Die rebellische Maddy (Caitlin Stasey) hat ein Problem. Kurz nachdem ihre Kindheitsfreundin Alexis bei einer Cheerleader-Performance einen tödlichen Unfall gehabt hat, werden deren Freund und deren beste Freundin ein Paar. Das kann sie nicht auf sich sitzen lassen, sie schuldet es Alexis einfach, den beiden Turteltäubchen das Leben schwer zu machen. Maddy wird daher nach bestandener Aufnahmeprüfung in den Club der Cheerleader aufgenommen und schon bald zeigen ihre Anstrengungen, das neue Paar mit gezielten Falsch-Aussagen auseinander zu bringen, erste Wirkung.
Als jedoch im darauf folgenden Konflikt Maddy und drei der Mädels bei einem Autounfall sterben, werden sie von Maddy´s Exfreundin Leena (Sianoa Smit-McPhee) gefunden, die ihre Hexenkräfte nutzt, um sie mit magischen Steinen wieder ins Leben zurück zu holen. Dass die vier Damen von nun an einen unbändigen Hunger nach menschlichem Blut haben, hebt die geplante Racheaktion von Maddy, auf ein ganz neues Level hinauf.
Im Jahre 2001 schrieben die beiden Regisseure Lucky McKee („May“, „The Woman“) und Chris Sivertson das Drehbuch zu einem Film namens „All Cheerleaders Die“ und nahmen dabei auch noch gleich nebeneinander auf dem Regiestuhl Platz. Im Jahre 2013 entschieden sich die beiden schließlich, sich selbst zu „remaken“ und zwar mit mehr Geld dahinter, einer bekannteren Hauptdarstellerin und mit Hilfe der technischen Mitteln, die über zehn Jahre später nun zur Verfügung standen. Den Original-Film habe ich nie gesehen, weswegen ich auch nicht näher auf irgendwelche Vergleiche eingehen werde.
Angelegt ist der Film ja klar als Satire. Die Frau als (sexuelles) Objekt in Horrorfilmen. Lustig dabei ist natürlich auch die Tatsache, dass wohl genug junge Männer diesen Film sehen wollen, nur um heiße Cheerleader beim Küssen und Aufräumen mit den bösen Jungs beobachten zu können. Dass diese Art von Zuschauer ja genau die Art von Mann ist, die im Film beseitigt wird, entbehrt nicht einer ziemlich starken und natürlich von den Regisseuren absolut bewusst eingesetzten Ironie.
Natürlich verschwimmen auch hier die Grenzen zwischen Satire und Selbstzweck. Wenn die Mädels in einer Zeitenlupen-Einstellung durch den Schulgang schlendern und dabei von allen anderen Schülern ehrfürchtig angestarrt werden, dann werden sie klar erkennbar in diesem Moment zu Objekten. Was sie aber ebenfalls ausstrahlen, ist diese spürbare Macht, die sie über andere haben. Egal ob sie nun geliebt oder gehasst werden, gewollt oder gefürchtet, sie lassen Niemanden kalt. Und diese Tatsache ist ihnen auch durchaus bewusst.
Erwartungsgemäß werden die Jungs hier bis auf wenige Ausnahmen als doofe Kiffern, feige Mitläufern und soziopathische Egoisten dargestellt, was aber innerhalb dieser Welt sehr stimmig ist und mir besondern beim am Ende völlig ausflippenden Football-Star am Besten gefallen hat. Die Charaktere bei den Mädels decken so klischeebeladene Bereiche wie die der oberflächlichen Tussi, der gläubigen Zicke, der altklugen Rebellin und von Damen, die ihre unterdrückten Gefühle etwas gewöhnungsbedürftig ausleben, ab.
Die blutigen Effekte wie etwa das schwebende Blut, dass von den Cheerleadern aus den Körpern ihrer Opfer gesaugt wird, passen dabei herrlich in das schräge Szenario, wobei sie den unterschwelligen Trashfaktor der gesamten Produktion hochleben lassen und mit einer ziemlichen Freude und auch einnehmender Wucht inszeniert worden sind. Hinzu kommt ein pushender Soundtrack, eine verspielte Kamera und ein eindeutiges Händchen für schräge Szenen, wenn etwa eine der Damen gerade Sex hat und die anderen das mitfühlen und dies auch lautstark ausdrücken müssen, egal wo sie sich zu diesem Zeitpunkt gerade befinden.
Insgesamt also ein kleiner Horror-Spass für Zwischendurch, der funktioniert, egal ob ich den Film nun auf der Metaebene betrachte oder nur das Offensichtliche wahrnehme. Die allesamt eher noch unbekannten Darsteller, wirken dabei angenehm frisch bzw. motiviert und werden angeführt von einer vielschichtigen Caitlin Stasey („Tomorrow When The War Began„, „Evidence„). Sicherlich nicht der große Megaerfolg oder eine Neudefinition des Genres der Horror-Komödie, doch seit längerer Zeit endlich wieder mal ein gelungener Beitrag, der mir persönlich um einiges besser als der ähnlich funktionierende „Jennifer´s Body“ gefallen hat.
„Alle Cheerleaders Die“ bekommt von mir 7,5/10 sich über Klischees hinwegsetzende und sie dabei gleich noch erfüllende Empfehlungspunkte.