Level Up (Filmkritik)

Matt (Josh Bowman) hat ein Problem. Als er aufwacht ist seine Freundin weg und wenn er nicht tut, was die Stimme aus dem Fernseher ihm sagt und die Kamera – die an ihm montiert wurde – ausschaltet, dann stirbt die Freundin. Also macht sich Josh auf den Weg, um bei dem kranken Spiel mitzuspielen, bis er eine Möglichkeit findet, seine Freundin zu befreien …

Denkt bei der Beschreibung oben jemand an eine Version von „Crank„? Ein wenig was davon hat die Sache ja. Zumindest von der Prämisse her wirkt es anfangs so, aber rasch stellt sich heraus, dass der Film „Level Up“ eigentlich nicht viel von „Crank“ hat. Weder den Irrsinn noch den charismatischen (irren) Hauptcharakter, noch die großartig-abgedrehte Regie. Denn „Level Up“ bringt vor allem eins: Keine Erfahrungspunkte und keinen Levelaufstieg.

Der Titel des Films ist ebenfalls ein wenig irreführend, denn ich glaube nicht, dass der Hauptcharakter während dem Film groß was dazu lernt und es gibt auch sicher keine Erfahrungspunkte und keinen Stufenaufstieg (Wenn der Filmtitel sich schon auf Videospielbegriffe beruft, dann darf ich sicher in der Kritik auch welche verwenden). Ein paar coole Szenen sind dabei, das gebe ich zu (zB als Matt bemerkt, dass auch die anderen Teilnehmer im „Spiel“ sind und zu ihren Taten gezwungen werden, oder als er meint, sein Handy sei ihm geklaut worden und er nach unten gehen würde, um dem Kerl die Fresse zu polieren).

Alles in allem ist aber zu wenig Budget vorhanden und auch wenn der Film sich die realistische Optik á la „Dead Man’s Shoes“ gibt, so funktioniert sie hier eher spannungsreduzierend als spannungssteigernd. Immerhin hat man keinen Found-Footage-Film daraus gemacht.

Tatsächlich ist es ja so, dass der Film an sich wirklich nichts, überhaupt nichts, Neues bietet, das aber immerhin die Handlungen nett einfängt und gut präsentiert. Die fehlende Leinwandpräsenz kann man Josh Bowman nicht wirklich vorwerfen, denn er wird ja auch nie wirklich super in Szene gesetzt.

Der Schreiber der Story, Adam Randall, sitzt auch an der Regie und „Level Up“ ist sein erster Langfilm. Als solcher hätte er allerdings wirklich vertragen, wenn man ihn um einiges gekürzt und gestrafft hätte. So hat er ein paar Längen, die man mit mutigen Schnitten hätte einsparen können. Da merkt man halt, dass er primär Erfahrungen mit Kurzfilmen gesammelt hat. Der Kollege beim Drehbuch hört auf den Namen Gary Young, der auch für das Drehbuch von „Harry Brown“ verantwortlich zeichnet – ein Film der ja auch hauptsächlich von der Präsenz von Michael Caine lebt und nicht vom starken Drehbuch. Da kann Josh Bowman, der jetzt nichts falsch macht und ein britischer Akzent ist immer großartig, nichts dafür und auch die anderen Darsteller machen ihr Sache gut, aber es ist halt keiner von ihnen ein Michael Caine.

Alles in allem ein netter kleiner Independent-Film für zwischendurch, primär dazu geeignet uns daran zu erinnern, warum „Crank“ so großartig ist, ein Plus gibt es allerdings für die bunten Strickhauben der bösen Jungs – die sind großartig!

„Level Up“ bekommt 5 von 10 möglichen, beim einmaligen Ansehen unterhaltsame, Punkte.

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