In einer fernen Zukunft, hat die Menschheit längst den Weltraum und somit ferne Planeten für sich erobert. Eines schönen Tages, kommt es jedoch zu einem Erstkontakt mit einer Alienrasse und dieses Aufeinandertreffen, wurde als feindselig eingestuft. Deshalb ruft General Ryle (Frank Grillo) einen Krisenstab zusammen und lässt dafür auch den unehrenhaft entlassenen James Ford (Bruce Willis) herbeirufen.
Nach einem Zwischenfall mit zahlreichen Toten durch die offensichtlich parasitären Aliens, wird ein Plan gefasst, den die Beteiligten ohne Zusage von ganz oben getroffen haben. Eine kleine siebenköpfige Crew reist inklusive einer Quantum-Bombe im Gepäck in Richtung der Aliens, um diese zu stoppen, bevor sie unsere Spezies vernichten können. Ein Erfolg der Mission, scheint jedoch unrealistisch…
Bruce Willis kann es einfach! Was genau? Regisseure finden, bei denen er ohne zu viel Aufwand sein Geld verdienen kann. Nach vier Filmen für Brian A. Miller (zuletzt 10 Minutes Gone) und drei für Matt Eskandari (zuletzt Hard Kill), hat er nun Edward Drake für sich entdeckt. Dessen nächste Filme Apex, American Siege und Gasoline Alley, haben alle drei Willis mit dabei. Drake hat dann auch hier und bei Breach – Willis letztem Ausflug ins SciFi-Genre – das Drehbuch mit geschrieben, beide male gemeinsam mit Corey Large, der auch als Schauspieler und Produzent dabei ist.
So weit so nett. Im Gegensatz zu Breach ist Willis hier jedoch nur sehr kurz mit dabei und bei Frank Grillo (Boss Level), sieht die Sache noch schlimmer aus (der ist nicht mal 15 Minuten zu sehen). Erstaunlich ist dafür die Zahl an bekannten Gesichtern, die mehr zu tun bekommen, teilweise aber auch einfach verheizt werden. Costas Mandylor (Daddy´s Girl) dauernd Sprüche klopfender Soldat und Adelaide Kane (The Purge) als quirlige, über sich hinaus wachsende Ingenieurin, sind beispielsweise zwei der Highlights.
Für das geringe Budget sieht der Film dann gar nicht übel aus, natürlich wurde dabei viel auf handgemachte Effekte gesetzt (was ja grundsätzlich eine feine Sache ist). So sind die Aliens Parasiten, die Menschen übernehmen (wie bie Breach, wer hat da wohl die Drehbücher verfasst), wobei man dafür nur etwas MakeUp, schwarzes Blut und Kontaktlinsen benötigt und sich teure Effekte spart. Beim Finale stossen die doch eingesetzten dann an ihre CGI-Grenzen, wobei man sich allzu peinliche Momente, wohl auch dank eines fehlenden Kampfes mit Raumschiffen, erspart hat.
Was sonst noch zu sagen ist? Natürlich geht es um das Schicksal der Erde, doch man spürt das nie. Dass die Aliens wie ein Virus wirken und nicht wie eigenständige Wesen, braucht man nach einem Jahr wie 2020 nun wirklich nicht, das ist dann nämlich keine Science Fiction mehr. Der computergenerierte Hintergrund mit der Zukunfts-Skyline ist ja nett, doch wenn kurz darauf eine Sequenz mit einem ganz normalen Auto aus der heutigen Zeit folgt, dann wirkt das doch etwas lächerlich.
Die absolute Ernsthaftigkeit – mal abgesehen von den trockenen Onelinern – soll dann wohl auch noch zum Nachdenken anregen, genau wie der Titel aka Name der Mission im Film. Es ist eine kosmische Sünde eine Zivilisation auszurotten. Die Welten vernichtet. Andere Wesen übernimmt und das frühere Ich auslöscht bzw. unterdrückt. Wenn ich die dann umbringe, ist das schlimm warum? Nur weil eine geliebte Person übernommen wurde und mir ins Gewissen redet? Das ist dann übrigens nur reine Manipulation oder gleich Sadismus und lässt mich nicht über das kriegerische Wesen von Menschen nachdenken.
Also werft allen Anspruch über Bord, das hier ist Action-Trash im SciFi-Gewand. Autos und Munition im Jahr 2524 sind übrigens die selben wie heute, weil Weiterentwicklung und so. Die Hauptstars am Cover sieht man zu wenig (was zumindest im Fall von Grillo schade ist), Mandylor, Kane oder eine übercoole C.J. Perry (Interrogation) als Sniper-Lady mit grünen Dreadlocks sind zwar nett, doch können auch nicht viel retten und alles Andere hat man auch in Produktionen mit ähnlich wenig Geld, schon besser gesehen.
Insgesamt also klar ein Film, der vortäuschen möchte mehr auszusagen als er tut (nämlich im Prinzip im Endeffekt nichts) und technisch/optisch besser zu wirken, als er ist. Das tut jetzt nicht weh beim Ansehen (es sei denn man denkt an die verschenkten Möglichkeiten), doch bis auf ein paar Ansätze, gibt es leider viel zu wenig, was ich hier gut finden kann.
„Cosmic Sin“ bekommt von mir 4,5/10 sich von sämtlichen Parasiten befreiende Empfehlungspunkte.