Emma (Deborah Gibson) ist Meeresbiologin und sie hat ein Unterwasserboot geklaut, weil sie damit Wale filmen will. Dummerweise scheinen die Tiere panisch zu fliehen, rammen das Boot und Emma glaubt, einen großen Schatten davon schwimmen gesehen zu haben. Es folgen seltsame Vorkommnisse rund um die Welt: Ein „angebissener“ Wal wird in Amerika an den Strand gespült und eine chinesische Ölplattform wird vernichtet, wobei der einzige Überlebende von einem „großen Auge“ erzählt, dass er gesehen hat.Emma wendet sich an ihren alten Mentor Lamar (Sean Lawlor), um die Rätsel zu lösen und die beiden bekommen Unterstützung von dem Chinesen Dr. Shimado (Vic Chao), der ebenfalls herausfinden will, was vorgefallen ist. Außerdem – man glaubt es kaum – auch die U.S. Army, vertreten durch Allan Baxter (Lorenzo Lamas), mischt ein wenig mit. Die Lösung ist so einfach wie unglaublich: Ein Riesenhai und Riesenoktopus sind aus dem ewigen Eis aufgetaut und machen die Weltmeere unsicher. Bis die Regierungen sich zusammentun und eine Flotte zusammenstellen, um die scheinbar unbesiegbaren Bestien zu vernichten. Was leider schief geht. Was auch sonst?
(Mega Shark hat Hunger. Und offensichtlich gute Zähne.)
Die Geschichte von „Mega Shark vs Giant Octopus“ sagt schon alles, was es über diesen Film zu wissen gibt. Und das wirklich Traurige daran, ist dass dieser Film sogar für einen schlechten Film noch schlecht ist. Das Problem bei der Sache sind nicht unbedingt die Darsteller, die sind wieder mal okay – hey, dieses Mal ist Lorenzo Lamas WIRKLICH dabei – aber das ganze Rundherum ist eindeutig für ein größeres Budget konzipiert worden, als dann zur Verfügung stand. Eigentlich witzig, wenn man bedenkt, dass ein 100%iges Trash-Movie sein Budget – das eigentlich per Definition nicht vorhanden ist – überstrapaziert. Aber genau so ist es.
Da gibt es zum einen „den Raum“. Um mit „der Raum“, meine ich genau diesen einen Raum, der irgendwo in einem Studio versteckt sein muss und in welchem sämtliche(!) Innenaufnahmen gedreht worden sein müssen bei denen keine Fenster nach draußen benötigt wurden. Seien es geheime Labors, Cockpits von Flugzeugen oder das Innere von U-Booten – sie wurden alle in diesem Raum gedreht, nur mit anderen Glühlämpchen im Hintergrund und anderen Postern an den Wänden. Eher traurig, zumal es wirklich auffällt.
Und zum anderen die schrecklich-schlimmen Spezialeffekte. Ich habe ja schon wirklich schlimme Effekte gesehen und ich rechne bei diesen Filmen auch nicht mit guten, aber – und das ist der Punkt – wenn jemand die Frechheit besitzt, mir die gleiche(!) CGI-Szene gefühlte zehn Mal zu zeigen und das als großes Finale des Films zu verkaufen, der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und ich meine das ernst: Die. Gleiche. Szene. Nicht mal seitenverkehrt gespiegelt oder so, nein: Genau. Die. Gleiche. Szene.
Und dazwischen? Immer wieder die gleichen schockierten Gesichter. Und auch hier nicht: Die gleichen Gesichter ein paar Mal gefilmt. Nein. Die gleiche Szene mit dem gleichen Gesicht in der gleichen Reaktion. Das ist das „grande finale“ des Films. Unglaublich.
Was den Film dennoch rettet sind die Anflüge von Humor und Selbstironie, die er bisweilen unterbringt. Seien es der in Flirt-Angelegenheiten etwas langsame Dr. Shimado, der Army-Mensch Allen Baxter, der einfach eine „coole Sau“ ist
(Allan Baxter: This is unacceptable. I want that commander on report.
US Sub Captain: That commander just saved your ass.
Allan Baxter: Should have done so in a more timely manner.) oder der Mentor Lamar, der einfach ein sympathischer Kerl ist. Sie alle haben Freude am Spielen und können nichts dafür, dass bei der Verwendung der Effekte so gepfuscht wurde.
Das größte Plus von „Mega Shark vs Giant Octopus“ sind die Szenen an sich. Diese sind teilweise so übertrieben, dass man sie nur genial nennen kann. Vor allem die Szene, in welcher der Riesenhai (ein bzw. der Megalodon) ein Passagierflugzeug vom Himmel holt ist grenzgenial. Ich mag da jetzt gar nicht zu viel verraten, aber das war der Moment an welchem ich dachte: Das kann jetzt einfach nicht passiert sein. Sowas kann man nicht mal in dieser Art Film bringen. Doch. Man kann. Genauso wie einen Hai, der die Golden-Gate-Brücke … „frisst“. Geht alles.
Traurig dann dennoch, dass sich gerade gegen Ende hin die „Geschichte“ (ich nenne es mal so) immer weniger Ideen erlaubt und geradlinig auf ein (sehr vorhersehbares) Ende hinzielt, das noch dazu – siehe oben – schlecht gemacht ist. Und die Riesenschlacht der Flotte(n) mit dem Biest/den Biestern bekommt man überhaupt nicht mit. Das wird nicht wirklich gezeigt, vermutlich weil das selbst in einer CGI-Version zu viel gekostet hätte.
Alles in allem bleibt „Giant Shark vs Giant Octopus“ ein Film für Liebhaber der B-Movies, aber selbst die müssen Abstriche machen, da weder Gore noch Sex vorkommen, der Film an sich ist nämlich – trotz der Millionen Toten, die eigentlich vorkommen, man aber nie zu Gesicht bekommt, ähnlich wie bei „Independence Day“ – sehr kinderfreundlich und in keiner Sekunde auch nur irgendwie brutal. Es ist auch schwer Blut oder einzelne Opfer zu zeigen, wenn man hier von Tieren spricht, die ein Flugzeug aus dem Himmel beißen. Das ganze wirkt dadurch ein wenig unpersönlich und so etwas wie Spannung kommt eigentlich den ganzen Film über nicht auf.
Der größte Grund sich den Film bis zum Ende anzusehen ist eigentlich, weil man wissen möchte, auf welche Art und Weise die beiden Viecher zu stoppen sind, denn den Drehbuchautoren dieses Films traut man einfach alles zu. Umso tragischer, dass so gepfuscht wurde, aber wenn erst mal gesagt wird, wie der Plan aussieht, ist die Spannung sowieso draußen.
Ich verrate euch jetzt wie der Film endet, also Vorsicht:
Die beiden Riesenviecher töten sich gegenseitig. Nachdem die Flotte sie nicht vernichten kann und sie scheinbar unverwundbar sind, gibt es nur eine Idee! Sie müssen sich gegenseitig umbringen. Da es ja offenbar nur die Möglichkeit gibt, dass BEIDE sterben, ist das die beste Option. Auf die Idee, dass vielleicht eines der Viecher gewinnen könnte und dann weiterhin die Welt in Angst und Schrecken versetzt, kommt freilich niemand.
„Mega Shark vs Giant Octopus“ bekommt von mir -4 von -10 möglichen Punkten. Ab der Hälfte werden die schrägen Ideen weniger und das Ende verpfuscht den ganzen Film. Schade. Hätte ein tolles B-Movie werden können.