American Assassin (Filmkritik)

Mitch Rapp (Dylan O’Brien) genießt gerade eben noch einen Traumurlaub mit seiner Freundin, als sie sie bei einem Angriff von Terroristen getötet wird. Mitch überlebt schwer verletzt und beschließt sich im Alleingang an den Tätern rächen. Schließlich erkennt CIA-Vize-Chefin Irene Kennedy (Sanaa Lathan) sein Potential und schickt ihn bei Stan Hurley (Michael Keaton) in ein Auftragskiller-Boot-Camp. Bei seinem ersten Auftrag nach der Ausbildung soll er gemeinsam mit anderen Agenten eine Reihe Angriffe auf militärische und zivile Ziele untersuchen, die mit dem mysteriösen Ghost (Taylor Kitsch) in Verbindung stehen…

„American Assassin“ basiert auf dem gleichnamigen Roman des inzwischen verstorbenen Autors Vince Flynn. Die inzwischen schon 16 Bücher umfassende Reihe dreht sich um dem Mitch Rapp, der motiviert durch den Tod seiner Verlobten den Terroristen den Kampf ansagt. Aus einem potentiellen Franchise wird aber wohl nichts werden, da das weltweite Einspielergebnis mit 63 Millionen Dollar sehr gering war.

Als ich vorab las, dass „American Assassin“ eine FSK von 16 hat, war ich überrascht. Doch nach dem Sehen wundert mich das nicht wirklich, denn einen so realistisch blutigen/brutalen Film habe ich schon länger nicht mehr gesehen.

Und gerade in diesen Szenen weiß „American Assassin“ zu überzeugen. Die Stunts sind gut gemacht, wirken realistisch und Regisseur Michael Cuesta (Kill the Messenger) gibt einem als Zuseher die Chance, wirklich zu sehen was passiert. Hier muss ich Dylan O`Brien ein Kompliment machen, denn man sieht deutlich, dass er die meisten seiner Stunts selbst gemacht hat, was durchaus beeindruckend ist.

Was ich persönlich sehr fragwürdig finde, ist die Message, dass es okay ist, Menschen die offensichtlich psychisch traumatisiert sind, als Killeragenten zu rekrutieren. Was sollte da wohl schiefgehen? Traumatisierten Menschen eine Waffe in die Hand zu drücken und in Stresssituationen zu bringen ist noch nie schief gegangen.

Ich schaue gerade „Marvel`s Punisher“ (bald auf dem Blog) und muss sagen, dass dort die psychische, emotionale Komponente fantastisch gezeigt wird. Dass Mitch zusätzlich noch wiederholt direkte Befehle seiner Vorgesetzten missachtet und dafür null Konsequenzen zu spüren bekommt, verwundert mich ebenso.

Das Setting des Films fühlt sich sehr real an, nicht zuletzt dadurch, dass aktuelle politische Ereignisse, Terroranschläge und ähnliches erwähnt werden, bzw vorkommen.

Dylan O`Brien kenne ich seit ich ihn das erste Mal in der Serie „Teen Wolf“ gesehen habe. Als Styles war er eines der Highlights der Serie, daher freute ich mich, dass er auch im Film-Bussiness Fuß fasst. Zuerst war er in der „Maze Runner“ Film-Reihe zu sehen. In „American Assassin“ macht er das Beste aus seiner Rolle, die nicht wirklich viel Dimension außer Trauma und dafür Rache nehmen hat. Seine Wandlung vom sorglosen Studenten zum Super-Agenten mag eine aneinander Reihung von Klischees sein, aber O´Brien nimmt man sie trotzdem ab.

Doch dem Jungschauspieler wird immer wieder von Michael Keaton die Show gestohlen. Keaton ist seit „Birdman“ zum Glück wieder vermehrt in Filmen zu sehen und spielt hier Stan Hurley, einen Ausbildner der CIA. Auch Keaton hängt sich physisch für seine Rolle ins Zeug und ich muss zugeben, dass er für einen Mann seines Alters sehr beweglich ist.

Als „Bösewicht“ ist Taylor Kitsch (Lone Survivor) zu sehen. Warum die Anführungszeichen mögt ihr euch fragen. Ghost ist so dermaßen eindimensional und wirkt eigentlich nie wie eine reale Figur, sondern nur als Mittel zum Zweck. Ich würde es Kitsch gönnen, mal wieder etwas Anspruchsvolleres zu spielen, doch er hatte in letzter Zeit oft Pech, soll heißen viele seine Filme waren finanzielle Flops.

Fazit: Wenn dir „Böse Leute planen böse Dinge und wir müssen sie aufhalten“ (ein Zitat von Hurley) als Inhalt eines Film ausreicht, dann wirst du mit „American Assissin“ deinen Spaß haben.

Dieser Film bekommt von mir 6,5/10 teilweise eindimensionalen Punkten.


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