Vampire Academy (Filmkritik)

Rose (Zoey Deutch) führt ein anscheinend total normales Teenager-Leben. Mit einem Unterschied: ihr Stundenplan ist alles andere als gewöhnlich und ein bisschen Blut an den Lippen gehört zum Alltag – immerhin ist Rose halb Mensch, halb Vampir und ihre beste Freundin Lissa (Lucy Fry), ist sogar zu 100 Prozent Blutsaugerin und nebenbei adelig. An der Vampire Academy lernt Rose von ihrem Trainer und Mentor Dimitri (Danila Kozlovsky), wie sie Lissa vor bösen Stigori-Vampiren beschützen kann. Denn Lissas Leben ist in Gefahr.

Vampire Academy

Vampire – will jemand noch Filme mit dieser Thematik sehen, oder ist dieses Thema schon zur Gänze ausgesaugt? Wohl nicht, denn mit „Vampire Academy“ kommt eine humorvolle Teen-Vampirromanze ins Kino, in der Regisseur Mark Waters („Girls Club“) erneut zeigt, was sich Teenies gegenseitig so an den Kopf werfen. Waters arbeitete mit seinem Bruder, Drehbuchautor Daniel Waters zusammen, der nun den ersten Roman in der gleichnamigen Bestsellerreihe von Richelle Mead adaptierte. Der erste Band der Vampire Academy-Romanreihe erschien 2009 in Deutschland unter dem Titel „Vampire Academy: Blutsschwestern“ und bei Erfolg des Filmes, gäbe es noch ausreichend Nachschub in Form von 5 weiteren Büchern.

Die Autorin sieht ihre Jugendbuchserie als eine Mischung aus „Twilight“ und „Harry Potter“, wenngleich ich diese Vergleiche zumindest zwischen den Filmen nicht wirklich nachvollziehen kann. Klar, hippe Blutsauger werden in einem Internat unterrichtet, dass mehr als nur ein bisschen an Hogwarts (Harry Potter) erinnert. Auf dem Lehrplan dort stehen Magie und Mythen, wenngleich man davon nicht allzuviel zu sehen bekommt, wenngleich dies eine interessante Abrundung des Filmes gewesen wäre, denn wozu spielt ein Film in einer Schule, wenn man vom Unterricht aber sogut wie gar nichts sieht.

Da es sich um den ersten Film einer geplanten Serie handelt, wird natürlich viel erzählt. Wer sind die Moroi (friedfertige Vampire, die sich von Blutspendern ernähren), die Dhampire (halb Mensch und halb Vampir, Beschützer der Moroi) und zu guter Letzt die dämonischen Strigoi (Moroi, die beim Blut tanken den Wirt töten und deshalb zu wahnsinnigen Killermaschinen werden). Was das aber erträglich machte, war der neckische Unterton, mit dem sich Rose auch schon mal direkt an den Zuseher wandte. Ihre Wortmeldungen sind die absoluten Highlights des Films. Unter all dem versteckt sich dann noch eine recht kurzweilige Story um tiefe Freundschaft, fiese Schulintrigen, erste Liebe sowie ein finsteres Mordkomplott.

Zoey Deutch (Beautiful Creatures) spielt eine äußerst sympathische Heldin, die neben kämpferischer Stärke auch Herz und wie bereits erwähnt eine gehörige Portion Humor zeigen darf. Sie bildet den sympathischen Anker des Films, während Lucy Fry (Mako Mermaids) als privilegierte Prinzessin Lissa Drago mehr im Hintergrund bleibt und mehr als einmal die Damsell in Distress spielt. Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Dimitri Belikov (Danila Kozlovsky) ist angenehm understated, wenngleich es ohnehin wenig Chemie zwischen Deutch und Kozlovky gibt, denn der russische Schauspieler wirkt ein wenig steif und als ob er sich zu sehr auf das Formen von englischen Worten konzentrieren musste, um nebenbei auch noch Schauspielen zu können.

Einen eher flüchtigen Eindruck macht Ex-Bondgirl Olga Kurylenko (Oblivion) als strenge Schulleiterin, und in einer Nebenrolle tritt Gabriel Byrne (Vikings) auf. Wenngleich ich anmerken möchte, dass es mal nett wäre, wenn nicht immer der bekannte Schauspieler in der Nebenrolle der große Bösewicht wäre. Könnte sich wirklich mal jemand ein anderes Konzept ausdenken.

Optisch macht der Film insgesamt einen soliden Eindruck, aber die CGI-kreierten Wolfskreaturen wirkten nach heutigen Standards beinahe lachhaft und als ob sie einer Lowbudget-Produktion entsprungen wären.

Fazit: „VA“ ist ein sehr amüsanter Film, aber um wirklich durchstarten zu können, kommt der Film schlicht fünf Jahre zu spät und leidet unter dem schlechten Ruf den Vampir-Schmonzetten dank „Twilight“ haben.

Dieser Film bekommt von mir 6/10 akademischen Punkten.

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