Jackie Cassidy (Keely Christian) ist mit ihren Freundinnen am Strand und eine Idee entsteht: Lasst uns Party machen, weil die Eltern nicht da sind. Natürlich sind alle dabei. Und auch die Jungs dürfen natürlich nicht fehlen. Auch wenn der Nachbar ein sehr schräger Vogel ist und offensichtlich ein Faible für Keely hat. Und auch am Strand war ein Kerl, der die Mädels sehr klar begutachtete und nun, man weiß nicht, was dieser Typ vorhat.
Tatsächlich ist es irgendwann im Laufe der Nacht soweit: Ein Killer geht um. Nicht nur, aber auch mit einem Bohrer. Und dieser Kerl hier, der hat ein völlig klares Problem mit Frauen …
Was soll man viel sagen, wenn die Qualität einer Filmreihe von Beitrag zu Beitrag abnimmt, dann ist man das ja mittlerweile gewohnt. Von Trilogien wie „Der Herr der Ringe“ oder die drei lose zusammenhängenden „Wolverine“-Filme („X-Men: Origins – Wolverine„, „The Wolverine„, „Logan„) mal ausgenommen.
Jedesfalls ist auch hier wieder das die Reihe definierende Fakt, dass Drehbuch und Regie von Frauen stammen. Die Regie hat dieses Mal Sally Mattison übernommen, was aber ihr einziger Beitrag für diese Berufsgruppe blieb. Vermutlich besser so. Eigentlich ist sie Produzentin. Und das Drehbuch stammt von Catherine Cyran, die auch für den doch unterhaltsamen „Hansel & Gretel: Witch Hunters„-Rip-Off „Werewolf – Das Grauen lebt unter uns“ verantwortlich zeichnet.
Aber ansonsten bleibt alles beim alten: Viel nackte Haut, wenn auch primär in Bikinis und am Anfang des Films. Die Figuren werden eingeführt, man weiß wie üblich relativ rasch, wer übrig bleiben wird und tja, dann fängt nach doch einer halbwegs langen Zeit das Morden an.
Der für mich größte Unterschied (und fast der einzige) zum ersten Teil ist die Tatsache, dass der Killer hier seine Opfer wirklich kennt und der Grund für seinen Hass (auch eine Änderung: Im ersten Teil war es ja „Liebe“, die ihn zum Töten gebracht hat) ist schlichtweg – Vorsicht, kleiner Spoiler – seine Impotenz. Ja, Leute, ihre lest richtig. Nicht subtil und nicht unbedingt neu, aber doch mutig, dass man sich das mal so in einen Film einbauen traut.
Da gibt es auch später im Film eine Szene in welcher eine Halbnackte vom Killer mehr oder weniger betatscht wird (er ist quasi blind zu diesem Zeitpunkt – fragt nicht) – und solange er die Dame fühlt und berührt ist er halbwegs friedlich. Als sie aber Anstalten macht, ihn zu „unterstützen“ – konkret greift sie ihm zwischen die Beine – da zuckt er durch und das Morden geht weiter.
Wie gesagt: Wenig subtil das alles. Aber in Summe richtig ärgerlich, weil es im ersten Teil schon befremdlich war, dass die Damen (die ja Freundinnen sein sollen) nicht zusammenhelfen bzw. sich nicht gegenseitig zu Hilfe eilen, so war es da noch irgendwie nachvollziehbar, weil sie starr vor Angst waren. Unbekannter, völlig irrer Killer. Hier kennen sie den Typen – er steht blind mit dem Rücken zu ihnen, betatscht eine Freundin und drei(!) ihrer so genannten Freundinnen stehen fünf Meter entfernt und sehen nur entsetzt zu, anstatt ihm ein paar auf die Nuss (oder in die Nüsse) zu hauen.
Passt nicht. Passt gar nicht.
Das bedeutet, wenn man es kurz fassen will, dass das Schauspiel besser ist als im ersten Teil, aber die Umsetzung um sehr vieles schlechter. Das liegt in erster Linie am Drehbuch, welches versucht auf Biegen und Brechen aus der gleichen Ausgangslage etwas Neues zu machen, daran aber kläglich scheitert. Auch die Versuche „rote Heringe“ auszustreuen, wer denn der Killer sein bzw. werden könnte, sind … erbärmlich.
Was soll ich sagen? Ein unrühmliches Ende für die Reihe. War der erste Teil noch wirklich spannend, der zweite einfach sehenswert, weil er völlig schräg ist, so ist der dritte Teil einfach ein lauwarmer, lieblos gemachter Aufguss. Schade.
Zum Glück kam ja 2021 ein richtig, richtig gutes Remake, welches zumindest mich happy gemacht hat. So weit, so klar.
„Slumber Party Massacre III“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, am unteren Pool des Slashers-Genres herumgrundelnde, Punkte.