Slayers (Filmkritik)

Ein Superstar unter den zahllosen Influencern zu sein, das ist ein Traum, den Jules (Abigail Breslin), Flynn (Kara Hayward) inklusive ihrem Bruder und seiner Verlobten bereits geschafft haben. Dennoch ist es natürlich etwas Besonderes, wenn man in eine abgelegene Villa eines zurückgezogen lebenden Milliardärs eingeladen wird. Da verunsichern auch die Warnungen eines Mannes namens Elliot (Thomas Jane) kaum.

Der hat ihnen auf ihrer Anreise den Weg kurzzeitig versperrt und ihnen empfohlen, sie sollen lieber umdrehen. Beim Haus angekommen ist der Empfang durch die Frau des Hausherrn (Malin Akerman) zunächst überschwänglich, doch vor allem Flynn beginnt bald an der ach so heilen Welt zu zweifeln und kommt zu der Feststellung, dass der Mann von der Straße vielleicht doch nicht so verrückt war, wie sie zunächst angenommen haben…

Regisseur und Drehbuchautor K. Asher Levin hat hier genau wie bei seinem letzen Film Dig, offensichtlich nicht sehr viel Geld zur Verfügung gehabt, doch er kann eindeutig seine Ideen gut vermitteln. Mit Thomas Jane (Breach), Abigail Breslin (Maggie) und Malin Akerman (The Final Girls) sind hier nämlich gleich drei (mehr oder weniger) bekanntere Namen sowohl als Darsteller, als auch Produzenten mit dabei und nicht nur das finde ich hier sympathisch.

Wie hier bekannte Persönlichkeiten quer durch die Geschichte in kurzen Sequenzen als Vampirjäger gezeigt werden oder die Geschichten über die drei Jäger, die es fast geschafft haben, ein Vampir-Oberhaupt zu töten, da stecken schon einige Überlegungen dahinter und eine klare Liebe zum Detail. Die Vampire als Metapher für die Blutsauger innerhalb unser Gesellschaft ist zwar sehr plakativ, doch im Prinzip genau so richtig.

Die Seitenhiebe auf das oberflächliche Influencer-Leben, vor allem auch dass die Zuschauer auch genau diese Inhalte lieben, das zieht sich dann als roter Faden quer durch den gesamten Film. Ich finde auch die Inserts lustig – passend dazu, dass eine Dame hier eine Profi-Gamerin ist – wo ein Zähler „Menschen vs Vampire“ immer wieder eingeblendet wird und man so genau weiß, wer vom jeweils anderen derzeit mehr getötet hat.

Das alles bleibt klar an der Oberfläche witzig, wirkt verspielt und nicht wie eine böse Satire. Diese Ebene gehört eindeutig zu den Stärken des Filmes, denn zwei Dinge funktionieren gar nicht bzw. kaum. Erstens Suspense kommt keine auf, man hat auch nie Angst um Jemanden, weil man wohl auch genau weiß, wer überleben wird. Ebenfalls eher laienhaft ist die Action inszeniert, der Kampf Jäger gegen Vampir oder wenn ein Opfer überfallen wird.

Würden die Sachen mit der Action und dem Horror besser gemacht sein, dann könnte man hier richtig ungebremst Spaß haben, aber so wirkt das Geschehen immer wieder mal zu trashig, um es richtig gut finden zu können. Thomas Jane (Deep Blue Sea) wusste ziemlich sicher, dass er sich hier nicht allzu viel anstrengen werden muss, doch seine lakonische Stimme in der Funktion des Erzählers ist charismatisch und voll mit sarkastischen Zwischentönen.

Kara Hayward (Us) als Flynn ist als Figur am Interessantesten, glaubt sie doch abgebrüht zu sein und Dinge zu checken, die andere nicht gleich erkennen. Für ihren Bruder würde sie dennoch immer alles tun, egal wir überfordernd die Situation auch sein mag. Der wird von Jack Donnelly (Atlantis) gespielt – er ist im echten Leben mit Malin Akerman verheiratet – und ihn zu beobachten ist insofern witzig, weil er immer zwischen dem Blick hinter die Kulissen seiner Schwester und der seichten Art seiner Freundin hin un her gezogen wird.

Insgesamt also – wie ich von Levin bereits gewohnt bin – ein sehr kleiner Film, der seine Geschichte dennoch gekonnt vermittelt. Der Humor und die Schauspieler passen, die Vampir-Effekte und auch die Kämpfe sind dafür eher lächerlich geraten. Dennoch macht das einmalig durchaus Spaß und durch die scheinbar gute Stimmung hinter den Kulissen, bin ich der Produktion gegenüber sowieso wohlwollend eingestellt.

„Slayers“ bekommt von mir 5,5/10 alle unmöglichen Höhen und Tiefen des Lebens als Influencer durchgehende Empfehlungspunkte.


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