Max Steel (Filmkritik)

Der Teenager Max McGrath (Ben Winchell) zieht mit seiner Mutter in eine neue Stadt und lernt an der Schule Sophia (Ana Villafañe) kennen. Doch Max hat ein Problem, denn seit kurzem gibt sein Körper eine eigenartige Form von Energie von sich. Er trifft ein geheimnisvolles Wesen namens Steel und die beiden sind in der Lage eine symbiotische Verbindung einzugehen. Gemeinsam sind sie Max Steel, ein Superheld, der die Menschheit vor einer außerirdischen Bedrohung retten muss.

Ähnlich wie bei bei den G.I. Joe– und Transformers-Filmen basiert auch dieser Film auf einem Spielzeug. In diesem Fall handelt es sich um eine Serie von Spielzeugfiguren von Mattel, also der Firma, die für die berühmte Barbie-Puppe bekannt ist. Ursprünglich erwarb Paramount Pictures die Rechte im Jahr 2009, doch zu einem Film sollte es vorerst nicht kommen.

Ende 2013 entstanden Pläne für einen neuen Film und Mattel ging eine Partnerschaft mit Dolphin Entertainment ein. Was dann Ende 2016 in die Kinos kam, war dann wohl ein halbherziger Versuch ein neues Franchise zu erschaffen. Dieser Versuch scheiterte vergeblich und so konnte „Max Steel“ nur knapp zwei Drittel, seines 10 Millionen Dollar Budgets, wieder an den Kinokassen einspielen.

Dennoch ist der finale Film interessant und das nicht aus einer morbiden Neugier heraus. Ich nehme nicht an, dass einer der Verantwortlichen ernsthaft angenommen hat, speziell in Zeiten des Marvel Cinematic Universe, eine Superhelden-Origin-Story mit einem vergleichsweise geringen, wenn nicht sogar lachhaft geringen Budget zu inszenieren.

Dennoch zeigt „Max Steel“, was mit der aktuellen Technik und einem kleinen Budget möglich ist. Optisch ist der Film durchaus gelungen. Es scheint so, als hätte man sich die Mühe gemacht, für jede Szene die optimale Kameraeinstellung zu suchen. Hier wurde keine Szene dem Zufall überlassen und kleine Details wie die Tiefenschärfe perfekt eingesetzt.

Ebenfalls sehr gut gelungen ist die optische Inszenierung von Steel. Der sieht nicht nur so aus, als würde er von einer anderen Welt stammen, sondern als wäre er mit den Schauspielern in der entsprechenden Szene. Generell verschmelzen die Spezialeffekte mit den gefilmten Aufnahmen zu einem großen Ganzen.

Ein Bereich, in dem sich das geringe Budget bemerkbar macht, sind die actionreichen Szenen. Es gibt im Laufe der Geschichte einige lahme Gründe um Max und Steels Verbindung zu trennen und die beiden so aus ihrem (erstklassig aussehenden) Anzug zu holen. Der Schlusskampf ist ebenfalls vergleichsweise zahm und die Tatsache, dass der Regisseur in seiner Verzweiflung auf die Gesichter der beiden kämpfenden Personen schneidet, hilft kein bisschen.

Was die Schauspieler betrifft, gibt es die eine oder andere Überraschung. Ben Winchell (Finding Carter) spielt seine Rolle als Max McGrath vergleichsweise solide und fällt nicht weiter positiv oder negativ auf. Josh Brener (Baked in Brooklyn) als Steel, schafft es vor allem zu Beginn den Zuschauer mit seiner stimmlichen Anwesenheit zu nerven.

Zum Glück wird dieser Aspekt seiner Rolle später deutlich zurückgeschraubt. Maria Bello (The 5th Wave) als Max Mutter Molly gibt sich ziemlich unauffällig, hat aber hier und da auch starke Momente. Schräg war dann Andy Garcia (Lets be Cops) als der Bösewicht des Films. Bei Garcia, dessen Performance hier man zeitnahe wieder vergessen hat, stellt sich die Frage, wo sein Hollywood-Kariere verloren gegangen ist.

Alles in allem ist „Max Steel“ weniger ein verpatzter Start in ein potentielles Franchise, als vielmehr die Demonstration, was mit einem geringen Budget und ein wenig Talent möglich ist. Leider hat das Geld nicht für die eine oder andere packende Action-Szene gereicht, was irgendwie schade ist.

Der Film „Max Steel“ bekommt 6/10 die Welt vor den Bösen rettende Empfehlungspunkte.

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