Masters of Sex (Serienkritik)

Dr. William Masters (Michael Sheen) ist mit seinem Job als Frauenarzt eigentlich zufrieden. Aber eben nur eigentlich, denn trotz seines hervorragenden Rufes, sucht er neue Herausforderungen. So möchte er eine Studie starten. Das Thema? Sex und was währenddessen mit dem menschlichen Körper passiert. In den prüden 60-er Jahren noch ein absolutes Tabu-Thema, sieht sich Masters (zu Recht) als Vorreiter der Forschung zu diesem Thema. Gemeinsam mit seiner Assistentin Virginia Johnson (Lizzy Caplan) startet er eine Studie zu diesem Thema im geheimen in einem Bordell, denn seine Arbeitgeber wollen damit nichts zu tun haben.

masters of sex

Kaum zu fassen. Der zweite Pilot der Herbst-Saison 2013 den ich bis jetzt gesehen habe und wieder war es ein sehr guter und sehr amüsanter. Wie schon der Titel erahnen lässt, geht es um Sex. Da „Masters of Sex“ in Amerika auf dem Privatsender Showtime läuft, vermeidet man die strikten Sittenauflagen und hat daher auch die Möglichkeit ein wenig nackte Haut zu zeigen, was bei dieser Thematik aber auch fast selbstverständlich sein sollte.

Martin Sheen (Twilight) ist diese Saison keineswegs der einzige Filmschauspieler, der auf den kleinen Bildschirm umgestiegen ist. Unter anderem hat auch Schauspielerin Toni Colette mit „Hostages“ einen Serien-Piloten am Start. Sheen spielt hier einen äußerst begabten Frauenarzt, der aber keineswegs ein Frauenversteher ist. Sowohl seinen Patientinnen als auch seiner Ehefrau gegenüber wirkt er sehr gefühlskalt. Bei seiner Sex-Studie verzieht er keine Miene wenn er den Paaren beim Sex zusieht, oder Prostituierten bei der Selbstbefriedigung. Als er schließlich mit vollkommen ernster Miene seiner Assistentin vorschlägt Sex zu haben. um den unvermeidlichen Gefühlstransfer von den Studiensubjekten auf die Forschenden zu vermeiden, musste ich laut lachten (ein Sorry an meine Nachbarn). Sehr genial!

Lizzy Caplan (True Blood) als Assistentin von Martin Sheen spielte sehr überzeugend und sympathisch. Es macht Spaß ihr dabei zuzusehen, wie sie sich an das für die damalige Zeit sehr schlüpfrige Thema gewöhnt, das sie trotz ihrer recht liberalen Ansichten schon das eine oder andere Mal erröten lässt.

Beau Bridges (Stargate) als prüder Spitalsleiter spielte sehr solide, hatte aber eine eher kleine Rolle. Hoffentlich sieht man in den zukünftigen Folgen ein bisschen mehr von dem Schauspiel-Veteran. Weiters erwähnenswert ist Nicholas D’Agosto (Heroes) in seiner Rolle als Sheens Protegé, der im Piloten gleich mehrere Facetten von sich zeigt. Einerseits der sehr anhängliche Frauenliebhaber, zeigt er von der einen Minute auf die andere ein ganz anderes Gesicht, als er seine ehemalige Geliebte ins Gesicht schlägt

Caitlin FitzGerald (Gossip Girl) als Sheens Filmehefrau wirkte auf mich eher hölzern. Aber eventuell pendelt sich das ja noch ein wenig ein, denn sie spielt einen an sich sehr interessanten Charakter. Sie glaubt sie sei unfruchtbar, glaubt für ihren Mann ein Kind bekommen zu müssen, was dieser aber auch nicht wirklich will, sondern nur um seiner Frau willen. Es wird auch angedeutet, dass gar nicht sie die Unfruchtbare ist, sondern ihr Ehemann – der Fruchtbarkeitsexperte.

Die Story: sie hätte leicht ins vulgäre abgleiten können, umschiffte dies jedoch geschickt. Mit Charme, Witz und vor allem einem schelmischen Augenzwinkern (die Prostituierten sind sehr unterhaltsam!) wurde das auch heute nicht ganz unproblematische Thema in 40 Minuten Film verpackt und macht dank des realistisch wirkenden Sixties-Vibe auch richtig viel Spaß. „Masters of Sex“ basiert auf einer wahren Geschichte und wurde von Michelle Ashford kreiert. Die Serie basiert auf Thomas Maier’s biography „Masters of Sex: The Life and Times of William Masters and Virginia Johnson“.

Fazit: Es macht durchaus Sinn „Masters of Sex“ zu zweit zu sehen (Pun intended). Sheen und Caplan schultern die Serie (zumindest im Piloten) mit Leichtigkeit und lassen auch in Zukunft auf eine qualitativ hochwertige und eventuell ja langlebige Serie hoffen.

„Masters of Sex“ bekommt von mit 7,5/10 anregenden Punkten


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