Best Of Worst Case: Sharknado 5 – Global Swarming (Filmkritik)

Amerika liegt in Schutt und Asche. Die Sharknados haben es verwüstet. Während dort am Wiederaufbau gearbeitet wird, bereitet sich die Welt auf weitere Hai-Stürme vor. Nova (Cassandra Scerbo) indessen findet ein altes Artefakt, welchem eine unheimliche Macht inne zu wohnen scheint und offenbar dem Hai-Gott geweiht ist.

Durch diese Entdeckung wird ein neuer, noch größerer und gefährlicherer Sharknado erweckt, der durch Raum und Zeit springen kann und kreuz und quer über die Weltkarte fetzt. Ob England, Australien oder Ägypten – es gibt keine Grenzen mehr. Die Welt ist nicht nur im Wandel – die Welt HAT sich gewandelt.

Und als dann der jüngste Sohn von Fin (Ian Ziering) in den Riesensturm gesaugt wird, ist es ausgerechnet Nova, die ihn nicht retten konnte. Jetzt wird die Sache persönlich und Fin und seine Frau April (Tara Reid) reisen dem Sharknado (nicht immer freiwillig) um die ganze Welt hinterher …

Da ist er nun, der fünfte Teil der Trash-Reihe. Ich hatte nach dem eher schwachen Teil 4 ja das Franchise schon abgeschrieben, aber da lag ich daneben. Natürlich kommen auch im fünften Teil mit dem (wie ich finde) besten Titel „Global Swarming“ eine Menge Cameo-Auftritte vor, aber diese sind auch witzig, wenn man die Personen nicht kennt und füllen den Film nicht unnötig an.

Vor allem aber baut der fünfte Teil eine Menge Ballast ab – die Figuren werden reduziert und der Fokus auf unsere Held*innentruppe um Fin, April und Nova tut dem Film sehr gut. Vor allem die knochentrockene Art und Weise wie Ian Zierning Fin mittlerweile spielt ist wirklich super anzusehen.

Tara Reid ist immer noch Tara Reid, weshalb man ja eh schon weiß, wie das funktioniert. Allerdings hatte ich beim Ansehen mehrmals das Gefühl, dass die Frau sich vor einem Green-Screen dermaßen dumm vorkommt, dass einige der ansonsten dramatischen (ja, man glaubt es kaum!) Szenen einfach lächerlich wirken.

Und lasst euch den letzten Satz mal auf der Zunge zergehen: Dramatische Szenen. In Sharknado. Ja, genau. Ihr habt richtig gelesen.

Das war ja für mich das Überraschende und ich bin ganz, ganz ehrlich auf den nächsten Teil – und glaubt mir, den wird es geben – gespannt. Denn der Cameo-Auftritt am Ende des Films … nun, das verspricht Großartiges für den nächsten Teil.

Aber zurück zu diesem: Die Effekte sind wie eh und je, aber durch die Bank unterhaltsam. Der Film bietet viel Action kombiniert mit schrägen Szenen und viel Humor. Aber – und das ist neu – auch emotionale Momente kommen nicht zu kurz, denn – ohne spoilern zu wollen – Fin hat ein paar tragische, persönliche Verluste hinzunehmen, mit denen ich so absolut nicht gerechnet hatte und die mich doch tendenziell berührt haben.

Die witzigen Momente kommen nicht kurz und so gut wie alle Nationen, die vorkommen bekommen ihr Fett weg. Das trifft zu einem großen Teil die Engländer*innen und die werden sehr, sehr nett aufs Korn genommen. Da scheint die Frisur der Queen wichtiger als die Tatsache, dass gerade Big Ben in einem Sharknado zerlegt wird.

Auch die Dialoge sind besser geworden. Also … nicht niveauvoller, aber unterhaltsamer. Als zum Beispiel einer Person mitten im Hai-Abwehren die Liebe gestanden wird, blickt das Gegenüber völlig sauer zurück und ruft „Really? Now?!“, nur um fünf Sekunden später das Schweigen zu brechen und ein „About bloody time!“ anzufügen und in eine innige Umarmung mit Küssen überzugehen.

Und das alles herrlich britisch trocken gespielt und präsentiert. Also zusammengefasst: Der Film ist wirklich (wenn man Trashfilme mag) super unterhaltsam.

Von den optischen Horrorszenarien bin ich allerdings von den Botox-Damen und „An-mir-wurde-so-richtig-offensichtlich-rumgeschnipselt-Damen“ negativ begeistert. Erst dachte ich, dass seien Make-Up-Effekte, bin aber dann draufgekommen, dass das irgendwelche C bis Z-Promis sind und die tatsächlich so aussehen. Hölle – da könnte man gleich einen Horrorfilm draus machen und sich die Kosten für die Maske sparen.

„Sharknado 5: Global Swarming“ erhält noch mir 7 von 10, wieder Sturm verursachende, Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Story, Effekte):
Vom „guter Film“-Faktor her kommt der fünfte Teil sicher am ehesten an einen richtigen Film ran. Die Story passt (immer im Kontext „Sharknado“ bitteschön) und die Charakterentwicklungen sind cool. Weit besser als im Vorteil, haben Aktionen hier auch Konsequenzen. Die Action passt, die Witze sitzen großteils, Tara Reid ist noch immer grottenschlecht, aber alle anderen haben ihren Spaß.

Fazit: Es geht wieder aufwärts. Der zweitbeste Teil der Reihe (gleich nach Teil 3) und tatsächlich emotional berührend. Ich bin ein wenig sprachlos. Und finde es super.

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