dave Skylark inszeniert er eine Show um zu beweisen, dass es allen in seinem Land gut geht.

Wenn man in diesem Zusammenhang etwas sagen kann, dann, dass Nordkorea und sein unumstrittener Herrscher im vermeintlich dekadenten Westen tatsächlich so oder ähnlich wie im Film dargstellt wahrgenommen werden. Lustig macht sich der Film dann trotzdem in erster Linie über den Host einer amerikanischen Talk-Show.

James Franco (Rise of the Planet of the Apes) spielt gerne exzentrische, leicht verblödete Typen und geht in seiner Rolle als Dave Skylark aufs Ganze. Skylark ist schräg drauf, labert regelmäßig Unsinn und hat noch öfter keine Ahnung. Das Dave dann die besten Meldungen im Film hat, liegt in erster Linie am perfekten Zusammenspiel mit Seth Rogan (Neighbors), der seinen Produzenten Aaron Raporport zum Besten gibt.

Aaron Raporport ist vermutlich die normalste Person im Film und wünscht sich trotz des Erfolgs seiner Sendung (bei der sich unter anderem Eminem als Homosexueller outet) nicht mehr als endlich richtige Nachrichten machen zu dürfen. Randall Park als Kim Jong-un hat ein paar Probleme (unter anderem einen ausgewachsenen Vaterkomplex) und dennoch hat man nie das Gefühl, man dürfte sich ungestraft über ihn lustig machen.

Diana Bang als nordkoreanische Offizierin darf schon einmal spektakulär mit den bösen Jungs aufräumen, während Lizzy Caplan (Masters of Sex) als Agent Lacy Skylark und Raporport lediglich aus der Sicherheit ihres Stützpunktes heraus unterstützt. Letzten Endes handelt es sich hier dann um einen durchaus unterschätzten und intelligenten Film.

Auch wenn sich „The Interview“ so manchen Griff zwischen die Beine (etwa mit der „weapon of ass-destruction“) nicht verkneifen kann, enthält er Ansätze die beweisen, dass man sich hier etwas gedacht hat. So sagt Skylark beim CIA Training im Wesentlichen das Ende des Films voraus und das Gezeigte wird mit den passenden Songs begleitet.

Achtung Spoiler! So fliegt etwa Kim Jong-un’s Hubschrauber zu Katy Perrys „Fireworks“ in die Luft und auf dem Weg nach Hause spielt man „Wind of Change“ von den Scorpions. Spoiler Ende! Auch optisch kann sich der Film sehen lassen, wobei es Cinematograph Brandon Trost gelungen ist, die Bilder ansprechend einzufangen.

Alles in allem ist „The Interview“ ein Film, der in erster Linie wegen seinen Charakteren Spaß macht. Sollten die Amerikaner wirklich zum Ziel haben die Bevölkerung Nordkoreas zu befreien und für freie Wahlen zu sorgen, haben sie es zumindest in diesem Film geschafft.

Der Film „The Interview“ bekommt 8/10 sich mit einem Diktator anlegende Empfehlungspunkte.


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