Red Sparrow (Filmkritik)

Die ehemalige Ballerina Dominika muss aus der Not heraus als Spionin anheuern. Ihre Ausbildung als „Sparrow“ bekommt sie in einer speziellen Schule. Nach ihrer Ausbildung wird sie auf den Agenten Nate Nash (Joel Edgerton) angesetzt…

Ich weiß, fremde Stimmen sollten nie die eigene Meinung beeinflussen, doch bei so einem überwältigend schlechten Feed-Back kann man gar nicht anders, als die eigenen Erwartungen ordentlich nach unten zu schrauben. Doch selbst meine niedrigen Erwartungen waren noch zu hoch. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum sich eine Oscar-Preisträgerin wie Jennifer Lawrence für einen solchen Film nicht zu schade ist.

Ihr Marktwert wird durch einen Film wie diesen auch nicht gerade steigen und ich denke das es nicht realistisch ist, dass sie mit ihren derzeitigen Einspielergebnissen („Passengers“ floppte sehr eindrucksvoll) weiter Hauptrollen in Blockbustern bekommen wird, vor allem weil sie mit einer kolportierten Gage von 20 Millionen Dollar auch nicht gerade die günstige Schauspielerin ist.

Warum sie meint, es wäre essentiell für ihre Karriere in einem Film komplett blank zu ziehen (vor allem weil es hier meiner Meinung nach nicht nötig war) kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich habe nichts gegen Nacktheit in Filmen, doch hier wirkte es, als ob sie Lawrence’s Nacktheit als Werbemittel für den Film einsetzten. Das wirkt einfach nur billig und zeugt nicht gerade von Klasse.

Der Film ist mit einer Länge von 2 Stunden und 20 Minuten um einiges zu lange. Nach 1,5 Stunden schaute ich mal auf die Uhr und dachte bei mir, wie die Filmmacher es geschafft haben, so wenig Handlung in so viel Zeit unterzubringen. Denn der Plot entwickelt sich extrem langsam und man hätte „Red Sparrow“ leicht um 30 Minuten kürzen können.

Ich kenne das Buch nicht, muss aber leider sagen, dass die Handlung nicht zeitgemäß wirkt. Disketten mit Informationen? Das klingt eher nach etwas aus den 1990er Jahren. Frauen, die mit ihrem Körper Männer in ihren Bann ziehen und sie gefügig machen? Klingt ebenfalls nicht unbedingt nach etwas, dass heute noch passiert. Genauso ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass Dominikas Mutter nie als Druckmittel gegen die nicht immer kooperative Ballerina verwendet wurde.

Was noch mit dazu beträgt, dass „Red Sparrow“ den Zuseher nicht wirklich in seinen Bann ziehen kann? Joel Edgerton (Bright) und Jennifer Lawrence sind als Spione/Strippenzieher einfach nicht glaubwürdig. Dominika soll supertalentiert als Spionin sein, doch wirklich was von ihrem Talent zu sehen bekommt man nicht. Angeblich soll sie eine Meistermanipulatorin sein, doch im Prinzip läuft ihre Taktik darauf hinaus, ihren Körper einzusetzen, um an ihr Ziel zu gelangen, auch wenn am Ende offenbart wird, dass sie nicht so naiv ist, wie man als Zuseher gedacht hat.

Außerdem habe ich das Gefühl, als Spion sollte man auch ein wenig kundig in Selbstverteidigung sein. Weder Edgerton noch Lawrence wirken so, als ob sie sich in einem Nahkampf verteidigen könnten. Chemie haben die beiden miteinander auch nur sehr begrenzt.

Fazit: Eindeutig eine verschenkte Chance und für die Karriere von Jennifer Lawrence wohl nicht der optimale Schritt. Falls mir jemand erklären kann, warum man in Russland untereinander Englisch mit schlechtem „russischen“ Akzent spricht, wäre hier die Chance.

Dieser Film bekommt von mir 5/10 spionierten Punkten


3 thoughts on “Red Sparrow (Filmkritik)

  1. „Das ist dicht an der Kunstzensur“ Das ist nicht dicht daran, sondern das ist die Kunstzensur einer offensichtlich (Schimpfworte entfernt – Anm. Fireagent)! Die dürfte nicht einmal in eine katholische Kirche gehen, dort sieht sie in der Regel mehr Nacktheit. Wenn diese (Schimpfwort entfernt – Anm. Fireagent) etwas gegen Frauen hat, soll sie sich doch (Strafrechtlich vermutlich relevante Aussage entfernt – Anm. Fireagent).

    • Ich habe die Beleidigungen und die unsachgemäße Aufforderung am Ende deines Kommentars entfernt, werte Karoline, dein Kommentar aber dann freigeschaltet: In erster Linie ehrlich gesagt deshalb, weil ich nicht verstehe, wie du darauf kommst, dass unsere Zinderella Frauen nicht mag oder hier „Zensur“ unterstellen kannst. Sie fand die Szene in dem Film, wie man in der Kritik sehr gut lesen kann, einfach unnötig. (ich habe den Film nicht gesehen)

      Und bzgl. Kunstzensur? Äh … wie genau haben wir denn den Film zensiert? Haben wir alle Kopien weltweit gekauft und die Szene rausgeschnitten? Oder wie darf man das verstehen? Und wo ist Zensur, wenn man sagt, dass man eine Szene in einem Film unnötig fand? Vielleicht solltest du mal im Duden den Unterschied zwischen „Zensur“ und „Meinung“ nachschlagen.

      Keine Ahnung, was dich da geritten hat, aber ich würde dich (und alle anderen LeserInnen) darum bitten, Schimpfworte für euch zu behalten und Kommentare nur dann abzugeben, wenn sie auch Inhalt haben und nicht nur unsachliche Bemerkungen oder Aufforderungen, die gegen die menschliche Würde verstoßen gegen unsere AutorInnen hinzuschreiben.

      Sowas wollen und akzeptieren wir hier nicht. Wir können gern offen und breit diskutieren (auch über allgemeine Themen), aber Beleidigungen werden schlichtweg nicht toleriert. Andere Meinungen sind gern willkommen, aber du, werte Karoline, hast eine klare Grenze überschritten.

    • Madame, bevor du jemand zu so etwas aufforderst, würde ich an deiner Stelle überdenken, wie du zum Thema Film stehst. Kein Film (!) ist eine solch untergriffige, beleidigende Äußerung wert und wenn du nicht aufpasst kannst du hier rechtlich ziemlich in Schwierigkeiten kommen, denn im Internet ist niemand komplett anonym, das will ich dir hier mit auf den Weg geben.

      Weiters steht gerade bei der DEINER Meinung nach anstößigen Aussage, das dies MEINER Meinung entspricht und daher nicht allgemeine Gültigkeit hat. Keine Filmkritik hat das und wenn du nicht an der Meinung von Menschen interessiert bist, die nicht deine eigene teilen, ist es an dir entweder woanders hin zu surfen, eine konstruktive Diskussion zu suchen oder einfach die Klappe zu halten. Ich würde mich an deiner Stelle was schämen. Die Arbeit einer Person so in den Dreck ziehen, mit unfundierten Kommentaren um sich werfen und dann zur Krönung am Ende das. Gratulation, du hast jemanden beleidigt den du nicht mal kennst, dafür braucht es auch wirklich großen Mut. Kannst stolz auf dich sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.