Suck (Filmkritik)

Joey (Rob Stefaniuk) ist der Sänger und Gitarrist einer nicht sehr erfolgreichen Rockband. Als bei einem Auftritt die Bassistin Jennifer (Jessica Paré) von einem Vampir gebissen wird, beginnt sich das Glück allerdings zu wenden. Die Ausstrahlung, die von ihr ausgeht, bringt die Band weiter nach vorne.

Die Bandkollegen können sich nicht erklären was passiert, aber sie genießen die Aufmerksamkeit und einer dem anderen wird von Jennifer in einen Vampir verwandelt – der Erfolg wird immer größer. Als der Bodycount unter den Fans (und vielen anderen) immer höher wird, beginnt die Band sich allerdings zu fragen, ob das wirklich Sinn der Sache sein kann.

Also machen sie sich auf, um den Vampir namens „Queen“ zu finden, der alles ins Rollen gebracht hat …

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Rob Stefaniuk hat sich mit „Suck“ vermutlich einen Traum erfüllt. Immerhin hat er das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und spielt auch die Hauptrolle. Das wahre Gustostück des Films sind allerdings die Gastauftritte, die er sich sichern konnte. Da taucht Alice Cooper (sichtlich gealtert) als Barkeeper mit einem Geheimnis auf, Iggy Pop spielt einen (ebenfalls sichtlich gealterten) Produzenten, der die Band nach vorne bringen will und vor der Vampir-Seuche warnt.

Den Vogel schießt allerdings der bekennende Veganer Moby ab, der den Sänger einer Band spielt, welche sich auf der Bühne mit Fleisch bewirft, in Blut badet und generell alles verkörpert, wofür Moby im realen Leben eigentlich NICHT steht. Witziger Auftritt, echt.

Das Drehbuch selbst ist ein wenig zu selbstverliebt, vor allem die Tatsache, dass es sich um einen Musikfilm handelt, geht leider an der Essenz des Films vorbei, denn die Musik ist – tragischerweise – völlig banal und austauschbar. Banale Gitarrenriffs und uninspirierte Gesangslinien und dazu eher langweilige und lange Einstellungen mit überlagerten Einblendung eines „Obervampirs“, bei dem ich mich jedes. Einzelne. Mal. Wenn er auf dem Bildschirm war, gefragt habe warum der Typ gecastet wurde.

Auch ein (längerer) Auftritt von Malcom McDonald (der in allen Filmen gut ist, ganz egal wie schlecht der Film sein mag) als Vampirjäger ist gut geglückt. Vor allem die Aussage (nach dem Film) „How is it that I am the only one in this movie that does not sing?“ brachte mich tatsächlich zum Schmunzeln.

Alles in allem gibt es ein paar sehr gute Szenen, die zwar von der Inszenierung her völlig belanglos sind, aber die Witze sind dennoch streckenweise witzig. Die Effekte sind okay, das Make-Up geht durch, wenn auch klar als Make-Up zu erkennen. Der Schnitt ist auch in Ordnung, wie gesagt – die meiste Aufmerksamkeit bekommt der Film durch die Gastauftritte. Die sind allerdings auch nur dann wirklich gut, wenn die Leute bekannt sind.

Ich kann nur wiederholen: Wer mit Namen wie Alice Cooper, Iggy Pop, Moby oder Henry Rollins (als ziemlich cooler – und durchgeknallter – Radiomoderator) etwas anfangen kann, der oder die sollte zumindest mal ein reinschauen und sich mit ein paar Kumpels ein paar Bier genehmigen.

„Suck“ bekommt 6 von 10 möglichen, bei einem Rockmusik-Film leider auf die Rockmusik vergessende, Punkte.

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