Nachdem sein Auftrag, den Präsidenten von Mosambik zu beschützen, gescheitert ist, zieht sich der MI7 Agent Johnny English (Rowan Atkinson) in ein entlegenes Kloster irgendwo in Tibet zurück. Als es darum geht ein Attentat auf den chinesischen Premierminister zu vereiteln, kehrt er in den aktiven Dienst zurück. Sein Auftrag erweist sich als ausgesprochen schwierig, da sich ein Maulwurf in den eigenen Reihen befindet, der vor nichts zurückschreckt.
Bereits 2003 feierte Johnny English seinen Einstand und machte es sich scheinbar zur Aufgabe, einen gewissen bekannten britischen Agenten durch den Kakao zu ziehen. Auch wenn die Kritiker nur mittelmäßig begeistert waren, war er doch finanziell erfolgreich – und so zieht English jetzt ein zweites Mal aus, um Angst unter seinen Feinden und Schrecken unter seinen Kollegen zu verbreiten.
Die besten Spione kommen ja bekanntlich aus England. Wie auch sein Kollege James Bond setzt English auf eine Kombination von rasanter Action, schönen Frauen und coolen Gadgets, nur mit dem wesentlichen Unterschied, dass man sich hier selbst keinen Moment ernst nimmt. Das Ergebnis könnte man noch am ehesten als eine Kombination von James Bond gepaart mit dem Humor der „nackten Kanone“ beschreiben.
„Johnny English: Jetzt erst recht“ ist ein Film der durchaus Spaß macht, aber durch seine Machart ein Stück weit seines britischen Charmes verliert, weil er zu amerikanisch wirkt. Diese Art von Humor ist klar nicht jedermanns Sache und dadurch verschenkt man den einen oder anderen Sympathiepunkt. Aber auch das große Vorbild war noch nie so amerikanisch und von daher war dieser Schritt vielleicht sogar logisch.
Rowan Atkinson muss man einfach kennen und sei es nur wegen seiner Rolle des „Mr. Bean“. Gerüchten zu Folge soll der die Rolle das erste Mal angenommen haben, weil ihm die Tatsache gefiel, dass English das Herz am rechten Fleck hat. Abgesehen von seiner Erfahrung im Bereich der komischen Unterhaltung, passt der gebürtige Brite natürlich perfekt in die Rolle des vermutlich besten britischen Agenten. Der ist wie immer überzeugt das richtige zu tun, auch wenn er sich durch seine tollpatschige Art gerne selbst das Leben schwer macht.
Immerhin scheint seine Rolle von ihrem jahrelangen Training im Kloster profitiert zu haben, was zu einigen erheiternden Momenten führt. Eine der lustigsten Ideen im Zusammenhang mit Engish’s Rolle war aber der ungewohnt großzügige Einsatz diverser technischer Spielereien. Vom getunten Rollstuhl bis zu einem sprechenden Rolls Royce ist alles da, was man zum Überleben eines gefährlichen Einsatzes braucht. Wie bereits im ersten Teil wird English wieder ein Aushilfsagent zur Seite gestellt, der das eine oder andere Mal unter der unorthodoxen Vorgehensweise seines Kollegen leidet.
Dieses Mal trifft es den hierzulande eher unbekannten Daniel Kaluuya der es aber nicht schafft, in seiner Rolle als Agent Tucker besonders aufzufallen – weder positiv noch negativ. In einer Nebenrollen zu finden ist Gillian Anderson, die sich nicht nur von den unheimlichen Fällen des FBI zur Chefin des MI7 gemausert hat, sondern auch ungewohnt mager wirkt (zumindest wenn man sie noch von ihrer Zeit aus Akte X kennt).
Des Weiteren spielt Rosamund Pike, auch bekannt für ihre Rolle aus „James Bond: Die Another Day“, die sympathische Psychologin Kate Sumner. Die Beziehung zwischen English und Sumner wird andeutungsweise romantisch, was man dem Film aber verzeiht, da man es nie übertreibt und die Chemie zwischen den beiden Darstellern stimmt. Dominic West zeigt sich als Agent Ambrose von seiner besten Seite – wobei ich hier aus Gründen der Spoilerfreiheit auf weitere Einzelheiten verzichten möchte.
Als Ganzes betrachtet ist das zweite Abenteuer von Johnny Englisch eine gelungene Fortsetzung die es schafft, Teil eins noch eins draufzusetzen. Aus diesem Grund gibt es an dieser Stelle eine klare Empfehlung des Films für Fans des ersten Teils sowie der leichten Unterhaltung.
Der Film „Johnny English: Reborn“ bekommt von mir 7/10 Empfehlungspunkte.