Abgesehen von ihrer Sandkastenfreundin Needy (Amanda Seyfried), hat Jennifer Check (Megan Fox) keine richtigen Freunde. Die Männer jedoch kann sie sich aussuchen, so scharf wie sie aussieht. Als die Indie-Rock-Band „Low Shoulders“ ein Konzert in der einzigen Kneipe des Kaffs ansetzt, ist Jennifer sofort heiß auf den Leadsänger (Adam Brody).
Doch dieser will mit seinem Groupie noch ganz andere Dinge machen, als bloß in die Kiste zu hüpfen. Gemeinsam mit seinen Kumpels plant er Satan eine Jungfrau zu opfern, um damit der ewigen Erfolglosigkeit zu entgehen. Dumm nur, dass Jennifer in Wirklichkeit ein männerfressender Dämon ist.
Nach Diablo Cody’s Oscar-gekrönten Erfolg „Juno“ über das Leben eines ungewollt schwangeren Mädchens (kann ich nur empfehlen – den Film, nicht das ungewollt schwanger werden), war dies ihr Nachfolgewerk. Für „Jennifer’s Body“ wechselte sie das Genre und lieferte einen Horror-Teenie-Film ab. Denn ein ernst zu nehmender Horrorfilm ist dies keinesfalls. Könnte man aber auch als schwarze, fast tiefschwarze Komödie (wenn man beide Augen zu drückt) durchgehen lassen.
Dass sowohl Juno als auch Jennifer’s Body dieselbe Handschrift haben, ist unverkennbar. Sie haben die gleiche Art von Humor, denselben oft sehr fiesen Sarkasmus und die einfach genialen One-Liner (wie etwa: „I go both ways!“), die einem länger im Gedächtnis bleiben als der Film selber.
Amanda Seyfried (Les Misérables) spielt Needy, seit Kindestagen Jennifers beste Freundin und optisch das absolute Gegenteil: ein graues Mäuschen mit einer Streberbrille und einem unmodernen Haarschnitt und einer unangepassten Art, für die sie ihre Mitschüler sofort als Verliererin abstempeln würden. Amanda Seyfried zeigt bei ihrer Wandlung von der duckmäuserischen Streberin bis zur furchtlosen Rächerin eine große Bandbreite. Das hebt die Qualität des Filmes insgesamt aber nur wenig.
Doch BFF (Best Friend Forever) Jennifer – gespielt von Megan Fox (Transformers), hält eine schützende Hand über sie. Aber nicht wirklich uneigennützig. Dafür muss Needy alles mitmachen, was ihre Freundin will. Fox hat nicht viel zu tun und lässt eher ihren Körper als ihre Schauspielkünste für sich sprechen. Mehr als einmal hält die Kamera inne, um Fox‘ Körper genau zu erforschen.
So weit so skurril. An und für sich ist der Film weder besonders innovativ noch übermäßig komisch. Amanda Seyfried und Megan Fox hatten offensichtlich Spaß am Dreh, aber so richtig wollte der Funke bei mir nicht überspringen. Sicher, es sind einige richtig geniale Dialoge und One-Liner zu finden, aber diese gelegentlichen Lichtblicke konnten nicht darüber hinweg täuschen, dass die vermeintlichen Horrorszenen einfach nicht zum Fürchten sind, sondern eher langweilig. Wenn das von mir kommt, einem ausgesprochenen Feigling wenns um das Horror-Genre geht, will das etwas heißen. Auch der Grund für Jennifers Besessenheit, den ich hier nicht verraten will, wirkt hanebüchen.
Optisch ist der Film schön anzusehen und wirkt wie aus einem Hochglanzmagazin. Die Regisseurin Karyn Kusama, die vorher Filme wie „Aeon Flux“ und „Girls Club“ drehte, enttäuschte mich hier dann doch. Irgendwie schien sie nicht recht zu wissen, was sie aus dem Film machen wollte und so mischt sie ernste, lustige und möchtegern gruselige Szenen wild durcheinander. Als garantierten Puplikumsmagneten lässt sie Megan Fox erst strippen und danach mit Filmpartnerin Amanda Seyfried wild herumknutschen. Für mich ist das ein mehr als billiger Trick, eine gewisse Zielgruppe ins Kino zu locken. Allerdings schiens nicht so richtig zu funktionieren, denn der Film spielte bei einem Budget von 16 Millionen Dollar nur 31,5 Millionen ein.
Lustig war die Sache mit den Wasserfällen und das Loch, in das die Wissenschaftler alles Mögliche hineinfallen lassen um zu eruieren, wohin das Wasser fließt. Diese Sache wird dann zum Schluss so ganz nebenbei noch aufgelöst.
Fazit: „Jennifer’s Body“ ist alles in allem ein Film, der nicht so recht weiß, was er sein will: Komödie, Horrorfilm, Satire. Für Menschen, die es toll finden Megan Fox in möglichst wenig Kleidung zu sehen, kann ich den Film durchaus empfehlen.
Dieser Film bekommt von mir 4/10 teuflisch schlechten Punkten.
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