From a House on Willow Street (Filmkritik)

Aus Verzweiflung ein Verbrechen begehen um ein neues Leben beginnen zu können? Hazel (Sharni Vinson) und ihre drei Freunde haben alle ihre Gründe, um bei der Sache mit zu machen. Nach sechs Wochen genauer Planung ist es so weit und die Entführung von Katherine (Carlyn Burchell) geht ohne Probleme über die Bühne. Nun muss nur noch das Video mit ihr gedreht werden, dann den Vater anrufen, die Diamanten kassieren und das Mädchen wieder gehen lassen.

Der bis jetzt „perfekte“ Plan, beginnt jedoch bald schon zu bröckeln. Der Vater hebt nicht ab und Katherine benimmt sich nicht nur seltsam, sie sieht auch aus, als wäre sie misshandelt worden. Zusätzlich beginnen plötzlich alle vier Entführer Erscheinungen von entstellten Menschen zu sehen, die sie aus ihrer Vergangenheit kennen. Was wird hier gespielt und welche zentrale Rolle spielt Katherine bei der ganzen Geschichte?

Produziert, das Drehbuch dazu geschrieben, den Film geschnitten und die Regie geführt, mangelndes Interesse an diesem Projekt, kann man Alastair Orr (Indigenous) sicherlich keines vorwerfen. Dennoch gibt es leider auch bei der Kategorie „Herzensprojekt“ Filme, bei denen der Funke nicht so richtig überspringen will. Um zu erklären was mir gefehlt hat, werden in den folgenden Zeilen einige Spoiler vorkommen, also einfach erst nach dem Anschauen lesen.

Zunächst mal ist die Grundidee kurz gesagt einfach cool und auch irgendwie erfrischend. Ein Mädchen entführen um Diamanten zu erpressen und dann hat sich ausgerechnet genau in dieser Dame, ein Dämon eingenistet. Tja, Pech gehabt, das konnte nun wirklich niemand ahnen. Wie sich die Besessene dann bewegt, ihre Blicke und was sie sagt, das ist richtig schön unheimlich. Auch im weiteren Verlauf, wenn sie dann entstellter ist und die Tentakel aus ihrem Mund wachsen, um ihre Opfer zu infizieren, ist das ekelig und sieht von den Effekten gut genug aus, um nicht lächerlich zu wirken.

Leider sind die Kräfte des Dämons jedoch sehr schwankend. Einerseits soll er so gefährlich sein, dass extra Maßnahmen für ihn in der Hölle getroffen wurden, andererseits kann man ihn dann durch ein Eisenschloss am Hals zumindest physisch binden, ihn einfach festhalten oder niederschlagen. Ja, er hat dabei nicht seine wahre Form und Stärke, ich finde aber er verliert dadurch dennoch einiges an Bedrohlichkeit. Ein weiterer Prunkt ist die Vorhersehbarkeit, was mich nicht bei jedem Film stört, hier jedoch negativ auffällt.

Wenn einer der Entführer am Anfang das Foto eines kleinen Mädchen auf einen Monitor klebt, dann ist klar, dass genau sie ihm nachher erscheinen wird. Es ist klar wer sich vom Dämon zum Verrat verführen lässt und es ist 100 prozentig logisch, wer es als letzte Überlebende ins Finale schafft (dafür muss man übrigens nicht „The Final Girls“ gesehen haben). Das sind jetzt nur ein paar Beispiele, es gäbe noch einige mehr. Ich finde das schade, denn von der Atmosphäre her, der Story, größtenteils den Effekten und von den Performances der beiden Hauptdamen, hätte ich mir ein noch besseres Gesamterlebnis gewünscht.

Sharni Vinson (Patrick) als Hazel ist die mit Abstand interessanteste Figur unter den Entführern, obwohl auch sie außer dem obligatorischen, tragischen Ereignis aus der Vergangenheit auf das der Dämon zurückgreift, auch nicht viel Tiefe besitzt. Dafür wirkt ihr Schauspiel ehrlich und mutig und ihre kämpferische Seite, ist richtig sympathisch. Für Carlyn Burchell (Robocop) wurde das Wort „creepy“ erfunden und die furchtlose Art wie sie den Dämon spielt, mit all den subtileren Momenten und den wilden Ausbrüchen, das macht sie schon mehr als überzeugend.

Insgesamt daher ein Film, der vom Grundgerüst her sehr fein wirkt, doch beim genauen Schauen ins Innere, kommt man ins stolpern. Ist vielleicht auch nur, weil ich schon viele Filme aus dem Genre kenne, aber es hat mich hier eben nichts überraschen können und nur wenig richtig in den Film hinein gezogen. Dass es in so ziemlich jedem Bereich schlechtere Filme gibt aus der Welt des Horrors, ist dennoch eine objektive Wahrheit. Was dieses Abenteuer indirekt leider auch nicht (noch) besser macht.

„From a House on Willow Street“ bekommt von mir 6/10 die falsche Person als Opfer auswählende Empfehlungspunkte.


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